Bei Hochzinsanleihen bestimmen 2014 die Zinsen die Gesamtrendite

"Die Renditen von Hochzinsanleihen werden im weiteren Verlauf dieses Jahres in erster Linie aus den Zinsen kommen, das Kurspotenzial hingegen stößt vor allem bei den meisten Unternehmensanleihen an seine Grenzen. Insgesamt halte ich eine Rendite im mittleren bis hohen einstelligen Bereich in diesem Jahr für möglich", so Andrei Gorodilov, Manager des Fidelity European High Yield Fund. Fidelity International | 22.07.2014 09:47 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
"High Yields profitierten in den vergangenen Jahren vom gestiegenen Risikoappetit der Investoren, die mit Staatsanleihen nur noch geringe Renditen erzielen konnten. Die Frage ist nun, ob erste Anzeichen einer Blase zu erkennen sind. Tatsächlich besteht die Gefahr, dass einige Anleihebewertungen die Fundamentaldaten und die schlechtere Qualität vieler Neuemissionen nicht ausreichend reflektieren. Eine Rolle spielen dabei die verstärkten Aktivitäten von Private-Equity-Gesellschaften sowie vermehrte fremdfinanzierte Übernahmen. Sie verschieben die Grenze dessen, was in welcher Qualität neu emittiert werden kann. In Europa hingegen ist die Toleranz gegenüber aggressiven Neuemissionen schlechter Bonität deutlich geringer.

Die Fremdkapitalaufnahme unter den europäischen Emittenten ist zwar leicht angestiegen, aber immer noch recht stabil, was sich an der Kennzahl Verbindlichkeiten/EBITDA von 2,9 ablesen lässt. Damit bewegt sich der Markt noch deutlich unter den Höchstständen von 4,2 im Jahr 2009. Auch die Ausfallsraten dürften niedrig bleiben, bei etwa 2 Prozent.

Auffällig ist, dass technische Faktoren seit einiger Zeit wichtige Treiber des Marktes sind. Die anhaltenden Zuflüsse in die Asset-Klasse stammen aus einer stärker diversifizierten Investorenbasis als bisher. Das Interesse institutioneller Kunden, aber auch Zuflüsse aus Asien und Lateinamerika haben zugenommen. Allerdings besteht die Gefahr, dass es bei nachlassendem Anlegerinteresse schnell zu Kursverlusten kommen kann, da der Markt recht eng ist. Ich bin mir dieses Risikos bewusst und halte deshalb im Fonds immer eine Cashquote zwischen 5 und 10 Prozent, um nicht gezwungen zu sein, Positionen überstürzt verkaufen zu müssen.

Neuemissionen haben zuletzt neue Rekorde markiert. So erfolgte im April das bisher größte High-Yield-Geschäft in Europa mit den Numericable- und Altice-Anleiheausgaben im Wert von 12 Milliarden Euro. Immer mehr Unternehmen, die sich sonst traditionell über Banken finanziert haben, beschaffen sich nun Kapital am High-Yield-Markt. Interessante Investmentmöglichkeiten sind deshalb oft am Primärmarkt zu finden. Hier haben wir zuletzt an jeder dritten Emission partizipiert. Wichtig ist, dass die Fundamentaldaten und die Bewertung stimmen.

Allerdings müssen Investoren ihre Renditeerwartungen zurückschrauben. Die Zinsen schwanken aktuell bei Rekordtiefs von 4,4 Prozent, die Risikoaufschläge sind entsprechend niedrig bei rund 325 Basispunkten. Im Jahr 2007 lagen sie bei rund 200 Basispunkten. Ich gehe zwar nicht davon aus, dass wir dieses Niveau wieder erreichen, aber dennoch können die Risikoaufschläge sich vom heutigen Stand noch nach unten bewegen.

Interessante Chancen sehe ich aktuell in der Kommunikations-/Kabelnetzbranche. Das dortige Marktumfeld ist relativ vorhersehbar, die Wettbewerbsdynamik bekannt und die Regulierung transparent. Umgekehrt bin ich bei zyklischen Branchen gegenwärtig vorsichtig, da ihre Risikoaufschläge sich nah an denen defensiverer Sektoren bewegen, die dann aus einer Risiko-Rendite-Sicht attraktiver sind."


Andrei Gorodilov ist Fondsmanager des Fidelity European High Yield Fund (ISIN: LU0110060430).

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