ETF-Rebalancing: Mit drei neuen Unternehmen in den Herbst

Im Q3-Rebalancing des Frankfurter UCITS-ETF – Modern Value wurden alle 25 Titel auf ihre Ausgangsgewichtung zurückgesetzt und drei Werte ausgetauscht. Neu im Portfolio sind Zoetis, Booking Holdings und Scout24 – mit klarem Schwerpunkt auf europäischen Qualitätsaktien. Shareholder Value Management AG | 23.09.2025 11:06 Uhr
Heiko Böhmer, Kapitalmarktstratege, Shareholder Value Management / © e-fundresearch.com / Shareholder Value Management AG
Heiko Böhmer, Kapitalmarktstratege, Shareholder Value Management / © e-fundresearch.com / Shareholder Value Management AG

Zu Beginn des abgelaufenen Quartals haben wir das 3-jährige Jubiläum unseres Frankfurter UCITS-ETF - Modern Value gefeiert. Mit einer Gesamtperformance von 56,23 Prozent* oder umgerechnet einer Jahresrendite von 16 Prozent blicken wir mit Stolz auf diese Zeit zurück.

Doch das Tagesgeschäft geht unvermindert weiter. Daher steht jetzt wieder ein neues ETF-Update an, weil das aktuelle Rebalancing im dritten Quartal durchgeführt wurde. Dabei sind nicht nur alle 25 ETF-Titel wieder auf die Ausgangsgewichtung von vier Prozent gesetzt worden. Zusätzlich sind bei dem aktuellen Rebalancing drei Titel ausgetauscht worden. Gerade die neuen Werte stellen wir in diesem Update immer etwas genauer vor.

Spannend dabei: Zwei US-Titel haben den Frankfurter UCITS-ETF - Modern Value verlassen und auch zwei neue US-Titel sind wieder neu mit hineingekommen. Damit bleibt aber der Anteil an US-Aktien weiterhin nur bei 16 Prozent. Der klare Fokus liegt auf Europa. Das ergibt sich jedoch nicht aus rein regionalen Faktoren, sondern wir finden schlicht und einfach viele attraktiv bewertete Unternehmen mit stabilen Wachstumsaussichten schon seit geraumer Zeit stärker in Europa.

Insofern bietet der Frankfurter UCITS-ETF - Modern Value auch im vierten Quartal weiterhin ein fokussiertes Portfolio mit 25 aktiv ausgesuchten Qualitätsaktien, die unserer Einschätzung nach das Potenzial haben, besser als der Markt abzuschneiden. Seit Jahresbeginn ist uns das gelungen mit einem Zuwachs von rund 13 Prozent. 

Die drei neuen ETF-Unternehmen sind alte Bekannte

Und jetzt der Blick auf die drei neuen Unternehmen Zoetis, Booking Holdings und Scout24 - die alle drei schon einmal im Frankfurter UCITS-ETF -Modern Value enthalten waren.

Zoetis: Im Dienst der globalen Tiergesundheit

Zoetis ist ein führender Anbieter im Bereich Tiergesundheit mit einem integrierten Geschäftsmodell, das sich auf Forschung, Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Medikamenten, Impfstoffen, Diagnostik und innovativen Technologien für Nutz- und Haustiere konzentriert.

Wichtige Eckpunkte:

  • Produktportfolio & Segmente: Zoetis bedient acht Tierarten (z. B. Rinder, Schweine, Vögel, Katzen, Hunde) mit ~300 Produktlinien über sieben Therapiebereiche. Der Umsatz teilt sich in Haustiere („companion animals“) und Nutztiere („livestock“).
  • Innovationsfokus: Starke F&E-Investitionen (z. B. neue Wirkstoffe, genetische Tests, diagnostische Tools). Lifecycle-Innovationen und geographische Expansion sind Kernbestandteile.
  • Markt & Vertrieb: Weltweit in über 100 Ländern aktiv, mit sowohl direktem Vertrieb als auch Partnerschaften. Der U.S. Markt und internationale Märkte sind annähernd gleich stark gewichtet.
  • Wirtschaftlichkeit & Nachhaltigkeit: Das Unternehmen erzielt stabile Margen über wiederkehrende Umsätze (z. B. durch Impfstoffe, Dauertherapien), nutzt seine Patent- und Markenrechte, optimiert Portfolio durch Veräußerung nicht-strategischer Segmente, und verfolgt Nachhaltigkeitsziele.

Insgesamt basiert Zoetis’ Geschäftsmodell auf einer Kombination aus produktseitiger Diversifikation (Vielzahl an Tierarten und Therapieformen), globaler Präsenz, Innovationskraft und operativer Effizienz, um sowohl Wachstum als auch Profitabilität zu sichern.

