„Auf der Suche nach Rendite und einer ausgewogenen Vermögensstruktur gewinnen Fonds bei Anlegern an Attraktivität. Das spiegelt sich im dynamisch wachsenden Neugeschäft und im Bestand wider“, sagte Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender von Union Investment, im Rahmen einer Presseveranstaltung in Kleinheubach.
Absatz im institutionellen Geschäft verdoppelt
Der Nettoabsatz des institutionellen Geschäfts hat sich mit 9,4 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum (4,5 Mrd. Euro) mehr als verdoppelt. Die Assets under Management, die Union Investment für institutionelle Kunden verwaltet, erreichten mit 142,3 Mrd. Euro (120,6 Mrd. Euro) einen neuen Höchststand. Gefragt waren im ersten Halbjahr 2015 vor allem Produkte mit größeren Renditechancen wie Hochzins- oder Wandelanleihen, Verbriefungen und Nachranganleihen. Darüber hinaus gewannen Aktienstrategien und Immobilieninvestments an Relevanz. Zudem suchten Investoren zunehmend internationale Anlagestrategien, um von den globalen Zins- und Wachstumsunterschieden zu profitieren. „Institutionelle Kunden nutzen im Niedrigzinsumfeld jede sich bietende Renditequelle, um ihre Anlageziele zu erreichen. Die Devise lautet: mehr Flexibilität und mehr Risiko – aber kontrolliert“, stellte Reinke fest. „Entsprechend verwalten wir in Wertsicherungskonzepten derzeit ein Volumen von 22 Mrd. Euro und profitieren von unserer Erfahrung, die wir in 20 Jahren Wertsicherung aufgebaut haben.“
Auf besonderes Interesse stießen zudem nachhaltige Lösungen. Mittlerweile hat sich ein neues Verständnis von Nachhaltigkeit bei Investoren etabliert. „Neben ethischen Aspekten geht es darum, Megatrends wie Klimawandel, Demografie und die Globalisierung im Risikomanagement und bei Anlageentscheidungen abzubilden“, führte Reinke aus. Dies gilt vor allem für Stiftungen, Pensionskassen und Kreditinstitute. Bereits 58 Prozent aller institutionellen Anleger berücksichtigen bei ihren Investmententscheidungen Nachhaltigkeitskriterien. So konnte Union Investment den Bestand an nachhaltig gemanagten Fonds auf 10,0 Mrd. Euro (7,2 Mrd. Euro) steigern. „Damit sind wir in Deutschland der führende Fondsanbieter für nachhaltige Geldanlagen“, konstatierte Reinke. „Insgesamt erfahren wir im institutionellen Geschäft einen enormen Zuspruch. Wir führen dies auf unsere Leistungsstärke im Risikomanagement und unser Angebot chancenorientierter Lösungen zurück“, sagte der Vorstandsvorsitzende.
Privatkundengeschäft mit dynamischem Wachstum
Der seit 2013 anhaltend positive Nettoabsatz im Privatkundengeschäft hat sich im ersten Halbjahr 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit 4,5 Mrd. Euro (2,4 Mrd. Euro) ebenfalls nahezu verdoppelt. Absatzfavoriten waren einmal mehr die nun seit fünf Jahren bestehenden sechs PrivatFonds. Ihnen flossen im ersten Halbjahr netto 2,9 Mrd. Euro (2,0 Mrd. Euro) zu. Mittlerweile verwaltet Union Investment in diesen Anlagelösungen ein Vermögen von 11,6 Mrd. Euro (6,3 Mrd. Euro). Auch die beiden seit einem Jahr angebotenen UniKonzept-Fonds, die eine regelbasierte Steuerung umsetzen, erfreuten sich in den ersten sechs Monaten dieses Jahres einer wachsenden Beliebtheit und konnten ein Neugeschäft von 1,5 Mrd. Euro verbuchen.
Immer mehr Anleger erkennen zudem die Chancen des ratierlichen Fondssparens für einen nachhaltigen Vermögensaufbau. So wuchs die Zahl der Verträge in den letzten zwölf Monaten um 19,7 Prozent auf 1.099.000 (918.000). Dieses Wachstum bestätigt den steigenden Stellenwert von Fondssparplänen bei Union Investment. „Gefreut hat uns insbesondere, dass vier von fünf Euro der neuen Gelder in Substanzanlagen wie Aktien-, Misch- und Immobilienfondssparpläne geflossen sind“, ergänzte Reinke. Insgesamt stieg die Zahl der Fondssparpläne in den letzten fünf Jahren um 46 Prozent, und die Volumina haben sich von 2,1 Mrd. Euro auf 6,9 Mrd. Euro mehr als verdreifacht.
Stabil entwickelte sich auch das ratierliche Geschäft mit der Riester-Rente. Hier investierten die Sparer im ersten Halbjahr 614 Mio. Euro (633 Mio. Euro). „Riester-Sparer konnten im Durchschnitt mit der UniProfiRente seit 2002 nach Abzug der Kosten eine jährliche Rendite von 7,1 Prozent erwirtschaften“, erläuterte Reinke.
Als weiteres Diversifikationsinstrument waren die Offenen Immobilienfonds von Union Investment gefragt. Ihnen flossen in den ersten sechs Monaten 1,5 Mrd. Euro (0,9 Mrd. Euro) netto zu. „Die rege Nachfrage nach unseren Offenen Immobilienfonds zeigt, wie groß das Interesse an Substanzwerten als Teil einer ausgewogenen Anlage ist“, sagte Reinke. „Der Erfolg im Privatkundengeschäft gründet zum einen in unserer Strategie, sich mit wenigen Lösungen auf die wesentlichen Anlagethemen der Kunden zu konzentrieren und zum anderen in der engen Verzahnung mit unseren Partnern in der genossenschaftlichen FinanzGruppe“, erklärte Reinke.
Asset Manager im Niedrigzinsumfeld mit besonderer Verantwortung
Ungeachtet der guten Entwicklung beim Fondsabsatz hat nach wie vor die Mehrheit der Deutschen wenig mit diversifizierter Geldanlage oder Fonds zu tun. So liegen unverändert rund 81 Prozent des Geldvermögens privater Haushalte in zinsbasierten Anlagen, die so gut wie keine Rendite mehr erwirtschaften. Finanzdienstleistern kommt deshalb die Aufgabe zu, für eine diversifizierte Vermögensstruktur zu werben und Anlegern Wege aufzuzeigen, wie sie risikokontrolliert in renditeträchtigere Anlageklassen investieren können. Dabei hat man noch einen weiten Weg vor sich: „Verglichen mit einem Marathonläufer sind wir gerade einmal aus dem Stadion raus“, sagte Reinke. Union Investment trägt dabei als genossenschaftliche Fondsgesellschaft insofern eine besondere Verantwortung, da viele genossenschaftliche Sparer zugleich auch Eigentümer ihrer Bank sind. „Deshalb müssen wir gemeinsam mit unseren Partnern in der genossenschaftlichen FinanzGruppe unsere Kunden bestmöglich dabei unterstützen, ihren hart erarbeiteten Wohlstand nachhaltig zu sichern und auszubauen“, schloss Reinke.