Eaton Vance zu Hong Kong: Proteste bedrohen die Zukunft Hongkongs als globaler Finanzplatz

Rauch- und Tränengasschwaden trüben weiterhin die Zukunft Hongkongs als "Asiens Weltstadt" und globales Finanzzentrum. Demonstranten fordern die Behörden heraus, nach Aussagen der Polizei steht Hongkong am Rande des völligen Zusammenbruchs. Eaton Vance | 21.11.2019 10:23 Uhr
© Pexels.com
© Pexels.com
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Beunruhigend ist das neue Verhaltensmuster der Demonstranten, die ihre Proteste in die wichtigsten Geschäfts- und Touristenviertel der Stadt (u.a. Central) verlegt haben und mittags auf die Straße gehen. Bisher fanden die Demonstrationen am Wochenende und in der Nacht statt, in Hongkong ging das Leben im Großen und Ganzen weiter wie zuvor.

Die neuen Unruhen dagegen stören den Geschäftsbetrieb und belasten Tourismus und Einzelhandelsumsätze deutlich. Am 13. November wurde ein luxuriöses Einkaufszentrum in Central zerstört, am 14. und 15. November sollten erstmals Schulen wegen der Proteste geschlossen werden. Am 12. November war es zu Zusammenstößen an der Chinese University of Hong Kong gekommen. Die Universität setzte daraufhin das laufende Semester aus, andere Universitäten folgten.

Das Vertrauen in die hongkonger Polizei ist dramatisch gesunken, seit Demonstranten im Juni erstmals mit Tränengas beschossen wurden. Die Lage hat sich seitdem weiter verschärft: Die Demonstranten gehen zunehmend auf Konfrontation, mittlerweile kommen Gummigeschosse, Schlagstöcke und Wasserkanonen zum Einsatz, die Öffentlichkeit fordert eine Untersuchung der Polizeimethoden.

Sollten die Proteste so weitergehen wie in den letzten Tagen, könnte der Handel in Hongkong zum Stillstand kommen. Auch die globalen Finanzmärkte könnten dann in Mitleidenschaft gezogen werden.

  • Hongkong ist das Finanzzentrum Asiens, durch die Märkte der Stadt fließen riesige Kapitalströme. Die Proteste könnten die Finanzmärkte belasten, insbesondere wenn sie weiterhin tagsüber stattfinden und Geschäftsabläufe stören.
  • Rund 21% des MSCI Emerging Markets Index werden in Hongkong-Dollar gehandelt. Käufer von EM-Aktienfonds, die diesen Index möglichst genau abbilden sollen, werden durch die Vorfälle in Hongkong in Mitleidenschaft gezogen. 
  • In den vergangenen Monaten war es relativ ruhig. Jetzt aber reagieren die Märkte auf die Proteste, der Hang Seng Index hat seit dem 8. November 5,6% verloren (Stand: 15. November 2019).
  • Auf seine Art spiegelt der Konflikt auch das Verhältnis zwischen China und den USA wider. Zwar geht es dabei teilweise um wirtschaftliche Fragen, doch auch Sicherheit und Wertedifferenzen spielen eine Rolle. China ist ein eher autoritäres Regime, die USA vertreten dagegen westliche, demokratische Ansichten – genau wie die Demonstranten in Hongkong.
  • Je nach Allianzen und dem weiteren Verlauf der Proteste könnte sich der Konflikt zwischen Hongkong und China auch auf den Handelskrieg zwischen den USA und China auswirken.

Bisher war es Peking gelungen, die Rechte und Freiheiten der Bürger Hongkongs schrittweise einzuschränken und gleichzeitig den Status der Stadt als wichtiges Finanzzentrum mit offenen Märkten und einer frei konvertierbaren Währung zu erhalten. Die Ereignisse der letzten sechs Monate haben diesen Balanceakt endgültig aus dem Takt gebracht.

Fazit: Es ist unklar, ob und wann die Polizei von Hongkong durch die Volksbefreiungsarmee ersetzt wird oder wie lange die kommunistischen Behörden durchhalten werden. Eines jedoch wird immer deutlicher: Eine Rückkehr zum Status quo ante wird es nicht geben.

Weitere Artikel von Eaton Vance finden Sie hier.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
Klimabewusste Website

AXA Investment Managers unterstützt e-fundresearch.com auf dem Weg zur Klimaneutralität. Erfahren Sie mehr.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.