Aberdeen Standard Expertin Norris: „Anleger sollten Impact Investing nicht mit Philanthropie verwechseln“

Impact Investing kommt im Rahmen nachhaltiger Geldanlage eine wichtige Rolle zu – Tendenz steigend. Dies hat nicht nur philanthropische Gründe, Ziel sind nicht zuletzt langfristige Erträge. Sarah Norris, Investment Director bei Aberdeen Standard Investments, beschreibt in ihrem Kommentar die Grundlagen und Herausforderungen von Impact Investing und gibt Titelbeispiele europäischer Unternehmen, die diese Entwicklung maßgeblich prägen: abrdn | 20.11.2019 13:08 Uhr
Sarah Norris, Investment Director bei Aberdeen Standard Investments / © Aberdeen Standard Investments
Sarah Norris, Investment Director bei Aberdeen Standard Investments / © Aberdeen Standard Investments
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„Ein Wertewandel sowie ein zunehmendes Sozial- und Umweltbewusstsein formen unsere Welt neu. Die Nachhaltigkeitsagenda der Vereinten Nationen wirkt als starke Triebfeder für positive Veränderungen. Ende 2015 haben die Vereinten Nationen 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) festgelegt. die Regierungen und Regulierungsbehörden bei der Bewältigung der dringendsten globalen Herausforderungen leiten sollen. Auch die Verbraucher führen sich mehr und mehr vor Augen, welche ökologischen und sozialen Auswirkungen ihre Konsumgewohnheiten haben können. Anleger blicken bei ihren Investments nicht mehr ausschließlich auf die finanziellen Erträge, sondern berücksichtigen zusätzlich auch ethische und moralische Werte. 

Vermögensverwalter spielen ebenfalls eine wichtige Rolle: Im Rahmen von Impact-Investing-Ansätzen identifizieren sie Unternehmen, die bewusst in Produkte oder Dienstleistungen investieren, mit denen zunehmenden sozialen Ungleichheiten, dem Klimawandel sowie der fehlenden Nachhaltigkeit bei Konsum und Produktion entgegengewirkt werden kann. Unternehmen, die sich nicht nur auf operative Verbesserungen, wie z.B. die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks, beschränken, und richten den Fokus dabei auf Firmen mit operativen Modellen, die auf messbare positive Auswirkungen abzielen.

Während sich finanzielle Erträge einfach bemessen lassen, sind positive ökologische und soziale Auswirkungen schwerer zu quantifizieren. Europäische Unternehmen sind federführend in Sachen Wirkungsmessung. Sie stellen spezifische Daten und Fallstudien über den Einfluss ihrer Produkte auf die reale Welt zur Verfügung. Wie sieht das in der Praxis aus?

Ein diesbezüglich wegweisendes Unternehmen ist Vestas. Das Unternehmen entwickelt, produziert, installiert und wartet Windkraftanlagen mit einer Leistung von insgesamt 92 Gigawatt in 79 Ländern. Das Unternehmen hat sich erstklassige nachhaltige Energielösungen zum Nutzen der Kunden und des Planeten auf die Fahnen geschrieben. Während ihres Nutzungszeitraums erzeugt eine Vestas-Windturbine dreißig- bis fünfzigmal so viel Energie, wie sie verbraucht, während die Kohlendioxidemissionen pro Kilowattstunde nur bei etwa 1% des Ausstoßes von Kohlekraftwerken liegen. Vestas begegnet damit dem Klimawandel und unterstützt die globale Umsetzung der SDGs 7 (bezahlbare und saubere Energie) und 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz).

Der französische Energieversorger Suez erbringt Wasser- und Abwasseraufbereitungsdienstleistungen für 23,8 Millionen Menschen in Schwellenländern. Bis 2021 sollen noch mehr Menschen erreicht werden. Im vergangenen Jahr lieferte das Unternehmen 1,3 Milliarden Kubikmeter Wasser aus alternativen Quellen – genug, um 520.000 Tonnen Reis anzubauen. Suez trägt mit seinen Dienstleistungen zur Bekämpfung zunehmender Ungleichheiten bei und unterstützt die Bemühungen der Länder, die SDGs 1 (keine Armut), 6 (sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen) und 14 (Leben unter Wasser) anzugehen.

Trotz aller Unterschiedlichkeit verfolgen diese Unternehmen ein und dasselbe Ziel: Sie wollen in erster Linie Gewinne erzielen. Ihre Aktivitäten haben durchaus eine größere Dimension und Anleger sollten Impact Investing nicht mit Philanthropie verwechseln. Das Anbieten innovativer Produkte und Dienstleistungen ist eine bewusste strategische Entscheidung, die darauf ausgerichtet ist, langfristige Einnahmen zu erzielen, von den sich ändernden Verbraucheranforderungen und regulatorischen Bedingungen zu profitieren und gleichzeitig die Probleme des Planeten zu lösen.

Viele europäische Unternehmen treiben den Wandel als Vorreiter voran, indem sie einzigartige Produkte und Dienstleistungen anbieten, die im Einklang mit der Agenda der Vereinten Nationen stehen. Für Anleger ist es eine zusätzliche Bereicherung zu wissen, dass sie Gutes tun und gleichzeitig für ihre finanzielle Zukunft vorsorgen. Die ‚Impact‘-Revolution dürfte somit weiter voranschreiten und zahlreiche Gelegenheiten für aktive Vermögensverwalter mit sich bringen.“

Sarah Norris, Investment Director bei Aberdeen Standard Investments

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