Traditionell sind Unternehmen in Schwellenländern nach Ansicht von Columbia Threadneedle tendenziell abhängiger von Rohstoffen. Zudem falle der Faktor Arbeit bei der Produktion stärker ins Gewicht. „Es besteht also grundsätzlich mehr Verbesserungspotenzial“, sagt Kyle Bergacker, Senior-Analyst für thematische Investments im Bereich Responsible Investment. Als Beispiel nennt er den Bereich erneuerbare Energien, in dem China und Indien international zu den Vorreitern zählten.
Auch darüber hinaus finden die Experten zahlreiche Schwellenländer-Unternehmen, die unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit gut aufgestellt sind. Entsprechende Anlagechancen gebe es unter anderem in den Bereichen Fintech und Bildung.
„Natürlich gibt es auch schwarze Schafe“, sagt White. Aber wenn man die Sache aus einem breiteren Blickwinkel betrachte, erkenne man ein breites Spektrum hochwertiger Wertpapiere – sowohl im Hinblick auf Umwelt- und soziale Kriterien sowie Aspekte der Unternehmensführung (auf Englisch: Environmental, Social und Governance – kurz ESG) als auch im generellen Sinne. „Wesentlich mehr als in Industrieländern, würde ich behaupten.“ Um entsprechende Chancen zu finden, nutzt Columbia Threadneedle ein selbst entwickeltes Responsible-Investment-Ratingsystem, in das mehr als 250 Millionen Datenpunkte einfließen. Die entsprechenden Analysen werden mit der Erfahrung von Portfoliomanagern kombiniert.
White räumt ein, dass Unternehmen aus Emerging Markets bislang typischerweise weniger nachhaltigkeitsbezogene Daten zur Verfügung stellen als Firmen aus Industriestaaten. „Doch nimmt die Offenlegung durch Unternehmen in Reaktion auf den Druck von Regierungen und großen Investoren – wie Staatsfonds und Pensionsfonds – rasant zu.“
Senior-Analyst Bergacker verweist auf wissenschaftliche Analysen, die den Mehrwert aus Anlegersicht bestätigten. Als Beispiel nennt er einen Artikel von Olaf Weber und Wei Rong Ang von der Universität Waterloo in Kanada mit dem Titel “The Performance, Volatility, Persistence and Downside Risk Characteristics of Sustainable Investments in Emerging Markets“, der vor einigen Jahren erschienen ist. Darin zeige er auf, „dass der MSCI Socially Responsible Investing (SRI) Index nicht nur im Hinblick auf die Durchschnittsrendite höher rangierte als die meisten Schwellenländerportfolios, er war zudem weniger anfällig für negative Impulse.“
Um die Chancen nachhaltiger Anlagestrategien im Bereich Schwellenländeraktien zu nutzen, hat Columbia Threadneedle den Threadneedle (Lux) Emerging Market ESG Equities aufgelegt. Damit baut die Gesellschaft ihr Angebot im Bereich verantwortliches Investieren (Responsible Investment) strategisch weiter aus. Der Threadneedle (Lux) Emerging Market ESG Equities Fund wird von Dara White verwaltet. Dieser bezieht ESG-Faktoren systematisch ein, um bei Schwellenländerunternehmen Wachstumschancen und wesentliche Risiken zu identifizieren. Dabei stützt er sich auf die firmeneigenen Responsible-Investment-Ratings und Research-Ergebnisse von Columbia Threadneedle und verbindet diese mit fundamentalen Unternehmensanalysen. Sein Schwerpunkt liegt auf innovativen Qualitätsunternehmen, die seiner Einschätzung nach langfristig hohe Kapitalrenditen und ein starkes Wachstum aufrechterhalten können. Außerdem hält der Portfoliomanager nach Unternehmen Ausschau bei denen Innovation im Mittelpunkt steht. Denn diese sollten in der Lage sein, sich Wettbewerbsvorteile zu verschaffen, Marktanteile zu gewinnen und durch die Entwicklung und Umsetzung neuer Ideen, Prozesse und Technologien langfristig zu wachsen.