Fidelity-Studie: Mehr als die Hälfte der Deutschen hat eine Rentenlücke von über zehn Jahren

Weltweit öffnet sich eine Rentenlücke: 42% der über 50-Jährigen planen ihre Altersvorsorge um mindestens zehn Jahre zu kurz – in Deutschland sogar 54%. Die neue Fidelity-Studie zeigt, warum frühzeitige Planung entscheidend ist, um finanzielle Stabilität und Lebensqualität im Alter zu sichern. Fidelity International | 04.11.2025 09:06 Uhr
Susanna Wooders, Country Head Germany bei Fidelity International / © e-fundresearch.com / Fidelity International
Susanna Wooders, Country Head Germany bei Fidelity International / © e-fundresearch.com / Fidelity International

  • Bei 42% der Menschen ab 50 Jahren weltweit tut sich eine Rentenlücke von zehn Jahren auf (54% in Deutschland)*
  • Trotzdem bleiben viele zuversichtlich – weltweit sind 68% der Rentner in Bezug auf ihren Ruhestand optimistisch (im Vergleich zu 56% der Noch-nicht-Rentner)
  • Auf die Rente vorbereitet zu sein, ist zentral – 84% derjenigen, die mit einem Plan in den Ruhestand gehen, fühlen sich körperlich, emotional, sozial und finanziell besser (im Vergleich zu 70% ohne Plan)

Eine Studie von Fidelity International in Zusammenarbeit mit dem National Innovation Centre for Ageing (NICA) zeigt, dass zwei von fünf (42%) Menschen ab 50 Jahren weltweit eine Rentenlücke von mindestens einem Jahrzehnt haben.

Die neue Studie von Fidelity, The Longevity Revolution: Preparing for a New Reality, unterstreicht, dass Menschen sich anders auf ein längeres Leben vorbereiten müssen. Basierend auf einer globalen Untersuchung in 13 Märkten und detaillierten Befragungen von über 11.800 Teilnehmern ab 50 Jahren legt der Bericht die wachsende Kluft zwischen steigender Lebenserwartung und finanzieller Vorsorge offen.

Ermittelt wurde die Zehnjahreslücke durch den Vergleich der Lebenserwartung im jeweiligen Land mit der Erwartung der Befragten, wie lange ihre Altersvorsorge reicht. Weltweit planen 42% um mindestens zehn Jahre zu kurz; in Deutschland sind es sogar mehr als die Hälfte (54%). Mit der weiter steigenden Lebenserwartung wächst diese Herausforderung. Bis 2050 werden weltweit voraussichtlich 3,67 Millionen Menschen das Alter von 100** Jahren erreichen. Betrachtet man eine potenzielle Lebensspanne von 100 Jahren, haben fast vier von fünf Menschen ab 50 Jahren (81%) eine Lücke von mehr als einem Jahrzehnt – mit deutlichen Unterschieden je nach Land. In Deutschland steigt dieser Wert sogar auf fast neun von zehn (87%), die nicht ausreichend vorbereitet sind.

Susanna Wooders, Country Head Germany bei Fidelity International, kommentiert: „Die Menschen leben heute länger als je zuvor. Viele bereiten sich aber immer noch auf einen Ruhestand vor, wie ihn ihre Eltern und Großeltern erlebt haben. Die Diskrepanz zwischen Lebenserwartung und Sparhorizont birgt das Risiko, dass viele schlecht vorbereitet sind. Mit der richtigen Planung kann ein längeres sorgenfreies Leben Realität werden – aber dafür braucht es ein neues Denken und frühzeitiges Handeln.“

Optimismus bleibt bestehen, auch wenn die Planung hinterherhinkt

Trotz der mangelnden Vorbereitung zeigt die Fidelity-Studie auch einen gewissen Optimismus hinsichtlich des Ruhestands. Zwei von drei (68 %) Rentnern beschreiben ihre Einstellung diesbezüglich als positiv, verglichen mit etwas mehr als der Hälfte (56 %) der Noch-nicht-Rentner. Das deutet darauf hin, dass die Zuversicht oft wächst, sobald Menschen in den Ruhestand eintreten. In Deutschland beschreiben 60 % der Rentner ihre Einstellung als positiv, verglichen mit nur 54 % der Noch-nicht-Rentner. Dieser Optimismus spiegelt sich auch in den sich wandelnden Einstellungen zu Arbeit und Alter wider. Sieben von zehn der Befragten (70 %) erwartet, länger zu arbeiten – vor allem, um geistig und körperlich aktiv zu bleiben (38 %) und weniger aus finanzieller Notwendigkeit (26 %).

