Präsidentschaftswahlen: Indien und Indonesien entscheiden sich für Kontinuität

Indien und Indonesien, zwei der größeren asiatischen Volkswirtschaften, werden von EM-Anlegern oft miteinander verglichen. Beide bieten geringfügig höhere Renditen, ihre Volkswirtschaften sind vor allem von der Inlandsnachfrage statt vom Export abhängig. Außerdem haben beide Länder vor Kurzem ihren Präsidenten wiedergewählt. In dieser Woche gibt unser Emerging Markets Debt Team eine Einschätzung zu den Auswirkungen der Wahlen ab. Eaton Vance | 12.07.2019 12:23 Uhr
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Modi 2.0

Der indische Premierminister Narenda Modi und seine Partei (BJP) haben sowohl die Prognosen als auch die Ergebnisse der Wahlen vom Mai 2014 übertroffen und können mit einer Mehrheit im Parlament regieren. Beobachter hatten erwartet, dass sich Modi zwar an der Macht hält, für eine Mehrheit jedoch auf die Unterstützung anderer Parteien angewiesen sein würde. Durch den Konflikt mit Pakistan im Vorfeld der Wahlen verlor die schwache Wirtschaft für die Wähler jedoch an Bedeutung, stattdessen rückte das Thema Sicherheit in den Mittelpunkt.

In seiner ersten Amtszeit konnte Modi erfolgreich große Reformen umsetzen, darunter die Waren- und Dienstleistungssteuer (GST), die Geldentwertung und ein neues Insolvenzrecht. Zwar verlor der Reformeifer des Präsidenten vor der Wahl an Schwung, sein Sieg löste jedoch Optimismus unter Anlegern aus, da Modi jetzt ein Mandat für weitere Reformen hat.

Nach den schwachen letzten Quartalen muss der neue alte Präsident jetzt das Wirtschaftswachstum, insbesondere im ländlichen Sektor, wieder ankurbeln, wenn die Regierung ihr Ziel erreichen und die Wirtschaftsleistung bis 2025 auf fünf Billionen US-Dollar steigern will.

Wir sind skeptisch, dass Modi die hohen Erwartungen an seine zweite Amtszeit erfüllen kann. Der zuletzt vorgestellte neue Haushalt ist jedoch ein guter Anfang. Die Regierung bekennt sich weiterhin zu Haushaltsdisziplin und gab dem Druck nicht nach, die Wirtschaft durch höhere Ausgaben anzukurbeln.

Jokowi 2.0

Bei den Wahlen im April siegte der indonesische Präsident Joko Widodo - besser bekannt unter seinem Spitznamen Jokowi - gegen General Prabowo Subianto mit 55 zu 45 Stimmen. Das Ergebnis entsprach den Umfrageprognosen, der Abstand zu seinem Gegenkandidaten war größer als bei den Wahlen im Jahr 2014, als Prabowo mit 53 zu 47 Stimmen gewann.

In Jakarta lieferten sich jedoch Prabowo-Anhänger Straßenschlachten mit der Polizei, der General zog vor das Verfassungsgericht, um das Wahlergebnis anzufechten. Das Gericht wies den Vorwurf des Wahlbetrugs jedoch zurück und bestätigte die zweite fünfjährige Amtszeit von Jokowi.

Wir erwarten für die zweite Amtszeit keine wesentlichen Veränderungen. Die Regierung wird voraussichtlich an ihrer derzeitigen Finanz- und Geldpolitik festhalten, die Infrastruktur weiter ausbauen und staatliche Einrichtungen sowie Sozialleistungen verbessern. Jokowi gilt zwar als Freund kleiner Unternehmen, eine Erleichterung der Geschäftsbedingungen oder eine Liberalisierung ausländischer Direktinvestitionen sind jedoch unwahrscheinlich. Die Erwartungen der Märkte entsprechen weitgehend diesem Basisszenario.

Risiken liegen im schwachen Export, der instabilen Regulierung des Rohstoffsektors und einer möglichen Verdrängung durch staatliche Unternehmen (Crowding-out-Effekt).

Fazit: Zwei der größten asiatischen Volkswirtschaften wählen Kontinuität statt Wandel. EM-Anleger scheinen mit dieser Entscheidung insgesamt zufrieden.

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