Das Risiko eines "Donald Truss"-Moments für US-Staatsanleihen

In Anlehnung an die Reaktion der Rentenmärkte auf die Budgetpläne der damaligen britischen Premierministerin Liz Truss befürchtet Axel Botte, Chefstratege des französischen Investmenthauses Ostrum Asset Management, einen „Donald Truss“-Moment für die Staatsanleihen der USA. Schon heute würde die Rendite für 30-jährige Anleihen 4,90% übersteigen und das Ausmaß der Besorgnis über die langfristige Kreditqualität widerspiegeln. Natixis Investment Managers | 15.04.2025 10:13 Uhr
Kevin Dunzel, Senior Sales Director, Natixis Investment Managers / © e-fundresearch.com / Natixis Investment Managers
Kevin Dunzel, Senior Sales Director, Natixis Investment Managers / © e-fundresearch.com / Natixis Investment Managers

Botte: „Die 30-jährige US-Anleihe erlebte mit einem Anstieg von über 40 Basispunkten die schlimmste Woche seit 1987. Die Rendite 10-jähriger Anleihen stieg um 55 Basispunkte und verzeichnete damit den größten wöchentlichen Anstieg seit 1982. Die starke Verengung der Swap-Spreads spiegelt sowohl die Belastung der Bankbilanzen als auch die in den langfristigen US-Zinssätzen nun eingebettete Risikoprämie wider. Gleichzeitig sind die Abflüsse aus risikoreichen Anlagen (Hochzinsanleihen, Leveraged Loans) auf einem seit COVID beispiellosen Niveau.

Umgekehrt beschleunigen sich die Umschichtungen in deutsche Bundesanleihen, was dazu führt, dass die Zinsstrukturkurve am langen Ende deutlich abflacht. Die 30-jährige Anleihe ist um 11 Basispunkte gesunken, im Gegensatz zum Anstieg der US-Treasuries gleicher Laufzeit. US-Staatsanleihen haben so ihre Rolle als sicherer Hafen nicht erfüllt.

Eine rasche Versteilung der Zinsstrukturkurve ist oft ein Anzeichen für einen Wirtschaftsabschwung oder eine Rezession. Sie spiegelt auch die wachsende Besorgnis über die Tragfähigkeit der Staatsverschuldung wider. Und der Rückgang des Dollars ist das ultimative Zeichen für eine Kapitalflucht. Eigentlich ist die Möglichkeit, die Reservewährung der Welt auszugeben, ein einzigartiges Privileg, das auf wirtschaftlicher und militärischer Überlegenheit beruht. Doch die derzeitige Regierung scheint diesen Vorteil geringzuschätzen und den Dollar-Anker sogar als Problem zu betrachten.

In diesem komplexen Kontext möchte die Fed nicht als Donald Trumps Retterin inmitten seiner schädlichen Wirtschaftspolitik und internationalen Beziehungen dastehen. China, das nicht von den Zollerleichterungen profitiert, die dem Rest der Welt gewährt werden, eskaliert die Situation, um die Vereinigten Staaten letztendlich zu isolieren.

Es ist äußerst gefährlich, die Glaubwürdigkeit der Vereinigten Staaten und ihr Kreditrisiko zu manipulieren. Die Märkte haben dies gut verstanden, und in den langfristigen Zinssätzen der USA ist nun eine erhebliche Kreditrisikoprämie enthalten. Das US-Finanzministerium sollte die aktuellen Marktturbulenzen nicht auf die leichte Schulter nehmen.“

Kevin Dunzel, Senior Sales Director, Natixis Investment Managers ergänzt: „Aus konjunktureller Sicht ist die einzige gute Nachricht der Rückgang der Ölpreise; zumindest für die Importländer. Für die USA fällt die Analyse nuancierter aus; dort haben die Schieferölproduzenten Kürzungen bei den Investitionsausgaben angekündigt. Die Verbraucher reduzieren ihre Ausgaben für nicht unbedingt notwendige Produkte; der Preisanstieg ohne Energie und Lebensmittel verlangsamt sich auf 2,8%. So sind die Flugpreise beispielsweise um 5% gefallen, nachdem sie im Februar bereits um 4,6% gesunken waren. Auch die Erzeugerpreise passen sich nach unten an, obwohl die zugrunde liegenden Indizes im Jahresvergleich weiterhin über 3% liegen. Der Dorn im Auge der Fed bleiben die Inflationserwartungen der Haushalte, die laut der Michigan-Umfrage vom April auf Sicht von einem Jahr auf 6,7% steigen.“

Lesen Sie hier das vollständige MyStratWeekly. Im „Thema der Woche“ legen die Analysten dar, warum sie einen disruptiven „Liz Truss“ Moment für den US-Staatsanleihen Markt nicht mehr ausschließen.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.