Eaton Vance: Anstieg der US-Zinsen Ende September sehr wahrscheinlich

Im August hat die US-Wirtschaft beeindruckende 201.000 neue Arbeitsplätze geschaffen und konnte damit zum 95. Mal in Folge ein Nettowachstum ausweisen. Damit wird auch ein Zinsanstieg durch die Fed im September wahrscheinlicher, außerdem dürfte der Markt die Wahrscheinlichkeit einer vierten Anhebung im Dezember jetzt höher bewerten. Eaton Vance | 13.09.2018 15:56 Uhr
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Noch beeindruckender als das Plus von 201.000 neuen Jobs war der Anstieg der Stundenlöhne, die gegenüber dem Vormonat um 0,4% zulegten. Im Jahresvergleich liegt das Wachstum jetzt bei 2,9% und hat damit das höchste Niveau seit neun Jahren erreicht.

In der monatlichen Lohnabrechnung gewinnt die Lohninflation immer mehr Gewicht und dürfte für die Fed eine wichtige Maßzahl bei der Bewertung der Stärke des Arbeitsmarktes werden. In den USA übersteigt die Zahl der Stellenangebote mit 6,7 Millionen aktuell sogar die Zahl der Arbeitslosen (6,2 Millionen), ein Novum seit der ersten Erfassung offener Stellen vor 18 Jahren. Wenn das die Löhne nicht in die Höhe treibt, was dann?

Auch die Anträge auf Arbeitslosenhilfe sind vor Kurzem auf den niedrigsten Stand seit Anfang der Siebzigerjahre gefallen. Umso bemerkenswerter ist diese Statistik in Anbetracht der Tatsache, dass die erwerbstätige Bevölkerung heute sehr viel größer ist: Von 73 Millionen Anfang der Siebzigerjahre ist die Zahl der Erwerbstätigen auf heute 149 Millionen gestiegen.

Doch der Arbeitsmarktbericht verriet noch mehr:

  • Während die Arbeitslosenquote stabil bei 3,9% lag, ist die Unterbeschäftigungsrate auf 7,4% und damit den niedrigsten Stand seit 2001 gefallen. Letztere sagt meiner Meinung nach mehr darüber aus, wie viel Bewegung in den Arbeitsmarkt kommt. Und die Rate sinkt.
  • Im vergangenen Jahr hatte die verarbeitende Industrie noch imponierende 25.000 neue Stellen pro Monat geschaffen. Für Ende August wies der Sektor hingegen ein Minus von 3.000 Stellen aus. Bevor Sie ins Grübeln kommen, ob die Handelskriegsrhetorik wohl das Beschäftigungswachstum des Sektors bremst: Allem Anschein sind saisonale Effekte für die sinkenden Zahlen verantwortlich. Den größten Rückgang verzeichneten Automobilhersteller und Zulieferer mit einem saisonbedingten Rückgang von 5.000 Stellen. Um diese Effekte bereinigt stieg die Zahl der Beschäftigten sogar um 9.000. Man sollte die Daten also mit Vorsicht genießen.
  • Kaufhäuser sind zwar weiter auf dem Rückzug (-9.000 Stellen), doch mit dem Ende des Alten kommt auch Neues. Die Transportbranche schuf im August 20.000 neue Arbeitsplätze – schließlich muss jemand all die Pakete zu Ihnen bringen, die Sie online bestellen.
  • Auch der Bausektor zeigt weiterhin keine Ermüdungserscheinungen: Im August kamen 23.000 neue Stellen hinzu, im vergangenen Jahren waren es insgesamt fast 300.000.
  • Das Gesundheitswesen wies ebenfalls 41.000 neue Stellen aus. Die US-Bevölkerung wird nicht jünger, mit einer Abkühlung ist daher in nächster Zeit nicht zu rechnen.

Wer jetzt glaubt, die Fed sollte bei einer Federal Funds Rate von 2,0% eine Pause einlegen, sollte sich an die erste Hälfte der Nullerjahre erinnern. Damals ließ die Zentralbank die Wirtschaft heiß laufen und brachte sie damit aus dem Gleichgewicht. Entscheidend ist, dass die Arbeitslosenquote jetzt den niedrigsten Stand seit 18 Jahren erreicht hat. Die Steuerkürzungen stärken die Verbraucher, und die Kerninflation hat die Zielmarke der Fed von 2% um 40 Basispunkte überstiegen (gemessen am CPI, nicht an den PCE). Für einen Stopp der Normalisierung ist das wohl kaum der richtige Zeitpunkt.

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