Botte: „Die robuste Markterholung scheint einen übertriebenen Optimismus widerzuspiegeln, da die Mindestzölle von 10% (und 30% für China) weiterhin bestehen und andere sektorspezifische Steuern (Pharmazeutika, Halbleiter) noch geprüft werden. Die Märkte scheinen das Thema Handelskrieg hinter sich gelassen zu haben.
Stattdessen rücken da die Risiken im Zusammenhang mit dem US-Haushalt wieder in den Vordergrund. Die US-Wirtschaft könnte an einem Wendepunkt stehen. Die Daten dürften bald widerspiegeln, dass nach der Nachfragebelebung aufgrund der Zollankündigungen eine Delle folgen wird. Noch blieben die Einzelhandelsumsätze im April stark – mit einem Anstieg von 0,1% nach einem Plus von 1,7% im März. Einige Ausgabenkategorien deuten auf die Auswirkungen des Embargos für chinesische Waren hin, wobei die Preise für importierte Konsumgüter im April nach drei Monaten rückläufig waren und um 0,3% stiegen. Auch das Verbrauchervertrauen belastet die Margen. Der Bericht über die Preise der Dienstleistungsproduzenten deutet darauf hin, dass Importeure und Einzelhändler einen Teil der mit den Zöllen verbundenen Kosten auffangen. Die Industrieproduktion kam im April nach einem soliden ersten Quartal zum Stillstand.“
Kevin Dunzel, Senior Sales Director, Natixis Investment Managers ergänzt: „Die V-förmige Erholung der europäischen Aktienindizes spiegelt in erster Linie das Ende der Eskalation wider, aber auch eine gewisse Widerstandsfähigkeit der Eurozone und die Zinssenkungen der EZB. Die Gewinnmeldungen in Europa haben die Erwartungen weitgehend übertroffen, dennoch sind die Gewinne im Vergleich zum Vorjahr um 5% zurückgegangen, wobei es erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Sektoren gibt. Das Medianergebnis wächst jedoch um 5%.“
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