Anlässlich des Weltwirtschaftsforums in Davos | Aberdeen Standard CEO über die Rolle von Vermögensverwaltern

Keith Skeoch, CEO von Standard Life Aberdeen, äußert sich in einem Statement anlässlich des Weltwirtschaftsforums in Davos zur Rolle der Vermögensverwalter für Investoren, Wirtschaft, Gesellschaft und eine nachhaltigen Entwicklung: abrdn | 22.01.2020 14:30 Uhr
Keith Skeoch, CEO von Standard Life Aberdeen / © Aberdeen Standard Investments
Keith Skeoch, CEO von Standard Life Aberdeen / © Aberdeen Standard Investments
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

„Während die Debatten und Diskussionen auf dem Weltwirtschaftsforum in vollem Gange sind, wollen wir die Konferenz zum Anlass nehmen, Bilanz zu ziehen über eine Welt, die sich zunehmend gespalten zeigt.

Wir sollten unbedingt die Gelegenheit nutzen, um uns wieder vor Augen zu führen, wie Unternehmen, Regierungen und Menschen im Allgemeinen voneinander profitieren, denn dieses Miteinander ist von entscheidender Bedeutung für eine funktionierende kapitalistische Wirtschaft. Wir haben die Chance, das Vertrauen in den Kapitalismus – den wirtschaftlichen Mechanismus, der über weite Strecken der vergangenen 400 Jahre für zunehmenden Wohlstand gesorgt hat – wiederherzustellen. Gleichwohl wird die Priorisierung von Finanzerträgen gegenüber allem anderen und auch der „Trickle-down-Effekt“ von Steuersenkungen zunehmend infrage gestellt. Daher muss der Übergang zu einem verantwortungsbewussteren und integrativeren Kapitalismus, dessen Vorteile allen und nicht nur ein paar wenigen ersichtlich sind, vorangetrieben werden. 

Dies umfasst zweifelsohne Ausgaben für die physische Infrastruktur, doch ebenso wichtig sind Investitionen in die „menschliche Infrastruktur“. Bildung und Wohlbefinden sind genauso entscheidend für die Produktivität und die langfristige nachhaltige Verfassung der Wirtschaft.

Als Vermögensverwalter spielen wir eine wesentliche Rolle, wenn es darum geht, die Ersparnisse und Rentengelder der breiten Öffentlichkeit in Investments umzuwandeln und Kapital über alle Wirtschaftsbereiche zu verteilen. Wir sind allerdings in einer Branche tätig, die aus historischer Sicht stark produktorientiert auftritt. Und selbst wenn wir unser Bestes geben und dadurch die Investitionen und Gewinne unserer Kunden beflügeln, trägt dies doch nur wenig zur Stärkung des geringen Vertrauens in die Branche bei. Meines Erachtens nach muss der Vermögensverwalter der Zukunft eine klare Vorstellung von seiner Stellung in der Gesellschaft haben.

Was also muss sich ändern? Zum einen muss die finanzielle Ungleichheit angegangen werden. Dabei müssen wir Wege finden, allen Anlegern Zugang zu jenen Ertragsquellen zu verschaffen, die in der Vergangenheit vermögenden Personen vorbehalten waren, z.B. den „Private Markets“. Um die hierfür erforderlichen Anlageinstrumente zu schaffen, vor allem zum richtigen Preis, bedarf es einer gewissen Unternehmensgröße und Einfallsreichtums. Außerdem muss offen darüber gesprochen werden, wie Anlagen verwaltet werden und welche Zeiträume erforderlich sind, um die gewünschten Erträge zu erzielen. In einer Branche, die sich stets an den nächsten Quartalszahlen der Unternehmen orientiert hat, ist dies alles andere als einfach. Dennoch ist dieser Punkt von zentraler Bedeutung.

Und dann wären da noch Stewardship und ESG (Umwelt, Soziales und Governance). Man kann wohl mit Fug und Recht behaupten, dass 2019 ganz im Zeichen von ESG stand. Allenthalben bewarben die Investmentunternehmen ihre ESG-Kompetenzen oder das Ausmaß, in dem sie ESG-Erwägungen in ihren Anlageprozess integriert haben. Und, um ehrlich zu sein, ist dies auch völlig verständlich. Schon seit 25 Jahren war ich der Auffassung, dass ESG-Faktoren einen wesentlichen Treiber langfristiger Anlageerträge darstellen. Bei ESG geht es aber auch vor allem darum, das Richtige für die nächste Generation zu tun.

Meiner Meinung nach müssen wir alle verantwortungsbewusste Investoren sein, d.h. wir müssen gut mit dem Kapital umgehen, das uns anvertraut wurde. Nehmen wir beispielsweise den Klimawandel: Es zeichnet sich immer deutlicher ab, dass die physischen Schäden auch mit finanziellen Risiken für zahlreiche Unternehmen und Branchen einhergehen, so z.B. für Rückversicherungen, Immobilien, Forstwirtschaft und Energie. Gleichwohl bleibt die Reaktion der Weltgemeinschaft in den meisten Fällen jedoch hinter dem zurück, was nötig wäre. Viele Experten befürchten, dass selbst die moderaten Ziele, die im Rahmen des Pariser Klimaabkommens gesteckt wurden, nicht erreicht werden. Die jüngste UN-Klimakonferenz (COP 25) in Madrid sorgte für herbe Enttäuschung und offenbarte tiefe Gräben zwischen den Nationen.

Das soll nicht bedeuten, dass uns nichts anderes bleibt, als das Handtuch zu werfen. Wenn diese Vereinbarungen ernsthaft verfolgt werden, dann lassen sich meiner Meinung nach Menschen hinter einem gemeinsamen Ziel vereinen, einschließlich der entfremdeten jüngeren Generationen.

Als Unternehmen tragen wir unseren Teil zur Bekämpfung des Klimawandels bei. Wir haben uns dazu verpflichtet, unseren gesamten CO2-Fußabdruck auszugleichen und in diesem Jahr Klimaneutralität zu erreichen. Die von uns erworbenen CO2-Zertifikate finanzieren Projekte, welche Treibhausgasemissionen reduzieren, darunter die Wiederaufforstung von Wäldern, die Modernisierung von Kraftwerken oder die Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden. Überdies haben wir uns zum Ziel gesetzt, in unseren Bürogebäuden Energie aus 100% erneuerbaren Quellen zu verwenden sowie die Treibhausgasemissionen aus dem Energieverbrauch bis 2030 um 50% zu reduzieren.

Was bedeutet das alles für uns? Wir müssen nachhaltiges Wachstum anstreben, das dem größtmöglichen Teil der Gesellschaft zugutekommt. Während wir uns also mit den jüngsten Wendungen im Handelsstreit oder einer möglichen Marktkorrektur auseinandersetzen, müssen wir den Fokus weiterhin darauf legen, das Richtige für unsere Kunden, unsere Mitarbeiter, unsere Aktionäre und die Gesellschaft, in der wir tätig sind, zu tun. Das Fundament für entsprechende Maßnahmen ist gelegt, nun ist es an uns, darauf aufzubauen.“

Keith Skeoch, CEO, Standard Life Aberdeen

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
Klimabewusste Website

AXA Investment Managers unterstützt e-fundresearch.com auf dem Weg zur Klimaneutralität. Erfahren Sie mehr.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.