In seiner neuesten Ausgabe der „Carmignac´s Note“ beleuchtet Didier Saint-Georges, Mitglied des Investmentkomitees, die derzeitigen makroökonomischen Entwicklungen, die Politik der Notenbanken sowie die aktuelle Anlagestrategie von Carmignac.
Seine Kernaussagen sind:
Zur Politik der Notenbanken allgemein:
- „Der Widerspruch, der sowohl die Ursache des Marktaufschwungs als auch der wachsenden Anfälligkeit des Finanzsystems ist, besteht darin, dass das fehlende Resultat für die Zentralbanken die Rechtfertigung für das Festhalten an der finanziellen Unterstützung je nach Bedarf und in all ihren Formen darstellt.“
- „Wenn Anleihen im Wert von mehr als 2.000 Milliarden Dollar weltweit - 80% davon aus der Eurozone - heute eine negative Rendite erzielen, dann verwandeln die zusätzlichen massiven Liquiditätsspritzen die Märkte in Fässer, die kurz vor dem Überlaufen sind. Dadurch, dass die Anleger diese nun meiden, übertragen sich die sehr hohen Preise für 'risikofreie' Anleihen auf alle Anlageklassen. Der durch das Zusammenschrumpfen der Anleiherenditen bedingte Anstieg der Risikoprämie – also Renditeaufschlag für Aktien im Vergleich zu Staatsanleihen – bietet so eine Rechtfertigung für die hohen Bewertungen an den Aktienmärkten.“
Zur Europäischen Zentralbank (EZB):
- „Die Bekämpfung des wirtschaftlichen Risikos hat absoluten Vorrang. Mit dem Risiko für das Finanzsystem wird sich, sofern notwendig, später befasst.“
- „Das Vertrauen in die Wirksamkeit der EZB-Maßnahmen erreicht Spitzenwerte, die eventuell für die Märkte äußerst kostspielige Missverständnisse bzw. Fehler in Sachen Geldpolitik zur Folge haben könnten.“
Zur US-Notenbank Fed:
- „In den USA ist die Debatte über die Wirksamkeit des Quantitative Easing immer noch nicht beendet. Der wirtschaftliche Ertrag des Quantitative Easing ist gering, da der positive Effekt für das Vermögen der Banken und wohlhabendsten Sparer nicht ausreicht, um die Beeinträchtigung des Konsums und der Investitionen durch den Schuldenabbau auszugleichen.“