Die US-Verbraucherpreise sind im November zum Vormonat um 0,3% und damit etwas schneller als in den Vormonaten gestiegen, Die jährliche Inflationsrate legte damit leicht auf 2,7% zu (Oktober: 2,6%). Der Preisauftrieb war dabei in den relevanten Unterkomponenten ähnlich hoch und lag auch ohne die sonst volatilen Preise für Energie und Nahrungsmittel bei 0,3% zum Vormonat. Die jährliche Kerninflationsrate verharrte damit bei 3,3%. Güter- und Dienstleistungspreise legten um 0,3% zu. Der Anstieg bei den Wohnkosten fiel etwas niedriger als im Vormonat aus. Auch die für die FED besonders relevanten Preise der Dienstleistungen ohne Wohnkosten (Super-Kerninflation) stiegen um 0,3% und lagen fast unverändert 4,3% über dem Vorjahr.
Aussichten für Anleger
Unter dem Strich bewegt sich die US-Inflation zum Jahresende weiterhin im Bereich von etwa 3% seitwärts. Daran wird sich wohl auch zunächst nicht viel ändern. Die Binnenkonjunktur läuft robust, und die externen Impulse sind gering. Trotzdem dürfte die Mehrheit der FED-Mitglieder kommende Woche für eine erneute Zinssenkung votieren. Denn auch auf dem dann niedrigeren Niveau von 4,5% wird der Leitzins noch als bremsend mit Blick auf Nachfrage und Inflation eingeschätzt. Zudem wissen die Ratsmitglieder, dass das Fahrwasser für die Geldpolitik im neuen Jahr schwieriger und ihr Handlungsspielraum kleiner werden könnte. Zwar visiert die FED bei aktueller Ausrichtung der Wirtschaftspolitik wohl eine Landezone für die Leitzinsen im Bereich von 3,5 – 4% an. Vor allem der Inflationspfad wird aber zunehmend durch die fiskalischen und handelspolitischen Weichenstellungen der Trump-Administration beeinflusst und ist damit schwieriger zu prognostizieren. Eine Zinspause noch in der ersten Jahreshälfte wird damit wahrscheinlicher.
Von Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz