Nicht nur die Bilanzsaison läuft auf Hochtouren – sondern auch unser Frankfurter UCITS-ETF - Modern Value. Der Jahresstart verlief mit einem Plus von 8,6 Prozent im Januar sehr erfolgreich. Dazu trugen auch einige sehr gute Unternehmensdaten bei. Daher steht in der aktuellen Ausgabe ein Blick auf die erfolgreichen Unternehmen aus dem ETF und ihre Daten zum Geschäftsjahr 2024 im Mittelpunkt.
Weitere Infos zum ETF gibt es dann schon wieder im März, wenn nicht nur weitere Unternehmensdaten vorliegen, sondern auch das nächste Rebalancing auf dem Programm steht. Doch zunächst zu den aktuellen Daten einiger ausgewählter ETF-Unternehmen:
ASML: KI-Fantasie bleibt
Der niederländische Technologiekonzern ASML sorgt seit Jahren für Schlagzeilen. Mit den hochkomplexen Maschinen zur Chipherstellung hat das Unternehmen eine global einzigartige Marktstellung.
Die Auftragslage ist weiterhin sehr positiv, auch durch viele neue Aufträge im vierten Quartal 2024. Aktuell beträgt der Auftragsbestand rund 36 Milliarden Euro. Das entspricht in etwa einem Jahresumsatz. Das schafft ASML mit einer sehr hohen Bruttomarge von zuletzt rund 51 Prozent.
Auch für das laufende Geschäftsjahr rechnet ASML weiterhin mit einer so hohen Ertragskraft. Dabei hängt der Erfolg von ASML stark am weiteren KI-Geschäft. Doch große Kunden wie der taiwanesische Chiphersteller TSMC lieferten zuletzt positive Signale zur weiteren Nachfrage bei hochwertigen KI-Chipstrukturen.
SCOR: Safety first
Der französische Rückversicherer SCOR hat vor allem in den vergangenen Monaten überzeugt. Nach einer Kursschwäche im Sommer 2024 ging es zuletzt klar nach oben. Die Aussichten sind auch weiterhin sehr gut. Als einer der wenigen globalen Rückversicherer hat Scor gute Chancen die eigene Marktstellung noch weiterauszubauen.
Gerade die vergangenen zwölf Monate haben etliche interne Verbesserungen gebracht. Diese gehen ganz klar auf das Konto des neuen CEOs Thierry Leger. Er ist zwar schon seit Mai 2023 im Amt, doch weitreichende Reformen im Personalbereich lassen sich nicht so einfach durchsetzen. Leger hat die Anzahl der Management-Ebenen von zehn auf sechs reduziert und gleichzeitig die Zahl der Manager von 900 auf 600 verringert. Die neue Unternehmensstruktur steht nach Angaben des CEOs für schnellere Entscheidungswege, so dass nun auch die Führungsebene näher am Kunden ist.
Erst kürzlich hat SCOR das Erneuerungsergebnis für Januar 2025 veröffentlicht. Das fiel mit +0,1 Prozent fast unverändert aus. Im Vorfeld hatten jedoch viele Analysten einen Rückgang von rund einem Prozent erwartet. Gleichzeitig gab SCOR einen ersten Überblick zu den Auswirkungen der großen Feuer in und um Los Angeles. Bei den Gesamtkosten der Waldbrände von 30 bis zu 35 Milliarden Dollar sollte der direkte Einfluss auf SCOR daran im Bereich um 150 Millionen Dollar sein. Weitere Infos zur aktuellen Geschäfts-entwicklung gibt es dann am 5. März mit der Bilanzvorlage zum Geschäftsjahr 2024.
Richemont: Luxus läuft
2024 war zunächst kein einfaches Jahr für Luxusaktien. Doch zum Jahresende hat sich das Blatt gewandelt. So hat der Schweizer Luxuskonzern Richemont das Jahr mit einem Umsatzwachstum von +10 Prozent beendet. Mit einem Umsatz von 6,2 Milliarden Euro erreichte Richemont hier einen Rekordwert.
Zweistelliges Wachstum gab es in fast allen Regionen weltweit wie in Amerika, Europa, dem Mittleren Osten und Afrika ebenso wie in Japan. In der Asien-Pazifik Region hingegen gab der Umsatz etwas nach und in China ergeben sich auf Grund nachlassender Nachfrage weiterhin Herausforderungen.
Bei den einzelnen Segmenten überzeugte vor allem der Schmuckbereich mit einem Zuwachs von +14%. Bei den Luxusuhren schaffte Richemont mit den bekannten Marken wie IWC, Panerai oder A. Lange & Söhne ein Plus von 8 Prozent. Diese stabile Performance bei Richemont kam an der Börse gut an und die Aktie hat allein seit Jahresbeginn schon um mehr als 27 Prozent zugelegt.
Sartorius Stedim: Comeback gelungen
Wenn Unternehmen ihre selbstgesteckten Ziele erreichen, ist das kaum eine Meldung wert. Das gilt umso mehr in dem Fall, wenn zuvor die eigenen Erwartungen schon nach unten korrigiert wurden. Genau der Fall ist bei Sartorius Stedim Biotech eingetreten. Im Jahresverlauf hat der Biotech-Ausrüster die eigene Prognose klar gesenkt. Das sorgte für eine deutliche Kurskorrektur.
Doch mit dem für 2024 erreichten Ergebnis hat Sartorius Stedim Biotech nun überzeugt, weil die Erwartungen doch erreicht wurden – genau das wurde im Jahresverlauf immer wieder von Investoren bezweifelt. Daher hat die Aktie zuletzt positiv auf die Bilanz reagiert.
Nun geht der Blick nach vorn und für 2025 deutet sich eine weitere Erholung an. So haben die Auftragseingänge schon in der zweiten Jahreshälfte 2024 klar zugenommen. Auf dieser Basis bleibt das Management vorsichtig optimistisch für 2025 und erwartet eine Fortsetzung des Wachstumstrends sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn.
So weit der Blick auf einige Bilanzdaten von Unternehmen aus unserem Frankfurter UCITS-ETF - Modern Value. In einigen Wochen wird es ein weiteres Update geben, denn die Bilanzsaison läuft noch einige Wochen weiter und viele spannende Unternehmen aus dem ETF haben bislang noch keine Unternehmenszahlen vorgelegt. Zudem folgt im März auch schon wieder das nächste Rebalancing.
Aktuelles ETF-Portfoio
Von Heiko Böhmer, Kapitalmarktstratege bei Shareholder Value Management