Zulassung von neuen Produkten
Roche, das Halozymes PH20-Technologie in Lizenz vertreibt, lancierte in Europa eine subkutan verabreichbare Form von Rituximab. Gemeinsam mit Herceptin SC von Roche und der subkutanen Immunglobulin-Therapie von Baxter stellt Rituximab SC das dritte demnächst markterhältliche Produkt in Europa dar, das sich durch seine praktischere Verabreichungsform auszeichnet und exklusiv auf Halozymes Enhanze-Technologie basiert.
Ein weiteres Portfoliounternehmen von BB Biotech erhielt im 2. Quartal für eines seiner wichtigen Produkte die Zulassung. Dabei handelt es sich um Swedish Orphan Biovitrums (SOBI) Eloctate, das aus dem Gerinnungsfaktor VIII-Molekül und einem Fc-Proteinfragment besteht. Es ist die erste Hämophilie-A-Therapie, die weniger häufige Injektionen erfordert als bisher zugelassene rekombinante Antihämophiliefaktoren. Biogen Idec wird in den USA die beiden Fc-Fusionsproteine mit Faktor VIII und IX für SOBI in Lizenz vertreiben. SOBI lieferte trotz des Misserfolgs eines Late-Stage-Produktkandidaten eine sehr gute Performance. Ursächlich dafür waren die Markteinführung der zwei besagten langzeitwirksamen Hämophilie-Produkte und steigende Erwartungen auf kräftige künftige Marktanteilgewinne.
Zwei Portfoliounternehmen BB Biotechs legten signifikante Phase-III-Daten vor, die 2015 möglicherweise bedeutende Produktzulassungen nach sich ziehen. Actelion präsentierte positive Top-Line-Resultate ihrer Langzeitstudie zu Selexipag, einem neuartigen oralen Prostazyklin-Rezeptor-Agonisten. Diese Ergebnisse zeigen eine signifikante Verringerung des Morbiditäts-/Mortalitätsrisikos bei Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH), welche schon mit den derzeit zugelassenen PAH-Präparaten, wie z.B. PDE-5-Hemmern und Endothelin-Rezeptor-Antagonisten, in Behandlung sind. Es wird damit gerechnet, dass Actelion mit Hilfe von Selexipag und dem vor kurzem zugelassenen Opsumit, einem Endothelin-Rezeptor-Antagonisten der neuen Generation, ihre führende Stellung im attraktiven und wachsenden weltweiten PAH-Markt weiter ausbauen kann. Obwohl das Unternehmen bereits ziemlich hoch bewertet ist, sieht BB Biotech weiteres Aufwärtspotenzial.
Vertex veröffentlichte positive Ergebnisse aus zwei Studien für ihr Kombinationsprodukt zur Behandlung von Patienten mit der Genmutation F508del. Die Kombination von Kalydeco (Ivacaftor) und Lumacaftor zeigte nach sechsmonatiger Verabreichung eine signifikante Verbesserung der Lungenfunktion (FEV1). Die Anträge auf Zulassung in den USA und Europa sollen im 4. Quartal 2014 eingereicht werden. Besagte Wirkstoffkombination wäre die erste Therapie, welche die eigentliche Ursache von Mukoviszidose in dieser Patientenpopulation behandelt. Da weltweit mehr als die Hälfte der Mukoviszidose-Patienten die Mutation F508del tragen, dürfte dieses Medikament nach seiner Markteinführung beträchtliche Umsätze generieren. Ungeachtet des kräftigen Kurssprungs nach Bekanntgabe dieser Ergebnisse sieht BB Biotech für die Vertex-Aktie auf ihrem derzeitigen Niveau weiteres Kurspotenzial.
Weiterhin attraktive Bewertungen
In Anbetracht der anhaltend starken Forschungsergebnisse, der operativen Performance und des weiterhin beachtlichen Umsatz- und Gewinnwachstums hält BB Biotech ihre rentablen Portfoliopositionen für attraktiv bewertet. Da die Kennzahlen der grossen und etablierten Biotech-Unternehmen derzeit nahe oder sogar unterhalb derjenigen vergleichbarer Pharmaunternehmen liegen, geht BB Biotech davon aus, dass das kontinuierlich markante und hoch differenzierte Wachstum weitere Kurszuwächse begünstigt. Da vorausschauende Bewertungsmethoden auf den aktuellen Aktienkursen und der zukünftigen Ertragskraft der Unternehmen basieren, überprüft das Managementteam die Produktpreise weiterhin auf ihre Nachhaltigkeit. Damit wird sichergestellt, dass die Annahmen realistisch bzw. eher konservativ ausfallen. Das Managementteam glaubt, dass innovative Medikamente ihre Preisgestaltungsmacht behalten, solange sie stärkeren klinischen Nutzen und klare Sicherheitsvorteile gegenüber vorhandenen Therapien generieren und daraus beträchtliche pharmaökonomische Vorteile für Kostenträger und Anbieter resultieren. BB Biotechs Expertenteam ist gut gerüstet, um besagte Aspekte zu überwachen.
Ständige Innovation als Grundlage für
künftige Performance
Gilead adressiert mit ihrer Produktlancierung von Sovaldi einen riesigen ungedeckten medizinischen Bedarf im HCV-Bereich, für den das Team weiteres Wachstum prognostiziert. Sovaldi könnte beispielsweise mit Ledipasvir in einer einzelnen Tablette kombiniert als Festdosis-Regime kombiniert werden, um Gileads starke Position im HCV-Segment zu stützen.
Medivation dürfte von einer Zulassung Xtandis als Erstlinien-Therapie profitieren. Das Unternehmen und sein Partner Astellas wären in diesem Falle in der Lage, dem deutlich grösseren Prostatakrebsmarkt ein attraktives Produkt zu offerieren.
Celgenes Investitionen in Forschungspartnerschaften dürften in den kommenden Quartalen erste sichtbare Erfolge erkennen lassen. BB Biotech geht davon aus, dass Celgene mit ihrem bisher stark auf IMiD-Produkte ausgerichteten Fokus zukünftig ihre Produktpalette um vielversprechende neue Wirkstoffkandidaten im Bereich der Entzündungs- und Krebserkrankungen erweitern wird. Celgene dürfte darüber hinaus weitere attraktive Pipeline-Kandidaten präsentieren, die potenzielle Gewinne versprechen, wie es bei Actelions PAH-Portfolio und dem Mukoviszidose-Geschäft von Vertex zu beobachten war. Ferner nimmt BB Biotech an, dass neue Plattformtechnologien, wie z.B. RNA-basierte Wirkstoffe ihrer Portfoliobeteiligungen Isis und Alnylam, in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Behandlung seltener und schwerer Krankheiten spielen werden.
Der Zwischenbericht per 30. Juni 2014 ist unter www.bbbiotech.com verfügbar.