„Vor diesem Hintergrund gehen Anleger dazu über, Long/Short- Aktienportfolios aufzustocken, um für zukünftige Marktentwicklungen gewappnet zu sein“, schreiben die US-Aktienportfoliomanager Amit Kumar und Ashish Kochar in einem aktuellen Marktkommentar. „Long/Short-Aktienportfolios haben das Potenzial, ein höheres Alpha zu generieren, da die Renditen von Einzeltiteln voneinander abweichen.“
Als Beispiel verweist Columbia Threadneedle auf die Entwicklungen am US-Aktienmarkt, wo verschiedene Faktoren für erhöhte Volatilität gegeben seien: So werfe Donald Trumps Regierungsstil Fragen auf, und unter den Verbündeten der USA sei Nervosität hinsichtlich seiner Prioritäten aufgekommen. Zudem habe die US-Notenbank Fed in den Jahren seit der Finanzkrise ihre Bilanzsumme fast verfünffacht und sei nun bereit, die Schuldenlast zu reduzieren. Es bestehe eine eindeutige positive Korrelation zwischen Bilanzreduzierungen und Marktkorrekturen. Des Weiteren habe der Wert des S&P 500-Index sich seit seinem Tief im März 2009 verdreifacht, während die Betriebsgewinne der Unternehmen im S&P 500 sich auf rund 1 Billion USD verdoppelt haben.
„Die Flut wird also nicht alle Boote heben“, schreiben Kumar und Kochar. „Eines ist jedoch sicher: Es wird Gewinner und Verlierer unter den US-Unternehmen geben.“ Um von dieser Situation zu profitieren, setzen sie bei US-Aktien auf eine Long-Short-Strategie. Auf der Long-Seite vertrauen sie auf Kernpositionen aus Wachstums- und Substanzwerten (Core Holdings), zyklische Wachstumstitel (Cyclical Growth), Sondersituationen wie Umstrukturierungen oder Fusionen (Special Situations) sowie katalysatorbasierte Anlagechancen (Catalyst-Driven), z. B. Unternehmen, die in Kürze Produktankündigungen machen werden. Auf der Short-Seite bauen die Portfoliomanager auf strukturelle Short- Positionen (Structural Shorts), katalysatorbasierte Anlagechancen (Catalyst-Driven) und Relative Value- Positionen/Pair Trades.