Indien ist berühmt für seine wunderbare Tierwelt - das Nationaltier Indiens, der majestätische bengalische Tiger, auch Königstiger genannt, und der indische Elefant sind überall auf der Welt bekannt. Diese beiden Tiere eignen sich aber auch vorzüglich als Metapher für die wirtschaftliche und politische Lage des Landes in den letzten dreißig Jahren.
Indien hat seine Tiger-Qualitäten schon oft unter Beweis gestellt, zum Beispiel bei der Liberalisierung der Wirtschaft im Jahr 1991 und jüngst mit der Wahl von Premierminister Narendra Modi. Beide Male hat die Regierung mit umfassenden Strukturreformen Stärke gezeigt, um Wachstum zu fördern. In der Zwischenzeit gab es jedoch immer wieder Phasen politischer Inaktivität, der Korruption und wirtschaftlichen Stagnation, denen das Land den unrühmlichen Ruf eines schwerfälligen Elefanten und ewigen Sitzenbleibers zu verdanken hat.
Modis Wahlsieg machte deutlich, dass die Mehrheit dieses bevölkerungsreichen Landes einen politischen Neubeginn wünscht. Nach mehr als einem Jahr im Amt kann Modis Regierung mit 47 neuen Gesetzen überraschend große Fortschritte vorweisen. Ein besonders wichtiges Ziel der Regierung ist die Reform des aus dem 19ten Jahrhundert stammenden Landerwerbsgesetzes, das regelt, wie die Regierung privates Land für die Industrialisierung, Infrastrukturentwicklung und die Urbanisierung erwerben kann. Dieses Vorhaben ist ein Kernstück von Modis Reformprogramm, mit dem er Indien wieder auf den rechten Weg bringen will. Die jüngsten Entwicklungen lassen vermuten, dass der Gesetzesvorschlag - wenn auch in leicht verwässerter Version - verabschiedet werden wird.
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