Der Beginn des Jahres 2015 bestätigt das Phänomen, das wir in unserer Note vom Januar « Vorsorgen ist besser als voraussagen » beschrieben haben: Die Weltwirtschaft verzeichnet weiterhin ein schwaches und für Deflationsdruck anfälliges Wachstum. Aber angesichts einer bevorstehenden verstärkten geldpolitischen Unterstützung, die dieses Mal von der Europäischen Zentralbank kommt, sind Anleger wieder investierfreudig. Ein aktiver Vermögensverwalter hätte keinen Grund, seine Kunden nicht an der Großzügigkeit eines ausgesprochen unternehmerischen Zentralbankers teilhaben zu lassen.
Unsere Portfolios profitieren in erheblichem Maße vom « Draghi-Effekt », insbesondere durch unsere Positionen im europäischen Anleihenuniversum und im Dollar sowie durch die Erhöhung unseres Exposures in europäischen Aktien.
Doch die Analyse der langfristigen Tendenzen der Weltwirtschaft lässt uns an unserer Überzeugung festhalten, dass die Entwicklung der Märkte von Mangel bei Wachstum, Rendite, Reformen, politischer Führung und Inflation geprägt ist; ein Mangel, deren Gegenstück in einer enormen Verschuldung und einer unermesslichen von den Zentralbanken ausgeschütteten Liquidität liegt. Diese Diagnose veranlasst uns dazu, neben einer taktischen Verwaltung des Aktien-, Zins- und Währungsexposures jene seltenen Anlagen zu bevorzugen, die mittelfristig ein erkennbares Wachstum und eine sichere Rendite aufweisen.
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Didier Saint-Georges' Kernthesen:
Märkte allgemein:
- Die Analyse der langfristigen Tendenzen der Weltwirtschaft lässt uns an unserer Überzeugung festhalten, dass die Entwicklung der Märkte von Mangel bei Wachstum, Rendite, Reformen, politischer Führung und Inflation geprägt ist. Das Gegenstück dieses Mangels liegt in einer enormen Verschuldung und einer unermesslichen von den Zentralbanken ausgeschütteten Liquidität.
Europa:
- Das Wachstum der Eurozone wird in einer globalisierten Welt von der Weltwirtschaft bestimmt. Versuche einer Ankurbelung der Wirtschaft durch eine Abwertung der Währung laufen auf ein Nullsummenspiel hinaus. Ein starker Fall des Euro durch das ‚Quantitative Easing’ der EZB wäre eine Form des Exports des Deflationsdrucks aus der Eurozone zulasten des Wachstums der Weltwirtschaft.
- Die Eurozone dürfte 2015 von einer Wachstumsbeschleunigung dank einer schwächeren Währung, niedrigerer Kosten für Energie und Bankkredite sowie einer gelockerten Haushaltsdisziplin profitieren.
- Angesichts der verstärkten geldpolitischen Unterstützung durch die EZB sind Anleger wieder investierfreudig.
USA:
- In den USA ist das Unbehagen der Fed spürbar, die sich auf die Straffung ihrer Geldpolitik einstellt, während diese in der übrigen Welt gelockert wird.
China:
- Das Wachstum Chinas stabilisiert sich bestenfalls auf einem Niveau, das um die Hälfte unter dem von vor fünf Jahren liegt. Die seit 2014 vorrangig betriebene Korruptionsbekämpfung hat für Verspätung bei den Reformprogrammen gesorgt.
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