Die US-Verbraucherpreise sind im April um 0,3% zum Vormonat gestiegen, nach 0,4% im Februar und März. Die jährliche Inflationsrate fiel damit leicht auf 3,4% (März: 3,5%). Wie im März haben die Energiepreise deutlich zugelegt (+1,1%). Die Nahrungsmittelpreise haben dagegen erneut stagniert. Auch ohne die volatilen Preise für Energie und Nahrungsmittel lag der Preisanstieg im April bei 0,3% zum Vormonat. Die jährliche Kerninflationsrate sank damit auf 3,6%. Die für die FED besonders relevanten Preise der Dienstleistungen ohne Wohnkosten (Super-Kerninflation) haben um 0,4% zugelegt (März: +0,65%). Eine Verlangsamung des Anstiegs der Wohnkosten blieb erneut aus.
Neben den Inflationsdaten wurden auch die Aprildaten zum Einzelhandelsumsatz veröffentlicht. Demnach hat sich die Konsumnachfrage der Haushalte etwas abgeschwächt. Der Umsatz hat zum Vormonat stagniert. Angesichts der höheren Energiepreise stiegen zwar die Umsätze an den Tankstellen deutlich, in den übrigen Bereichen wurde allerdings ein Rückgang berichtet. Besonders deutlich war der Rücksetzer im Onlinehandel. Hier waren in den vergangenen Monaten aber auch die stärksten Zuwächse zu sehen.
Aussichten für Anleger
Die Aprildaten zu Inflation und Konsum signalisieren, dass sich die US-Konjunkturdynamik zu Beginn des zweiten Quartals verlangsamt hat. Die FED dürfte die Daten positiv werten und als Beleg ihrer Soft-Landing Hypothese sehen. Zinssenkungen in der zweiten Jahreshälfte bleiben möglich und sind etwas wahrscheinlicher geworden. Für eine kurzfristige und rasche Zinswende sind der zu Grunde liegende Preisauftrieb wie auch die gesamtwirtschaftliche Nachfrage aber noch zu stark.
Von Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz