Marktrückblick
Der Schweizer Aktienmarkt hat nach dem Erreichen des bisherigen Jahreshöchststands von 7891.47 Punkten am 22. Mai in den nachfolgenden vier Wochen rund 13% verloren. Von den Gewinnmitnahmen waren alle Sektoren, aber insbesondere die grosskapitalisierten Bank- und Pharmawerte betroffen. Gründe für den starken Abgabedruck waren u.a. die Unsicherheiten betreffend das Wirtschafts- und Kreditwachstum in China, aber vor allem der von Ben Bernanke gesteckte zeitliche Rahmen für das Ende der quantitativen Lockerung. Noch im Verlauf des Jahres soll „der Fuss vom Gaspedal“ genommen werden, um das Programm 2014 vollends auslaufen zu lassen. Dass dies in Abhängigkeit einer sich stets bessernden US-Wirtschaft passieren sollte, wurde vom Aktienmarkt nicht positiv aufgenommen. Neben Aktien verloren auch Bonds, Rohstoffe und Gold an Wert und die Renditen der US Treasuries stiegen sprunghaft auf ca 2.5% an. Gegen Ende Juni erholte sich die Schweizer Börse wieder, musste aber dennoch einen Monatsverlust verzeichnen. Der SMI verlor im Berichtsmonat 3.3%. Der DJ Euro Stoxx 50 Index verlor 5.8% und der DJ Industrial Index gab 1.3% ab.
Seit Jahresanfang weisen neben der Schweizer Börse (SPI: +15.2%) auch die von monetärer Expansion getriebenen Märkte Japan und USA nach wie vor beeindruckende Kursgewinne auf. Der Nikkei-225 ist seit Beginn 2013 mit 32.8% im Plus und der S&P 500 mit 15.8%. Dagegen ist der Stoxx Europe 600 mit 4.9% nur leicht positiv.
Der BB Entrepreneur Switzerland verlor im Berichtsmonat 3.1%, während der Benchmark-Index SPI um 3.3% abgab. Am meisten zur Performance beigetragen haben die Positionen Sika (+3.4%), Partners Group (+5.1%) und U-Blox (+3.4%). Belastet wurde die Fondsperformance im Juni durch GAM (-14.0%), Dufry (-12.6%) und Holcim (-11.9%). Im Laufe des Monats haben wir nach Gesprächen mit dem Management unsere Positionen in LEM und Kuoni aufgestockt.
Positionierung und Ausblick
Wir sind nach wie vor der Meinung, dass allmählich Small- und Midcaps zu den relativen Gewinnern des schweizerischen Aktienmarktes zählen dürften. Auch die jüngste Outperformance des SPIEX relativ zum SMI bestätigt uns in dieser Überzeugung. Im langfristigen Renditevergleich schneiden Nebenwerte besser ab, so die Empirie. Ein Blick auf die aktuelle Bewertung zeigt, dass nach mehreren Jahren der Risikoaversion und der Unterperformance Nebenwerte jetzt attraktiv dastehen. P/E- und P/B-Niveaus sind ca. 35% günstiger, dies trotz tieferer durchschnittlicher Verschuldung und höheren erwarteten Wachstumsraten. Uns gefallen aktuell insbesondere Implenia, Kuoni und Kühne & Nagel, aber auch Bossard könnte sehr positiv auf eine eventuelle Stabilisierung der schwachen europäischen Wirtschaft reagieren.