Loomis-Sayles-Experte: „US-Treasuries könnten selbst zur Gefahr werden“

Matt Eagan, Portfoliomanager und Leiter des Full-Discretion-Teams bei der Natixis-Tochter Loomis Sayles (Boston), rät Anleiheinvestoren wachsam zu bleiben. Der Schutz, den Staatsanleihen im Portfolio bieten würden, werde schwächer, wenn die Inflation steige oder die Glaubwürdigkeit der Finanzpolitik in Frage stehe. Die jüngsten Kursbewegungen würden darauf hindeuten, dass der US-Treasury-Markt selbst zu einer Quelle der Instabilität werden könnte – ein Risiko, das jetzt plausibler als unwahrscheinlich erscheint. Natixis Investment Managers | 14.04.2025 10:11 Uhr
Matt Eagan, Portfoliomanager und Leiter des Full-Discretion-Teams bei der Natixis-Tochter Loomis Sayles / © e-fundresearch.com / Natixis
Matt Eagan, Portfoliomanager und Leiter des Full-Discretion-Teams bei der Natixis-Tochter Loomis Sayles / © e-fundresearch.com / Natixis

Die Dominanz des Dollars ist nicht unbesiegbar. Der Handelskrieg hat zu Unsicherheit über die langfristige Attraktivität des US-Dollars als Reservewährung geführt. Während die Position des Dollars durch tiefe Kapitalmärkte und globales Vertrauen gestützt wird, besteht die Gefahr, dass aggressive Versuche, das Handelsdefizit zu schließen, dieses Gleichgewicht stören – insbesondere, wenn sie zu einer langfristigen Deglobalisierung führen.

Um zu verstehen, was als Nächstes kommt, ist es hilfreich, die Einschränkungen zu betrachten, die die Politik derzeit prägen:

  • Die Zölle belasten nach wie vor das Wachstum und die Inflation. Auch nach dem Einfrieren bleiben erhebliche Zölle bestehen. Ihr Fortbestehen könnte die Wirtschaftstätigkeit bremsen und den Preisdruck erhöhen.
  • Die USA haben in einem globalen Handelskrieg strategisch schlechte Karten. Streit mit wichtigen Handelspartnern zu suchen, die auch die eigenen Schulden finanzieren, wird besonders riskant, wenn ein hohes Haushaltsdefizit besteht und kein glaubwürdiger Plan zu dessen Eindämmung vorliegt.
  • China bleibt der zentrale Showdown. Peking betrachtet die Handelsmaßnahmen der USA als Teil einer umfassenderen Eindämmungsstrategie. Während China mit eigenen wirtschaftlichen Belastungen konfrontiert ist, hat seine Führung eine hohe Toleranz für wirtschaftliche Schmerzen signalisiert. Im Gegensatz dazu ist Trump dem kürzeren politischen Zeithorizont von Wahlen und der Wählerstimmung ausgesetzt. 

Der Handlungsspielraum der Fed ist begrenzt. Die Zentralbank konzentriert sich weiterhin auf die Bekämpfung der Inflation und könnte zögern, die Geldpolitik deutlich zu lockern. Wenn sich die Arbeitsmärkte abschwächen, ist eine moderate Senkung um 25–50 Basispunkte plausibel, aber Powell wird wahrscheinlich keinen vollständigen geldpolitischen Ausgleich für wirtschaftliche Belastungen durch Handelsspannungen anbieten.

Die Märkte verlagern ihren Fokus nun auf zwei Fronten: die Entwicklung der Handelsverhandlungen und den ausstehenden Haushaltsentwurf. Die Hoffnungen, dass fiskalische Anreize die Belastung durch Zölle ausgleichen könnten, haben sich verflüchtigt. Die jüngste Volatilität am Anleihemarkt hat die Besorgnis über das wachsende Defizit noch verstärkt. Tatsächlich trugen Nachrichten über die wachsende Aussicht auf die Verabschiedung des Gesetzes dazu bei, die Renditen am langen Ende in die Höhe zu treiben.

Meine Positionierung bei Anleihen beruht auf der Überzeugung, dass strukturelle Inflationsdruck real ist – angetrieben durch demografische Faktoren, nationale Sicherheitsprioritäten und den Bedarf an massiven Investitionen in Infrastruktur und Klimaschutz. Diese Dynamik belastet die öffentlichen Finanzen und verankert die Realzinsen längerfristig auf einem höheren Niveau. Zölle werden diese Herausforderungen nicht lösen. Ein seriöser Finanzplan – verankert in glaubwürdigen Bemühungen zur Einnahmenerhöhung und Ausgabenkontrolle – ist die einzige dauerhafte Lösung.

Von Matt Eagan, Portfoliomanager und Leiter des Full-Discretion-Teams bei der Natixis-Tochter Loomis Sayles (Boston)

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