- Angesichts der anhaltenden Inflation geben weltweit zwei Drittel (66%) an, dass sie aufgrund höherer Lebenshaltungskosten weniger sparen.
- Nur 42% sagen, dass KI die größte Anlagechance ihres Lebens ist.
- Stattdessen halten 51% KI für eine Blase, die kurz vor dem Platzen steht und fürchten einen Einbruch der „Magnificent Seven“ mit erheblichen Auswirkungen auf ihre Portfolios.
- Ein Drittel der Anleger möchte, dass ihr Berater ihnen Zugang zu Anlagechancen auf privaten Märkten verschafft.
Nach einer langen Periode mit niedrigen Zinsen, boomenden Aktienmärkten und großen Erwartungen an die KI sind Privatanleger nun weltweit besorgt über die Auswirkungen der aktuellen Instabilität auf ihre langfristigen Anlageziele und die damit verbundenen Folgen für ihre finanziellen Entscheidungen und Planungen. Die Umfrage von Natixis Investment Managers unter mehr als 7.000 Privatanlegern weltweit ergab, dass 70% der Befragten sich Sorgen über die Auswirkungen der Instabilität auf ihre Finanzen machen. Drei Viertel von ihnen (73%) –befragt wurden Privatanleger mit einem investierbaren Vermögen von mehr als 100.000 US-Dollar – würden nun bei ihren Anlagen Sicherheit vor Rendite stellen, wobei 72% davon ausgehen, dass die Märkte in Zukunft volatiler werden.
Infolgedessen suchen Anleger zunehmend nach Klarheit. Sie benötigen Hilfe, um zu verstehen, was Zinssenkungen für ihre Anlagen bedeuten, und möchten besser verstehen, welche Anlagechancen derzeit für ihre finanziellen Bedürfnisse am besten geeignet sind. Professionelle Beratung bewerten sie dabei sehr hoch: vertrauen die Befragten bei Anlageentscheidungen nun am ehesten ihrem Berater (91%) während nur 17% „Finfluencern“ und anderen Sozialen Medien trauen.
Weltweit wünschen sich viele Menschen einen persönlicheren Beratungsansatz. 33% geben an, dass sie es wertvoll finden, wenn ihr Berater ihre individuellen Umstände versteht, und 31% wünschen sich jemanden, der ihnen einfach zuhört. Nur 40% vertrauen Algorithmen und KI bei ihren Anlageentscheidungen.
Auch relative vermögende Anleger leiden unter steigenden Preisen
Die Inflation steht weiterhin ganz oben auf der Liste der finanziellen Ängste der Privatanleger weltweit (51%). Obwohl in der Eurozone das von der EZB angestrebte 2%-Ziel wieder erreicht ist, ist die Preisentwicklung auch für 44% der vermögenderen Anleger in Europa die größte Sorge. Zwei Drittel (66%) geben an, dass sie aufgrund steigender Preise im Alltag derzeit weniger sparen, und mehr als die Hälfte (59%) sagen, dass die Inflation ihre Gewinne geschmälert hat. Infolgedessen geben 38% an, dass es ihnen schwerer fällt, ihre langfristigen Ziele zu erreichen. Dies gilt insbesondere für Anleger am unteren Ende der Vermögensskala: 45% der Anleger, die über ein investierbares Vermögen zwischen 100.000 und 300.000 Dollar verfügen, geben an, dass ihre Ziele immer weiter in die Ferne rücken. Die Anleger rechnen auch nicht mit einer baldigen Entspannung der Inflation; weniger als die Hälfte (41%) der Befragten glauben, dass die hohe Inflation bald der Vergangenheit angehört.
Geringere Erwartungen verringern die Kluft zu dem, was Berater als realistisch bezeichnen
Angesichts des aktuellen Umfelds haben die Anleger ihre Renditeerwartungen für dieses Jahr zurückgeschraubt und streben für 2025 eine Rendite von 7,3% über der Inflation an. Dies entspricht einem Rückgang von 33% gegenüber den Renditen von 10,9%, die sie noch im letzten Jahr im Schnitt erzielt haben. Dennoch bleiben die Anleger vorsichtig optimistisch, da die meisten von ihnen auf eine vorübergehende Marktstörung hoffen und davon ausgehen, dass sie langfristig Renditen von 10,7% über der Inflation erzielen können.
Diese langfristige Erwartung von 10,7% über der Inflation wird von Finanzberatern jedoch als zu ambitioniert angesehen. Sie schätzen, dass ein realistischeres Ziel bei etwa 8,3% liegen würde. Wichtig ist, dass die Diskrepanz zwischen den Erwartungen der Anleger und den Empfehlungen der Berater deutlich zurückgegangen ist, von 42% im Jahr 2023 auf derzeit 28%.
Dennoch: Um zweistellige Renditen zu erzielen, sind in der Regel erhebliche Investitionen in Aktien und ein Engagement in volatilen Märkten erforderlich. Gleichzeitig geben aber nur 53% der Anleger an, dass sie bereit sind, die höhere Risiken einzugehen, um höhere Renditen zu erzielen. Insgesamt bezeichnen sich 83% als konservative (36%) oder moderate (47%) Anleger.
Anleger analysieren neue Anlageklassen und Anlagechancen
Ähnlich wie institutionelle Anleger konzentrieren sich die befragten Privatanleger auf das Potenzial privater Märkte zur Renditesteigerung und Diversifizierung. Insgesamt geben weltweit 44% an, dass sie umso mehr investieren möchten, je mehr sie über private Vermögenswerte lesen, und 50% sind der Meinung, dass die Renditen die zusätzlichen Kosten rechtfertigen. Das Renditepotenzial ist ein wichtiger Faktor für die Attraktivität, da 34% der Befragten das Gefühl haben, durch die Beschränkung auf öffentliche Märkte die besten Chancen zu verpassen. Allerdings geben 56% an, dass sie zwar an Investitionen interessiert sind, aber Bedenken hinsichtlich der Liquidität haben.
Patrick Sobotta, Geschäftsführer für Zentral- und Osteuropa bei Natixis Investment Managers: „ Anleger müssen in der aktuellen Situation sorgfältig abwägen und ihre Renditeerwartungen mit ihrer Risikotoleranz in Einklang bringen. Die aktuelle Umfrage bestätigt, welch wichtige Rolle ihre Finanzberater dabei spielen. Hier setzen wir an mit unserer Private Assets Academy: Sie schafft den Finanzberatern eine Plattform, auf der sie das nötige Wissen erwerben, mit den Anbietern von Privatmarktprodukten in Dialog treten und die Herausforderungen diskutieren können. Nur eine qualifizierte Beratung über die Chancen und Risiken ungelisteter Vermögenswerte kann verhindern, dass die Erwartungen der Privatanleger enttäuscht werden.“
Der globale Bericht von Natixis Investment Managers zu den Ergebnissen seiner Umfrage unter Privatanlegern für das Jahr 2025 ist hier verfügbar.