Warum ESG-Investoren auch Small Caps auf dem Radar haben sollten

DPAM | 17.03.2021 15:24 Uhr
Florent Griffon, Spezialist für nachhaltiges Investieren bei DPAM / © DPAM
Florent Griffon, Spezialist für nachhaltiges Investieren bei DPAM / © DPAM
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Nachhaltige Investoren hatten Small Caps, also Unternehmen mit geringerer Marktkapitalisierung, lange Zeit nicht auf dem Radar. Die ersten Strategien, die nachhaltige und verantwortungsvolle Anlageansätze verfolgten, investierten in Unternehmen mit großer Marktkapitalisierung, die über ausreichende personelle und organisatorische Ressourcen verfügten, um umfassende ESG-Berichte zur Verfügung zu stellen und über ihre Initiativen zur gesellschaftlichen Verantwortung zu kommunizieren. Nachhaltige Anlageportfolios beruhten vielfach auf sektorneutralen „Best-in-Class“-Filtern, die sich auf ESG-Research stützten, das von externen Anbietern bezogen wurde. Deren ESG-Ratings waren oft sehr stark mit der Dauer der Nachhaltigkeitsberichterstattung der Unternehmen korreliert.

„Diese Ansätze des nachhaltigen Investierens waren ungeeignet für ein Universum von Small-Cap-Anlagen, deren Unternehmen es - ganz anders als bei Large-Caps - in der Regel an den erforderlichen Ressourcen für Nachhaltigkeitsberichterstattung mangelte und bei denen die Abdeckung durch spezielles, nicht-finanzbezogenes Research im Hinblick auf Umfang und Qualität begrenzt war“, sagt Florent Griffon, SRI-Spezialist bei DPAM. „So sorgte die Verbindung von mangelnder Verfügbarkeit von ESG-Daten und ungeeigneten Anlageprozessen dafür, dass nachhaltige Small-Cap-Strategien lange vernachlässigt wurden.“

Erfreulicherweise verändert sich dieses Bild nun schnell. Der beständige Anstieg der Nachfrage nach ESG-orientierten Anlagen in den vergangenen Jahren spiegelt sich bereits in den höheren Bewertungen vieler Large-Caps wider. Vor diesem Hintergrund sehen sich Vermögensverwalter zunehmend veranlasst, nach Diversifizierung in neuen Marktnischen zu suchen, die immer noch attraktive Bewertungen oder bedeutendes Wachstumspotenzial aufweisen. Genau das bietet Florent Griffon zufolge das Small-Cap-Anlageuniversum: „Hier findet man viele interessante Unternehmen, die vom ESG-Research noch nicht umfassend abgedeckt sind, aber deutliche Nachhaltigkeitsmerkmale aufweisen. Ihr nachhaltiges Wachstumspotenzial wurde vom Markt mitunter noch nicht vollständig erkannt. Für einen nachhaltigen Anlageverwalter ist es entscheidend, solche Unternehmen durch angemessenes ESG-Research und flexible Titelauswahl unter Berücksichtigung von ESG-Aspekten früh zu entdecken und in sie zu investieren“, so der DPAM-Experte.

Dafür empfiehlt es sich, auch eigene ESG-Scoringmodelle aufzubauen, die soweit wie möglich quantitative ESG-Daten nutzen. Anleger sollten zudem den Fokus auf das richten, „was ein Unternehmen tatsächlich tut“, auf sein Geschäftsmodell (d. h. sein Angebot an Produkten und Dienstleistungen) und darauf, in welchem Ausmaß es Lösungen für Nachhaltigkeitsprobleme einbringt. Beispielsweise könnte ein Unternehmen, das Schlüsselkomponenten für energieeffiziente Wärmepumpen und ‚grüne‘ Heizungs- und Lüftungssysteme herstellt, gut aufgestellt sein, um von den zunehmenden EU-weiten Bemühungen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen von Gebäuden zu profitieren. Es wäre damit gut positioniert im Hinblick auf das Ziel Nr. 13 (‚Maßnahmen zum Klimaschutz‘) der sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs).

In der Regel stellen kleinere Unternehmen keine umfassende ESG-Berichterstattung zur Verfügung. „Dennoch sind wir überzeugt, dass ein kluger nachhaltiger Anleger einen Dialog mit der Geschäftsleitung solcher Unternehmen führen sollte, um fehlende ESG-Informationen einzuholen und sicherzustellen, dass das Unternehmen verantwortungsvoll geführt wird und keine bedeutenden ESG-Risiken birgt“, sagt Florent Griffon. Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, kommen solche Unternehmen für eine Anlage in einem nachhaltigen Portfolio in Betracht. Dies wäre mit einem traditionellen „Best-in-Class“-Ansatz, der sich rein auf externe ESG-Ratings stützt, nicht möglich.

Damit ein Anlageprozess also interessante Gelegenheiten für nachhaltige Anlagen im Small-Cap-Anlageuniversum ermitteln kann, und das in einem frühen Stadium, muss sich sein nachhaltiger Ansatz auf spezialisiertes ESG-Research stützen. Letzteres wird oft intern entwickelt und muss einschätzen, wie nachhaltig das Geschäftsmodell des betreffenden Unternehmens ist. Mit anderen Worten: Beim Investieren in nachhaltige Small-Caps sollte zwingend das ‚Impact Exposure‘ ermittelt werden, also eine „Wirkungsanalyse“ des Unternehmen durchgeführt werden. Hierauf beruht der Schwerpunkt von „SRI 2.0“, der moderneren, flexibleren und „wirkungsorientierten“ Art des nachhaltigen Anlegens, das zurzeit in Europa entsteht.

„Vor dem Hintergrund einer schnell und beständig steigenden Nachfrage nach nachhaltigen Anlagen, die von einem kräftigen aufsichtsrechtlichen Impuls unterstützt wird, und zunehmend hohen Bewertungskennzahlen bei hochkapitalisierten ESG-orientierten Unternehmen bilden nachhaltige Small-Caps eine besonders vielversprechende Anlageklasse“, schließt DPAM-Experte Griffon seine Analyse.

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