US-Inflation: Noch keine Spuren der Zölle in den Preisen

Die US-Verbraucherpreise sind im Februar um 0,2% gestiegen und damit weniger stark als erwartet. Die jährliche Inflationsrate sank damit wieder auf 2,8%, die Kerninflationsrate fiel auf 3,1%. Etwas überraschend zeigen die Preisdaten kaum Effekte der ersten Zollrunde auf chinesische Importe. Die betroffenen Güterpreise legten ebenfalls nur moderat zu. Die FED dürfte die Daten positiv werten, zunächst aber an ihrer abwartenden Haltung festhalten. Denn die Unsicherheit über den wirtschaftspolitischen Kurs der Trump-Administration und dessen Folgen für die US-Konjunktur bleibt außergewöhnlich hoch, meint Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz. Eyb & Wallwitz | 13.03.2025 09:02 Uhr
Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz. / © e-fundresearch.com / Eyb & Wallwitz
Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz. / © e-fundresearch.com / Eyb & Wallwitz

Die US-Verbraucherpreise sind im Februar zum Vormonat um 0,2% gestiegen und damit weniger stark als erwartet. Im Vormonat hatte ein unerwartet kräftiger Anstieg die Sorgen vor einem kurzfristigen Anziehen der Teuerung wieder befeuert. Die jährliche Inflationsrate sank damit auf 2,8% (Januar: 3,0%). Der monatliche Preisauftrieb lag sowohl in den volatilen Bereichen wie Energie und Nahrungsmitteln als auch in der Kernteuerung bei 0,2%. Die jährliche Kerninflationsrate fiel damit auf 3,1% (Januar: 3,3%). Güter- und Dienstleistungspreise legten in ähnlicher Größenordnung zu. Auch die für die FED besonders relevanten Preise der Dienstleistungen ohne Wohnkosten (Super-Kerninflation) stiegen moderat um 0,2%. Etwas überraschend zeigten die von den Importzöllen gegen China betroffenen Gütergruppen – insbesondere Textilien und Elektronikartikel – keinen besonderen Preisanstieg.

Aussichten für Anleger

Die Februardaten zur Inflation sind niedriger als erwartet ausgefallen und dürften gerade nach dem überraschend starken Anstieg im Januar von der FED positiv gewertet werden. Der Preissprung zu Jahresbeginn war wohl tatsächlich zu einem erheblichen Teil von Sondereffekten geprägt. Auch hat die erste Zollrunde gegenüber China ab Anfang Februar kurzfristig keinen Preisschock in den betroffenen Kategorien ausgelöst. Dennoch wird die Notenbank zunächst an ihrer abwartenden Haltung festhalten. Denn die Unsicherheit über den wirtschaftspolitischen Kurs der Trump-Administration und dessen Folgen für die US-Konjunktur bleibt außergewöhnlich hoch. Und erst in den kommenden Monaten wird sich zeigen, wie stark die weitere Anhebung der Zölle auch gegenüber Mexiko, Kanada und der EU die Produktionskosten der US-Unternehmen und die Verbraucherpreise anschieben wird.  

Von Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz

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