Laut offiziellem Arbeitsmarktbericht lag der Stellenaufbau in den USA im Januar bei 143.000. Zwar wurden die Erwartungen damit etwas unterschritten, die Vormonatsdaten wurden aber deutlich aufwärtsrevidiert, womit im Dezember ein Plus von 307.000 Stellen zu Buche steht. Die zuletzt starken Schwankungen in den Daten wurden vor allem durch Witterungseffekte und Streiks hervorgerufen. Die heutigen Daten zeichnen ein etwas klareres Bild der tatsächlichen Stärke der Arbeitsnachfrage. Überraschend hat sich auch die Angebotsseite im Januar verbessert. So stieg die Erwerbsquote um 0,1 Prozentpunkte auf 62,6%. Die Maßnahmen der US-Administration zur Abschiebung und zur Verschärfung der Migration haben demnach noch keine Spuren hinterlassen. Die Arbeitslosenquote sank leicht auf 4,0% und die Stundenlöhne stiegen um 0,5% zum Vormonat. Auf diesem Niveau passt die Lohnentwicklung nur noch gerade so zum Inflationsziel der FED. Frühindikatoren lassen allerdings eine etwas moderatere Lohndynamik in den kommenden Monaten erwarten.
Aussichten für Anleger
Insgesamt bestätigen die Daten das Bild eines robusten US-Arbeitsmarktes mit einem in etwa ausgeglichenen Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Anders als Europa befindet sich die US-Wirtschaft damit weiterhin klar in einer Phase des inflationären Wachstums. Für Anleger bleiben damit vor allem Aktien attraktiv. Auf der Anleihenseite mahnen die Inflationsrisiken dagegen zur Vorsicht. Denn mit den heutigen Daten dürfte sich die US-Notenbank in ihrer abwartenden Haltung bestätigt sehen. Solange sich keine großen Veränderungen der Inflationsdynamik zeigen, wird sie ihre Zinspause wohl fortsetzen.
Von Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz