- Wachstum von im Schnitt 13,7 Prozent beim verwalteten Vermögen erwartet
- 79 Prozent der Vermögensverwalter sagen, dass KI das Potenzial hat, das Gewinnwachstum in den nächsten zehn Jahren zu beschleunigen, wobei 58 Prozent bereits KI-Tools einsetzen
- Private Assets bleiben ein Schwerpunkt für Vermögensverwalter, obwohl mehr als ein Viertel (26 Prozent) angibt, dass der eingeschränkte Zugang eine Bedrohung für ihr Geschäft darstellt.
Obwohl die von Privatbanken, unabhängigen Vermögensverwaltern, Family Offices und Finanzberatern weltweit verwalteten Vermögenswerte in den letzten fünf Jahren bereits um 20 Prozent gestiegen sind, erwarten die Unternehmen der Wealth Management Industrie für 2025 im Schnitt noch einmal ein durchschnittliches Wachstum von 13,7 Prozent. Gleichzeitig ist ihnen bewusst, dass sie angesichts des technologischen Fortschritts und der Veränderung der Kundenbedürfnisse das eigene Angebot weiterentwickeln und angesichts der geopolitischen Turbulenzen und wirtschaftlicher Unsicherheit auch die Portfolios ihrer Kunden wetterfest machen müssen. Zwei Drittel von ihnen sehen dabei aktives Fondsmanagement im Vorteil und denken vermehrt an die Integration von nicht börsennotierten Vermögenswerten in die Portfolios ihrer Kunden (48 Prozent).
Das sind Kernaussagen aus der „Wealth Industry Survey 2025“, für die Natixis Investment Managers 520 Investmentexperten, verantwortlich für den Betrieb von Investmentplattformen und die Verwaltung von Kundenvermögen bei führenden Vermögensverwaltern in 20 Ländern, befragt hat.
Auf der Liste ihrer Sorgen steht 2025 die Geopolitik ganz oben: 38 Prozent befürchten neue Konflikte, 34 Prozent - in Deutschland sogar 56 Prozent – eine Eskalation der aktuellen Kriege und 34 Prozent eine Zuspitzung des Konflikts zwischen den USA und China.
Für die Portfolios ihrer Kunden sehen über die Hälfte der Vermögensverwalter (53 Prozent) Inflation, von der 74 Prozent sagen, dass sie durch die Politik Trumps wieder aufflammen könnte, als ein großes Risiko. Von den in Deutschland befragten Experten sehen sogar 60 Prozent die Inflation als größtes Risiko. Dementsprechend skeptisch sehen 38 Prozent die Zinspolitik der Zentralbanken.
Dennoch prognostiziert die Hälfte (50 Prozent) der Befragten eine sanfte Landung für die Wirtschaft ihrer Region, wobei die Zuversicht in Asien (68 Prozent) und den USA (58 Prozent) am höchsten ist. In Europa sinkt dieser Wert jedoch auf 46 Prozent und in Deutschland sogar auf 32 Prozent. Darüber hinaus sind 61 Prozent besorgt über die Aussichten auf eine Stagflation in Europa.
Hohe Bewertungen von Aktien erfordern aktives Management
Nach einem zweijährigen Anstieg, der größtenteils von Technologieaktien angetrieben wurde, stellen die Bewertungen der Unternehmen für 43 Prozent der Befragten ein zentrales Risiko dar. Die größte Besorgnis herrscht in den USA (59 Prozent), wo Technologieaktien im Jahr 2024 einen überproportionalen Anteil von 39 Prozent an den Aktienmarktrenditen hatten, gegenüber 18 Prozent im Jahr 2014.
