Einer der Pioniere dieser Anleihenart ist der italienische Energieerzeuger Enel. Dieser gab im September vergangenen Jahres eine Anleihe heraus, deren Kupon sich um 0,25 Prozent erhöht, wenn Enel es nicht schafft, mehr als 55 Prozent seines Stroms sauber zu erzeugen. „Das neue Format ist aus zweierlei Gründen spannend“, sagt Shawn Keegan, Portfolio Manager – Credit beim Asset Manager AllianceBernstein (AB). Erstens stelle es die Nachhaltigkeitsziele eines Unternehmens in den Mittelpunkt – diese sind explizit in der Anleihendokumentation festgehalten. Zweitens stehe für das Unternehmen tatsächlich Geld auf dem Spiel, falls die Ziele nicht erreicht werden.
Komplexer als nur schwarz und weiß
Doch gibt es nur Vorteile? „Einige befürchten, dass die Verantwortlichkeit geschwächt wird, wenn ‚Grüne Anleihen‘ durch zielgebundene Geschäfte ersetzt werden“, sagt Keegan. So sei nicht festgelegt, dass auch die Erlöse nachhaltig verwendet werden. Ein Energieversorger könnte sich etwa dafür entscheiden, einen Teil für die Stromerzeugung aus Kohle auszugeben – Nachhaltigkeitszielen zum Trotz.
„Wir betrachten dieses Thema nicht binär“, betont der AB-Experte für Unternehmensanleihen. „Grüne Anleihen“ seien für Unternehmen und Anleger eine gute Möglichkeit, um Umweltziele voranzutreiben. Bis jetzt habe es jedoch keine Möglichkeit gegeben, ein Unternehmen dafür verantwortlich zu machen, dass es sich in die richtige Richtung bewegt, wenn es um ökologische Nachhaltigkeit geht. „Dieses neue Format ändert das“, ist Keegan überzeugt.
Welche weiteren Vorteile die neue Art der nachhaltigen Anleihe bietet und warum auch jene Unternehmen ein Investment wert sind, die sich erst auf dem Wege der Besserung befinden, lesen Sie im Blog „Grüne Anleihen“ und mehr: Nachhaltige Innovationen.