In vielen (wenn auch bei Weitem nicht allen) EM-Märkten stabilisierten sich die Fundamentaldaten bei gleichzeitig attraktiven Bewertungen.
Die expansive Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) und der U.S. Federal Reserve (Fed) stützte die Konjunktur. Zusätzlich investierten Anleger bis zum 26. September 56 Milliarden Dollar in EM-Rentenfonds (nach 18,7 Milliarden Dollar im Jahr 2018), was die Kurse ebenfalls steigen ließ.
Ende der Rallye?
Die Kursrallye hat im dritten Quartal etwas nachgelassen. Belastet wurden die Märkte unter anderem durch Verluste in Argentinien. Anleihen in Hartwährung, dargestellt durch den J.P. Morgan Emerging Market Bond Index (EMBI) Broad Diversified, kamen ebenso durch steigende Risikoaufschläge unter Druck wie EM-Unternehmensanleihen, dargestellt durch den J.P. Morgan Corporate Emerging Markets Bond Index (CEMBI) Broad Diversified. Trotz sinkender Anleihezinsen belasteten Wechselkursschwankungen die Lokalmärkte, dargestellt durch den J.P. Morgan Government Bond Index-Emerging Markets (GBI-EM) Global Diversified.
Sowohl der EMBI als auch der CEMBI konnten das dritte Quartal mit kleinen Gewinnen abschließen, wobei ihnen ein weiterer Rückgang der US Treasury-Zinsen zugutekam. Beide Indizes sind in US-Dollar (USD) notiert, die Anleihen werden mit einem Risikoaufschlag auf den Treasury-Zinssatz gehandelt.
Vier Säulen mit attraktiven Bewertungen
Insgesamt sind wir optimistisch für den Sektor, und die Atempause bestärkt uns in unserer Einschätzung. Die vier Säulen der EM-Märkte erscheinen uns attraktiv bewertet: Wechselkurse, Realzinsen in Landeswährung sowie die Risikoaufschläge für Staats- und Unternehmensanleihen gegenüber US-Treasuries. Wir sind tendenziell eher vorsichtig und richten unser Portfolio konservativ aus. Dass wir uns für eine Übergewichtung aller vier Faktoren aussprechen, ist sehr ungewöhnlich.
Unter anderem sind die Realzinsen an den Lokalmärkten in den letzten zehn Jahren insgesamt gesunken, da viele EM-Zentralbanken die Inflation eindämmen konnten. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend in anderen Ländern fortsetzen wird.
Länderauswahl wird wichtiger
Im dritten Quartal zeigte sich die Bedeutung einer wichtigen Komponente unserer Strategie: Länderauswahl. Einige Länder gerieten unter Druck, unter anderem Argentinien, der Libanon und Sambia. Viele andere, etwa die Ukraine, entwickelten sich dagegen gut.
Eine EM-Strategie mit Länderauswahl setzt erheblich Ressourcen voraus, und nur wenige Anleger haben die Zeit oder die Neigung, diese aufzuwenden. Aus diesem Grund orientieren sich die Anlagestrategien so vieler Asset Manager an der Benchmark, die Fondsmanager verwalten das Portfolio entweder vollständig passiv oder weichen zumindest kaum vom Index ab.
Fazit: Wie sehen in den Rentenmärkten der Schwellenländer viel Potenzial für Anleger, die die nötigen Ressourcen einsetzen und aktiv nach den besten Möglichkeiten suchen. Häufig sind die attraktivsten Emissionen gar nicht oder nur mit einer Minimalgewichtung im Index enthalten.
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Der JPMorgan Emerging Market Bond Index (EMBI) Global Diversified ist ein Index für Staatsanleihen aus Schwellenländern in US-Dollar mit einer Laufzeit von über einem Jahr. Der Index wird nicht aktiv gemanagt.
Der JP Morgan Government Bond Index – Emerging Market (GBI-EM) Global Diversified ist ein Index für Staatsanleihen aus Schwellenländern in Landeswährung mit einer Laufzeit von über einem Jahr. Der Index wird nicht aktiv gemanagt.
Der J.P. Morgan Corporate Emerging Market Bond Index (CEMBI) Broad Diversified ist ein Index für Unternehmensanleihen aus Schwellenländern in US-Dollar. Der Index wird nicht aktiv gemanagt.
Alle Anlagen sind mit Risiken verbunden, darunter das Risiko von Kapitalverlusten. In Schwellenländern können Risiken durch widrige Marktbedingungen bzw. wirtschaftliche, politische, regulatorische, geopolitische und sonstige Bedingungen ausgeprägter sein.