Angesichts dieses Umfelds ist es nicht überraschend, dass die Marktvolatilität für die Vermögensverwalter das größte Portfoliorisiko für 2025 darstellt. Mehr als zwei Drittel sagen, dass unsichere Märkte ein aktives Management erfordern, und 63 Prozent glauben, dass die Märkte in diesem Jahr aktive Investitionen begünstigen werden. Private Assets werden weiterhin in Portfoliopläne einbezogen, wobei Private Equity, Private Debt, Infrastruktur und Immobilien inzwischen 77 Prozent aller alternativen Allokationen weltweit ausmachen.
Allerdings scheint es nicht einfach, die Nachfrage nach der Allokation in Private Assets zu erfüllen. Mehr als ein Viertel (26 Prozent) gibt an, dass fehlender Zugang eine Bedrohung für ihr Geschäft darstellt. Neue Produktstrukturen tragen jedoch dazu bei, den Druck zu verringern. Fast zwei Drittel (66 Prozent) geben an, dass Vehikel für Privatanleger ihnen helfen, die Portfolios zu diversifizieren.
Patrick Sobotta, Geschäftsführer für Zentral- und Osteuropa bei Natixis IM: „Die nächste Herausforderung wird hier die Aufklärung sein, da 42 Prozent der Befragten sagen, dass das Verständnis der Kunden für die Besonderheiten der nicht oder nur teilweise liquiden Vermögenswerte ein Hindernis für die Diversifikation ihrer Portfolios darstellt. Mit unserer Private Asset Academy setzen wir genau hier an: Wir schaffen der Branche eine Plattform, die das dafür nötige Wissen schafft, bündelt und Dialog ermöglicht.“
Nach der rasanten Entwicklung generativer KI-Modelle sind fast acht von zehn (79 Prozent) Vermögensverwaltern der Meinung, dass KI das Potenzial hat, das Gewinnwachstum in den nächsten zehn Jahren zu beschleunigen. Vor diesem Hintergrund versuchen Unternehmen, die Vorteile der neuen Technologie in drei Schlüsselbereichen zu nutzen: Erschließung des Investitionspotenzials von KI, Einsatz von KI zur Verbesserung ihres internen Investitions- prozesses und Nutzung von KI zur Verbesserung der Geschäftsabläufe und des Kundenservice. Insgesamt geben etwas mehr als drei Viertel (77 Prozent) an, dass KI ihnen helfen wird, ihr Wachstumsziel zu erreichen, indem sie eine breitere Palette von Dienstleistungen anbieten, Dienstleistungen besser personalisieren und auf die Präferenzen einer neuen Generation von Kunden eingehen können.
Fast sieben von zehn (69 Prozent) sagen, dass KI den Anlageprozess verbessern wird, indem sie ihnen hilft, verborgene Chancen aufzudecken, und weitere 62 Prozent sagen, dass KI zu einem unverzichtbaren Instrument für die Bewertung von Marktrisiken wird. Tatsächlich ist das Potenzial so groß, dass 58 Prozent sagen, dass Unternehmen, die keine KI integrieren, überflüssig werden. Allerdings befürchten auch mehr als die Hälfte von ihnen (52 Prozent), dass KI-gestützte Investmentlösungen zu einer echten Konkurrenz werden können.
Vor diesem Hintergrund geben 58 Prozent an, dass ihr Unternehmen bereits KI-Tools in ihren Investitionsprozess integriert hat. Die höchste Konzentration von Early Adopters findet sich bei Vermögensverwaltungsunternehmen in Deutschland (72 Prozent), Frankreich (69 Prozent) und der Schweiz (64 Prozent).
Über die Natixis Investment Managers Wealth Industry Survey 2025
Natixis IM befragte 520 Fonds-Selektoren in 20 Ländern in Nordamerika, Lateinamerika, Großbritannien, Kontinentaleuropa und Asien, die zusammen Vermögenswerte in Höhe von 25,2 Billionen US-Dollar verwalten. Die Umfrage wurde von CoreData Research im Dezember 2024 und Januar 2025 durchgeführt.
Der vollständige Bericht ist hier verfügbar.