US-Zölle: Was sollte die Schweiz jetzt tun?

Vergangene Woche kündigte US-Präsident Trump „gegenseitige“ Zölle für Länder an, die noch keine Handelsabkommen mit den USA abgeschlossen haben. André Figueira de Sousa und Lowie Debou, Fondsmanager Fixed Income bei DPAM, skizzieren die Konsequenzen. DPAM | 08.08.2025 09:29 Uhr
André Figueira de Sousa und Lowie Debou, Fondsmanager Fixed Income bei DPAM / © e-fundresearch.com / DPAM
André Figueira de Sousa und Lowie Debou, Fondsmanager Fixed Income bei DPAM / © e-fundresearch.com / DPAM

Die Zölle liegen zwischen 10% und 41%  und sollen am 7. August in Kraft treten. Besonders überraschend war die Verhängung eines Zolls von 39% gegenüber der Schweiz, wo man mit einem günstigeren Handelsabkommen gerechnet hatte. Schon während der Handelsverhandlungen zwischen den USA und Europa hatte Trump unerwartet mit Zöllen von bis zu 30% auf alle EU-Exporte gedroht. Letztendlich einigte sich die EU mit den USA auf einen Kompromiss, der weitgehend dem mit Japan geschlossenen Abkommen entsprach. Die Schweizer Regierung erklärte, dass sie mit Washington auch über den Zeitpunkt hinaus verhandeln werde, an dem die neuen Zölle in Kraft treten. Zölle in Höhe von 39% dürften es Schweizer Exporteuren schwer machen, wettbewerbsfähig zu bleiben.

In der EU regte sich viel Widerstand von EU-Politikern gegen das geschlossene Handelsabkommen. Da die USA als weltweit größter Importeur aber die stärkere Position innehaben, würde jedes Handelsabkommen asymmetrisch ausfallen. Für viele Länder wäre der Verlust des Zugangs zum amerikanischen Markt ein Rückschlag, der sich nicht ohne Weiteres ausgleichen lässt. Da der Protektionismus weltweit auf dem Vormarsch zu sein scheint, fallen die Kosten einer Ausgrenzung aus dem US-Markt immer stärker ins Gewicht.

Um günstigere Bedingungen zu erhalten, müssen die Schweiz und andere Länder möglicherweise dem Beispiel der EU und Japans folgen, die sich unter anderem verpflichtet haben, mehr Energie aus den USA zu beziehen und ihre Direktinvestitionen in die US-Wirtschaft zu erhöhen.

Da die Industrieländer derzeit keine Vergeltungsmaßnahmen ergreifen, dürfte in den betroffenen Ländern keine unmittelbare Inflationsgefahr bestehen. Die Risiken solcher Vergeltungsmaßnahmen wären erheblich. So könnten höhere Zölle auf US-Waren zu weniger Wachstum und steigender Inflation im Inland führen. Dies wäre insbesondere für Länder wie Großbritannien und Japan problematisch, wo die Inflation bereits deutlich über dem Zielwert der Zentralbank liegt.

Von André Figueira de Sousa und Lowie Debou, Fondsmanager Fixed Income bei DPAM

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