Auf vier Säulen für ein langes Leben vorbereiten

Finanzielle Stabilität, körperliche Gesundheit, emotionales Wohlbefinden und soziale Kontakte sind entscheidend, um sich auf ein zufriedenes, langes Leben vorzubereiten. Unsere Studie zeigt, dass diejenigen, die Schritte zur Planung des Ruhestands unternommen haben – etwa durch die Erstellung eines Budgets oder die Identifizierung potenzieller Einkommensquellen – sich in allen genannten Bereichen deutlich besser auf das Leben nach der Arbeit vorbereitet fühlen. Dies unterstreicht, dass Vorbereitung nicht nur die Grundlage für langfristige finanzielle Sicherheit bildet, sondern auch für die Erhaltung wichtiger Faktoren des ganzheitlichen Wohlbefindens im späteren Leben.

Susanna Wooders ergänzt: „Wenn die Finanzen gesichert sind, können Menschen in ihre Gesundheit investieren, soziale Kontakte pflegen und dem Ruhestand mit Zuversicht begegnen. Sind sie es nicht, ist das gesamte Gefüge im Ungleichgewicht.“

Die entscheidenden Erfolgsfaktoren für ein längeres Leben

Der Bericht nennt fünf entscheidende Erfolgsfaktoren, um einen Fahrplan für ein erfülltes Leben im Ruhestand aufzustellen:

  1. Finanzielle Sorgen frühzeitig angehen – Wer sich frühzeitig finanziell weiterbildet und beraten lässt, reduziert Stress und Unsicherheit.
  2. Innovation in Technologie fördern – Digitale Plattformen, KI-gestützte Tools und personalisierte Beratung schließen Lücken in der Finanzkompetenz und ermöglichen eine effektivere Planung.
  3. Gesundheit und Pflege priorisieren – Die frühzeitige Planung von Gesundheit und Pflege ist entscheidend. Wer rechtzeitig für beides vorsorgt, beseitigt große Unsicherheiten, unterstützt seine Selbstständigkeit und verbessert die Lebensqualität.
  4. Vertrauen in öffentliche Systeme und Institutionen stärken – Transparente Kommunikation, verlässliche Produkte und konsistente politische Rahmenbedingungen sind unerlässlich, um Vertrauen in die Rentensysteme zu schaffen.
  5. Ganzheitliches Wohlbefinden unterstützen – Rechtzeitige Maßnahmen in allen vier Säulen – finanziell, körperlich, emotional und sozial – sorgen dafür, dass kein Aspekt des dieses ganzheitlichen Wohlbefindens vernachlässigt wird und Menschen ein längeres, gesünderes und stärker vernetztes Leben genießen können.

Susanna Wooders fasst zusammen: „Ein längeres Leben sollte etwas sein, worauf man sich freuen kann – nichts, was Angst macht. Wir können die Voraussetzungen dafür schaffen, dass Menschen länger und erfüllter im Ruhestand leben. Organisationen und politische Entscheidungsträger, die dieses Thema klug angehen, unterstützen nicht nur Einzelne dabei, Sicherheit und Sinn zu finden, sondern schaffen auch eine Gesellschaft, die wohlhabender, gesünder und stärker ist als je zuvor.“

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*Die Analyse vergleicht die Anzahl der Jahre, die Menschen voraussichtlich im Ruhestand verbringen, mit der Anzahl der Jahre, in denen sie erwarten, dass ihre Altersvorsorge ausreicht. Die Ergebnisse werden anschließend sowohl mit der durchschnittlichen Lebenserwartung an ihrem Wohnort als auch mit einer potenziellen Lebensspanne von 100 Jahren verglichen, um festzustellen, ob Personen für das spätere Leben über- oder unterplant sind – und um wie viele Jahre. Da die Teilnehmenden ihre Antworten in Spannen statt in exakten Zahlen angaben, nutzte NICA ein statistisches Modell, um die wahrscheinlichsten Werte innerhalb dieser Spannen zu schätzen.

**Quelle: Pew Research Centre, März 2020

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