Frank Fischer: Aussichten, Überraschungen und das Wechselbad der Gefühle

Fragt man derzeit die Aktienanalysten nach ihrer Meinung zur Börsenentwicklung für das zweite Halbjahr 2019, dann gehen die meisten davon aus: Das Beste für das laufende Jahr ist bereits gelaufen! Aber, ist es das wirklich? Nicht unbedingt! Denn die kommenden Monate können durchaus für positive Überraschungen sorgen. Shareholder Value Management AG | 09.07.2019 01:01 Uhr
Frank Fischer, CEO & CIO, Shareholder Value Management AG / © Shareholder Value Management AG
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Nun gut, das erste Halbjahr 2019 hielt für Investoren ein Wechselbad der Gefühle bereit. Der Handelskonflikt zwischen China und den USA schwelte weiter und sorgte zunächst für vorsichtigen Optimismus, im weiteren Verlauf aber auch wieder für Angst bei den Investoren. Immerhin haben US-Präsident Trump und Chinas Regierungschef Xi in Osaka eine Art Waffenstillstand geschlossen. Das bedeutet zwar keine Lösung im Konflikt, aber Trump wäre nicht Trump, würde er den Handelskrieg einfach so im Sande verlaufen lassen. Doch selbst ihm dürfte klar sein, dass er den Bogen nicht überspannen darf, sonst leidet die US-Wirtschaft noch mehr, als sie dies jetzt schon tut. Dass sich hier bereits einiges zum Schlechten gewendet hat, zeigen die Erwartung der Analysten für die anstehende Berichtssaison. Sie hatten ihre Gewinnerwartungen schon im Juni deutlich gesenkt, nun scheinen die Unternehmen dies zu bestätigen. Denn in der sogenannten Vorberichtssaison müssen sie wesentliche Abweichungen der zu berichtenden Quartalszahlen von den Analystenschätzungen bekanntgeben. Das Resultat: In den USA fielen zwei Drittel der bisherigen Warnungen negativ aus! Dabei kamen überdurchschnittlich viele dieser Warnungen aus den Sektoren IT, zyklischer Konsum sowie Gesundheit. Sollte sich also die Berichtssaison als Enttäuschung erweisen, könnte dies wegen der aktuell hohen Bewertungen für einen Rücksetzer beim Dow Jones und dem S&P 500 sorgen. Dem können sich dann auch DAX, Eurostoxx 50 & Co. schwerlich entziehen.

Wirtschaft verliert weiter an Kraft 

Hinzu kommt besonders in Deutschland, dass die Wirtschaft immer weiter an Kraft verliert. Das macht nicht nur der ifo-Index Monat für Monat deutlich. Auch das KfW-Mittelstandsbarometer bestätigte zuletzt den schwachen Ausblick besonders für das verarbeitende Gewerbe: Kleine und mittelgroße Unternehmen schätzen die Geschäftsaussichten so schlecht ein wie seit 2012 nicht mehr. Nimmt man dann noch einige Branchen hinzu, wird das Bild nicht besser. So hat der Chemieverband VCI seine Prognose für das zweite Halbjahr weiter zurückgenommen, wovon auch DAX-Werte wie BASF und Covestro nicht unberührt bleiben dürften.

Notenbanken stehen auf der Seite der Börsianer

Nun, alles schlecht? Nimmt man noch den anstehenden Brexit mit hinzu, der möglicherweise ein „No Deal“-Austritt wird, kann es einem als Anleger schon Angst und Bange werden … wären da nicht die Notenbanken. Auf die können sich die Börsianer anscheinend fest verlassen. So hat EZB-Chef Mario Draghi die Hoffnung genährt, dass die Europäische Zentralbank auf eine noch lockerere Geldpolitik zusteuert, als sie es sowieso schon tut. Und von der designierten neuen EZB-Präsidentin Christine Lagarde wird erwartet, dass sie Draghis Erbe der „ewigen Nullzinspolitik“ weiterführen wird. Auch von der FED scheint kein Gegenwind zu kommen. So will der Chef der amerikanischen Notenbank, Jerome Powell, vorerst zwar auf Zinssenkungen verzichten. Falls es mit der Wirtschaft aber schlechter laufe, könne sich das jederzeit ändern. Auf die Notenbanken scheint also Verlass zu sein.

Hoffnungen für das zweite Halbjahr

Was spricht noch für einen positiven Börsenverlauf im zweiten Halbjahr? Zum einen könnte sich im Handelsstreit zwischen den USA und China eine Lösung anbahnen, die den Märkten weiter Austrieb geben wird. Damit würden sich für einige Branchen die Sorgenfalten wieder glätten. Dann hat die sich abschwächende Konjunktur bereits dafür gesorgt, dass sich viele Unternehmen den anstehenden Herausforderungen stellen und Anpassungen vornehmen, wie etwa der geplante Stellenabbau bei Bayer, Ford oder Schaeffler zeigt. Und: Wird der Brexit wirklich so schlimm wie befürchtet? Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt! Wir glauben aber, dass sich die ein oder andere Hoffnung in Realität umwandelt. Deshalb halten wir bei unserem weltweit anlegenden Aktienfonds ‚Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen‘ auch die relativ hohe Aktienquote für angebracht. Wir werden weiter auf Unternehmen wie den portugiesischen Windenergiebetreiber EDP Renováeis, das chinesische Internetunternehmen Alibaba, den Altersheimbetreiber Ryman Healthcare, den britischen Pflegedienstleister Mears Group und den deutschen Waschanlagenhersteller Washtec setzen. Sie sollen dabei helfen, dass die Performance des Fonds besser wird, als dies im ersten Halbjahr der Fall war.

Frank Fischer, CEO & CIO, Shareholder Value Management AG

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