Zwar komme es zu kurzfristigen Wachstumseinbußen, doch die langfristige Wirtschaftsentwicklung sieht die Multi-Asset Expertin optimistisch. „Wir haben unsere globale Wachstumsprognose nach dem Ausbruch des Coronavirus nicht geändert, und wir glauben nicht, dass das Rezessionsrisiko gestiegen ist“, so Watkin. Denn: Einerseits könnten die wirtschaftlichen Folgen der Epidemie diesmal größer sein als bei früheren Epidemien, denn die Lieferketten seien stärker global integriert und globale Reisen und Tourismus seien weiter verbreitet. „Andererseits wird aber erwartet, dass weitere monetäre und fiskalische Lockerungen dazu beitragen werden, dies abzufedern“, so Watkin. Hinzu komme, dass mehrere kürzlich veröffentlichte Wirtschaftsdaten darauf hindeuten, dass die Weltwirtschaft im Januar auf solideren Fundamenten stand und damit besser in der Lage sein dürfte, die Auswirkungen des Virus zu verkraften, als dies noch vor wenigen Monaten der Fall gewesen wäre.
Wie sollten sich Anleger in diesem Umfeld verhalten, das durch erhöhte Volatilität und kurzfristige Risiken einerseits und ein günstiges konjunkturelles Umfeld andererseits geprägt ist? „Wir haben unsere Aktienallokation insgesamt leicht reduziert und einen Teil unseres Engagements in Aktien mit geringer Volatilität verlagert, die sich durch Qualität und Stabilität auszeichnen“, sagt Watkin. Innerhalb der Wachstumsanlagen stellen nach Ansicht der Multi-Asset-Expertin Unternehmensanleihen einen sinnvollen Diversifikator dar. Denn: „Wir befinden uns in einem sehr gemischten Umfeld, in dem sich das Wachstum zwar verlangsamt, aber nicht zusammenbricht. Gleichzeitig tragen positive Entwicklungen im Hinblick auf Handelskriege und andere Anzeichen einer Stabilisierung der Wirtschaftsdaten dazu bei, das Abwärtsrisiko für das Wachstum zu verringern.“