Comgest-Fondsmanager Weis: Anlagechancen noch längst nicht ausgeschöpft

Franz Weis, Portfoliomanager des Comgest Growth Europe, ist der Ansicht, dass trotz der konjunkturellen Abschwächung die Anlagechancen in europäische Stock Picks noch längst nicht ausgeschöpft sind. Comgest | 06.08.2019 09:21 Uhr
Franz Weis, Comgest Growth Europe
Franz Weis, Comgest Growth Europe
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Im bisherigen Jahresverlauf federten die Märkte nach dem Kursrutsch des letzten Jahres kräftig auf den letztjährigen Höchststand zurück. Der positiven Entwicklung des Aktienmarkts steht jedoch die weiterhin schleppende Weltkonjunktur gegenüber. Die OECD-Prognosen sagen zwar für dieses Jahr ein weltweites Wachstum von 3,2% und für die Eurozone einen Rückgang des Wachstums auf 1,2% voraus. Doch die Kombination aus Handelsstreitigkeiten, politischer Unsicherheit, Populismus und Brexit belasten die Märkte weiterhin. Selbst die USA, die bisher weitgehend der globalen konjunkturellen Abschwächung getrotzt hatten, weisen erste Anzeichen einer Belastung auf.  

Marktstimmung bleibt fragil

Mit Blick auf die eher unkonventionellen Notenbankaktivitäten nach der globalen Finanzkrise ab 2007 gelang es zwar das wirtschaftliche Wachstum, vor allem in den USA, wieder anzufachen. Doch diese Entwicklung endete abrupt, als die Fed nach Signalen der Straffung zuletzt Zinssenkungen in Aussicht stellte. Aber auch die EZB schlug jüngst wieder expansivere Töne an und teilte mit, die Zeit, in der die Zinsen nicht steigen sollen, von Ende 2019 auf das erste Halbjahr 2020 zu verlängern. Das mag zunächst nach kleinen Änderungen aussehen, aber dass solche Bedeutungsnuancen die Kursbewegungen an der Börse dominieren, zeigt, wie fragil die aktuelle Marktstimmung ist. Am Ende gewann die Aussicht auf eine Lockerung der Geldpolitik das Tauziehen gegen die wirtschaftlichen Fundamentaldaten und trieb den MSCI Europe in Euro seit Jahresbeginn um 16,2% in die Höhe.

Outperformance für Comgest Growth Europe

Obwohl es für den Anlagestil, den wir beim Comgest Growth Europe (ISIN: IE0004766675) verfolgen, eher untypisch ist, haben wir in einem steigenden Markt outperformt. Das lag an den anhaltend guten Fundamentaldaten der in unserem Portfolio gehaltenen Unternehmen, die mit steigenden Bewertungskennzahlen einhergingen. Zum anderen haben wir wieder dort Gewinne mitgenommen, wo wir überzogene Bewertungen sahen, und diese Gewinne dort investiert, wo wir weiterhin starke Aussicht auf gute Renditen-Chancen sehen.

Hinsichtlich der im Portfolio von uns gehaltenen Unternehmen setzte sich das starke Momentum von 2018 auch in diesem Jahr fort. Dabei orientieren wir uns bei unserer streng selektiven Auswahl auch weiterhin am gesunden organischen Umsatzwachstum, das als Wachstum ohne die Auswirkungen von Übernahmen/Veräußerungen und Währungseinflüssen definiert ist. Gemessen daran lieferte das Portfolio 2018 ein astronomisches Wachstum von 9% ab, während wir für das erste Quartal 2019 das organische Wachstum auf 7,5% schätzen, also mehr als das langfristige Ziel von 7%. Folglich stiegen die Aktien der von uns gehaltenen Unternehmen auf breiter Front an.

LVMH, L’Oréal und Straumann

LVMH beispielsweise meldete im ersten Quartal ein organisches Umsatzwachstum von 11%, wobei die Kernsparte Mode und Lederwaren dank der Nachfrage aus Asien noch schneller wuchs. In ähnlicher Weise erreichte das organische Wachstum von L’Oréal mit 8% das obere Ende seiner historischen Spanne, wobei auch hier die Luxusgütersparte fast doppelt so schnell wuchs. Straumann, Weltmarktführer bei Zahnimplantaten, meldete ein sowohl geografisches als auch nach Geschäftsbereichen breit gegründetes, sehr kräftiges organisches Wachstum von 17%, das sich wiederum in deutlich wachsenden Marktanteilen niederschlug. Die Strategie des Unternehmens, sein Angebot auf einfache Implantate, Kieferorthopädie und Biomaterialien auszuweiten, hat den Absatzmarkt des Unternehmens wesentlich erweitert.

Wirecard und Ambu

Nachteilig auf die Performance des Fonds wirkte sich dagegen der Zahlungsdienstleister Wirecard aus, dessen Aktienkurs unter einer Reihe von Artikeln in der Financial Times litt, in denen dem Konzern irreguläre Bilanzierungspraktiken seiner asiatischen Gesellschaften vorgeworfen wurden. Wir beschlossen trotzdem, aus der Position auszusteigen. Unserer Meinung nach unterstreicht diese Episode die mit Wirecards übernahmeorientiertem Wachstumsprofil verbundenen Risiken und die Arbeit, die das Unternehmen leisten muss, um sein internationales Risikomanagement zu verbessern. Auch Ambu zog die Performance des Fonds herab, nachdem sein CEO überraschend ausgeschieden war und der neue CEO danach die Wachstumserwartungen gesenkt hatte. Zwar enttäuschte es uns, wie der Verwaltungsrat mit dem Wechsel umging, jedoch verstehen wir die Argumente dafür, das Unternehmen auf seine nächste Wachstumsphase vorzubereiten, und sind nach wie vor begeistert von seinem Sortiment an Einweg-Bronchoskopen.

Felsen in wirtschaftlicher Brandung

Die aktuelle geopolitische Lage hinterlässt den Aktienmarkt in einer schwierigen Position. Einerseits wird ein konjunktureller Abschwung befürchtet, andererseits werden Aktienrenditen im aktuellen Niedrigzinsumfeld geschätzt. In letzter Zeit wurde deshalb vermehrt wieder Geld in die Unternehmen gepumpt, von denen wir hinsichtlich ihrer Qualitätswachstumsraten überzeugt sind. Unter diesem Gesichtspunkt konzentrieren wir uns weiterhin auf Bottom-up-Stock-Picking, wobei wir sorgfältig die langfristigen Gewinner auswählen. Dies erklärt unter anderem auch, weshalb wir in einem Umfeld gebremsten Wirtschaftswachstums weiterhin starke Wachstumsaussichten sehen und weshalb wir in jüngster Zeit Ergebniskorrekturen nach oben erlebten, während der Markt Korrekturen nach unten erlitt. Dort, wo wir Überbewertungen sehen, nehmen wir Gewinne mit und investieren den Erlös dort, wo wir langfristige Rendite-Chancen sehen. Insgesamt rechnen wir weiterhin damit, dass die von uns verfolgte Strategie langfristig überdurchschnittliche Renditen bei unterdurchschnittlichem Risiko liefert.

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