Booking Holdings: Tourismus-Lösungen für die 2020er Jahre

Booking Holdings ist ein führendes Unternehmen im Bereich Online-Reisevermittlung mit einem Plattform-Geschäftsmodell. Hier sind die zentralen Elemente:

Kern des Geschäftsmodells

Booking Holdings bietet über mehrere Marken – u.a. Booking.com, Agoda, Priceline, KAYAK, OpenTable – digitale Plattformen, die Reisende (Nachfrageseite) und Anbieter wie Hotels, Restaurants, Autovermieter (Angebotsseite) verbinden.

Einnahmequellen

  1. Provisionen / Agenturmodell: Booking fungiert als Vermittler, erhält eine Kommission auf abgeschlossene Buchungen (z. B. Hotelübernachtungen, Mietwagen) ohne selbst Eigentümer der Dienstleistungen zu sein.
  2. Merchant-Modell: In manchen Fällen tritt Booking Holdings als „Merchant of record“ auf – das heißt, der Kunde zahlt an Booking, und Booking überweist den vereinbarten Anteil an den Anbieter.
  3. Werbung und sonstige Leistungen: Einnahmen aus Anzeigenplatzierungen, Verweisen (Referrals) sowie Zusatzdiensten (z. B. Reiseservice, Restaurant-Management) etc.

Schlüsselmerkmale

  • Asset-leichter Betrieb: Booking Holdings besitzt in der Regel keine Hotels oder Fahrzeuge selbst; sie betreiben digitale Plattformen und Infrastruktur.
  • Markenvielfalt & globale Reichweite: Operiert in 200+ Ländern und vielen Sprachen; unterschiedliche Marken bedienen verschiedene Märkte, Zielgruppen und Dienstleistungen (z. B. Metasuche, Unterkunft, Restaurants).
  • Netzwerkeffekte & Skalierung: Je mehr Anbieter gelistet sind, desto mehr Kunden zieht die Plattform an – und umgekehrt; hohe Marketing- und Plattform-Ausgaben, um Reichweite und Nutzererlebnis zu sichern.

Wertangebot & Vorteile

Für die Nutzer sind die große Auswahl, einfache Vergleichsmöglichkeiten, transparente Preise und die einfache Buchung klare Vorteile.
Für die Anbieter sind hingegen der Zugang zu globalem Kundenpool, Marketing-Reach, Technologie und Tools zur Verwaltung von Sichtbarkeit, Zahlungen etc. die Vorteile. Insgesamt basiert Booking Holdings’ Geschäftsmodell auf Vermittlung, Digitalisierung, Skalierung und Marken-Diversifikation – mit Fokus auf Margen, Effizienz und globalem Wachstum.

Scout24: Der Platzhirsch im deutschen Immobilienmarkt

Scout24 betreibt eine digitale Vermittlungsplattform, vor allem ImmoScout24, die Angebot und Nachfrage auf dem Immobilienmarkt (Wohnen, Gewerbe) in Deutschland und Österreich verbindet.

Kernleistungen & Umsatzquellen

  • Inserate: Privat- und Geschäftskunden schalten Immobilienanzeigen über Einzelbuchungen („pay-per-ad“) oder langfristige Mitgliedschaften (Memberships) mit festen Gebühren.
  • Zusatzdienste/Leads: Scout24 bietet Dienstleistungen wie Vermarktungspakete für Makler, Werbeflächen, Immobilienbewertungen, Finanzierung oder Kreditauskunft an.
  • Segment Privatkunden: Neben Inseraten auch Premium-Abonnements („Plus“) für private Nutzer.

Wertangebot & Differenzierung

  • Markttransparenz: Daten, Bewertungen, Marktanalysen und Tools helfen allen Beteiligten, fundierte Entscheidungen zu treffen.
  • Reichweite & Netzwerkeffekt: Viele Nutzer und viele Anbieter führen zu mehr Sichtbarkeit und Funktionalität.
  • Produktinnovation & Ökosystem: Scout24 erweitert ständig sein Angebot (z. B. Bewertungen, Energieeffizienz, Modernisierungshilfen), um über reine Inserate hinaus zusätzlichen Mehrwert zu schaffen.

Kostenstruktur & Profitabilität

  • Hohe Fixkosten für Plattform-Entwicklung, Infrastruktur (Software, Cloud) und kontinuierliche Produktentwicklung.
  • Niedrigere variable Kosten bei jeder zusätzlichen Anzeige/Nutzer, was Skaleneffekte ermöglicht.
  • Starke Margen: Scout24 zeigt eine EBITDA-Marge über 60%.

Diese drei neuen Unternehmen bieten ganz unterschiedliche Geschäftsmodelle mit ganz unterschiedlichen Wachstumsperspektiven. Ebenso haben drei Unternehmen den Index bei diesem Rebalancing verlassen. Das waren Reckitt Benckiser, Alphabet und Airbnb.

Das nächste ETF-Update kommt dann kurz vor Weihnachten nach dem nächsten Rebalancing zum vierten Quartal.

Von Heiko Böhmer, Kapitalmarktstratege bei Shareholder Value Management

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