Eaton Vance zur Lage der Schwellenländer: Transparenzstudie bestätigt Fortschritte in Schwellenländern

Haushaltstransparenz in Schwellenländern (EM) ist kein schlagzeilenverdächtiges Thema. Für Anleger, die den Wert von Staatsanleihen dieser Länder feststellen wollen, hat es jedoch größte Bedeutung – insbesondere in der Covid-19-Ära, in der die Haushalts- und Geldpolitik die wirtschaftliche Erholung maßgeblich beeinflussen werden. Eaton Vance | 10.06.2020 14:21 Uhr
© Photo by Jungwoo Hong on Unsplash
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Die International Budget Partnership (IBP) hat in der vergangenen Woche ihren Open Budget Survey (OBS) für das Jahr 2019 veröffentlicht. Die IBP stellt eine geringfügig höhere Budgettransparenz fest und bestätiget damit die Entwicklung der vergangenen zehn Jahre, mahnt jedoch gleichzeitig zur Vorsicht: 

 „Den meisten Regierungen mangelt es an Strukturen und Richtlinien, die vollständige Haushaltstransparenz sicherstellen und Rechenschaftspflicht vorschreiben. Im gesamten Haushaltszyklus bestehen Transparenzlücken.“ An der Umfrage 2019 nahmen 117 Länder teil, das durchschnittliche Transparenz-Rating liegt bei lediglich 45 von 100 Punkten – und damit deutlich unter den 61 Punkten, die das IBP als akzeptables Minimum ansieht.

Besonders nützlich ist das Transparenz-Rating zur Beantwortung der Frage, ob die politische Entwicklung eines Landes grundsätzlich in die richtige Richtung geht. Zum Beispiel ist das Emerging Market Debt Team von Eaton Vance seit Langem optimistisch für die Ukraine. Das Land setzt seit mehreren Jahren Reformen um und konnte sein Rating von 54 Punkten im Jahr 2017 auf 63 im Jahr 2019 verbessern. Im Länder-Ranking stieg die Ukraine von Platz 39 auf Platz 26 auf. (Anmerkung: Die OBS wird nur alle zwei Jahre veröffentlicht.)

Das Gleiche gilt für Benin, dessen Punktzahl von 39 auf 49 gestiegen ist. Investoren erhalten inzwischen besseren Einblick in die Wirtschaftsdaten des Landes.

Allerdings können die Ergebnisse der Studie auch zu falschen Schlüssen verleiten, wenn man sie einzeln betrachtet. Das beste Beispiel hierfür ist Südafrika, das im Jahr 2019 mit 87 Punkten den ersten Platz belegt hat und seit 2008 immer unter den besten drei Ländern stand. Doch Südafrika kämpft mit sinkenden Haushaltseinnahmen, steigenden Ausgaben und Schulden sowie kollabierenden Staatsunternehmen; die Pandemie hat die Lage weiter verschärft. Unsere Analysten sehen Südafrika seit Längerem skeptisch. Erst jetzt nehmen Anleger die Probleme des Landes allmählich wahr, obwohl sie seit mehr als zehn Jahren offensichtlich sind.

Ähnlich, wenn auch weniger dramatisch, ist die Lage in Sambia: Das Land konnte sich deutlich von 8 auf 30 Punkte verbessern. Über die finanzielle Notlage Sambias können die Ergebnisse jedoch nicht hinwegtäuschen, das Land könnte schon bald um eine Restrukturierung seiner Schulden bitten. Sambia ist ein Beispiel für ein allgemeines Problem in Schwellenländern: Viele haben mehr Transparenz hergestellt, ihre Entscheidungsprozesse jedoch beibehalten.

Fazit: Haushaltstransparenz ist eine wichtige Kennzahl für die Bewertung der Regierungsqualität, garantiert jedoch weder wirtschaftlichen Erfolg noch gute Anlagerenditen. Transparenz ist Teil eines Puzzles, das sich nur durch sorgfältige Fundamentalanalyse und Anlagekompetenz vervollständigen lässt.

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