Marktrückblick
Die afrikanischen Aktienmärkte legten trotz zunehmender Stresssignale eine starke Performance hin. Den besten Beweis dafür liefert der südafrikanische Aktienmarkt, der 8.5% gewann, obwohl der Rand ggü. dem USD 10.9% abwertete und der entsprechende Wechselkurs gegen Ende des Monats die psychologische Barriere von 1:10 durchbrach. Diese deutliche Abwertung wurde durch eine panische Flucht der Obligationen ausgelöst, nachdem die Fed eine mögliche Verringerung ihrer Anleihekäufe signalisiert hatte. Unter den Schwellenländern zeichnet sich Südafrika durch schwache Fundamentaldaten aus: Ein enttäuschendes BIP-Wachstum von lediglich 1.9% im 1. Quartal, ein wachsendes aktuelles Leistungsbilanzdefizit, überschuldete Konsumenten und zunehmende Spannungen am Arbeitsmarkt. Aktien mit Erträgen in Fremdwährungen schnitten überdurchschnittlich ab, während lokale Bankentitel und Verbraucheraktien an Wert einbüssten.
Die nigerianische Börse gewann 13%. Fast die Hälfte dessen ist Dangote Cement zuzuschreiben. Das Unternehmen überzeugte durch starke Quartalszahlen, aber auch technische Faktoren spielten eine Rolle. Die Aktie macht mehr als 30% des Marktes aus. Der Free Float des Unternehmens beläuft sich jedoch auf lediglich 5% der Kapitalisierung und liegt unter dem laut Kapitalmarktregeln erforderlichen Mindestwert von 20%. Die zuständige Regulierungsbehörde hat es scheinbar nicht eilig, die Einhaltung dieses Wertes zu erzwingen. Auch Verbraucherwerte und Bankenaktien waren sehr gefragt. Der Markt nahm die zunehmende Verschlechterung der Sicherheitslage innerhalb des Landes gelassen hin. Längerfristig muss genau beobachtet werden, wie sich die zunehmenden Spannungen zwischen dem muslimischen Norden und dem christlichen Süden im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen 2015 entwickeln.
Der ägyptische EGX30 schloss den Monat 4.7% im Plus. Der Markt bewegt sich innerhalb einer bestimmten Handelsspanne. Er ist hin- und hergerissen zwischen den sich verschlechternden makroökonomischen Fundamentaldaten und dem politischen Stillstand einerseits und den überraschend robusten Ergebnissen einiger Unternehmen andererseits. Der Bankensektor verzeichnet im Vorjahresvergleich weiterhin Gewinnzuwächse von über 15%, während sich Kosten und notleidende Kredite in Grenzen halten. Im Verbrauchsgüterbereich steigerte Juhayna, ein Hersteller von Saft- und Milchprodukten, seinen Gewinn im 1Q um 123% und setzt seine aggressive Expansionspolitik fort. Der kenianische Aktienmarkt schloss 7.4% fester. Die Erstquartalszahlen im Bankensektor bestätigten die für den Wahlzeitraum erwartete Abkühlung. Im Auge behalten wir die Entwicklung toxischer Kredite, die leicht gestiegen sind.
Positionierung und Ausblick
Wir haben unser Engagement in ägyptischen Aktien im Vorfeld der Bekanntgabe der Erstquartalsergebnisse und aufgrund von Sondersituationen für bestimmte Titel vorübergehend aufgestockt. Darüber hinaus bauten wir unsere Positionen in kenianischen Banken aus. Zu guter Letzt verringerten wir unser Exposure in Südafrika aufgrund sich verschlechternder Fundamentaldaten.