US-Konsum: Hohe Umsätze vor dem Liberation Day

In den USA sind die Einzelhandelsumsätze im März wie erwartet stark gestiegen und bestätigen damit die robuste Ausgangslage des Konsums vor der Eskalation im Zollstreit. Trotz der bereits höheren Importzölle gegenüber China und der hohen Unsicherheit durch die erratischen Entscheidungen der Trump-Administration zeigen die „harten“ Konsumdaten für das erste Quartal kaum eine Verlangsamung der Konsumnachfrage. Damit dürfte auch das Wirtschaftswachstum zu Jahresbeginn deutlich über der Nulllinie gelegen haben. Der Zollstreit traf den US-Konsumenten in einer Position der Stärke. Ein möglicher Einbruch der Nachfrage in den kommenden Monaten wäre daher klar der erratischen Politik der Trump-Administration zuzuschreiben, erklärt Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz. Eyb & Wallwitz | 16.04.2025 15:14 Uhr
Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz. / © e-fundresearch.com / Eyb & Wallwitz
Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz. / © e-fundresearch.com / Eyb & Wallwitz

In den USA sind die Einzelhandelsumsätze im März wie erwartet um 1,4 zum Vormonat gestiegen (Februar: +0,2%) und lagen damit 4,6% über dem Vorjahrsniveau. Spürbar rückläufige Umsätze verzeichneten im März lediglich die Tankstellen (-2,5%), da die Benzinpreise deutlich gesunken sind. Ein starkes Umsatzplus verzeichneten die PKW-Händler sowie der Handel mit Baumaterialien. In der Kernkategorie (ohne Tankstellen, PKWs, Nahrungsmittel und Baumaterialien) legten die Umsätze um 0,4% zu. Und auch in realer Rechnung dürfte im März ein deutliches Umsatzplus unter dem Strich gestanden haben. Denn der Rückgang der Inflation und vor allem der Energiepreise hat die Kaufkraft spürbar gestützt. Der Online-Handel legte im März eine Pause ein (+0,1%). Die Umsätze lagen hier weiterhin 4,8% über dem Vorjahreswert.

Aussichten für Anleger

Die Märzdaten zum Einzelhandelsumsatz bestätigen, dass der US-Konsum das Wirtschaftswachstum auch im ersten Quartal gestützt hat. Die Inlandsnachfrage ist also in starker Verfassung in den Zollstreit gegangen. Zudem haben die ersten großen Zollanhebungen gegen China (bis Anfang März um 20 Prozentpunkte) zu keinem Nachfrageeinbruch gesorgt. Klar ist aber auch, dass die Entwicklung der Umsätze im März durch Vorzieheffekte in Erwartungen weiterer Zollschritte verzerrt ist. Deshalb und aufgrund der weiteren Zollanhebungen ab Anfang April und der enorm gestiegenen Unsicherheit dürften sich in den kommenden Monaten deutliche Bremsspuren im Konsum zeigen. Gegen einen unmittelbaren Einbruch im April sprechen allerdings die Meldungen der großen US-Banken, die auch in den Tagen nach dem Liberation Day hohe Kreditkartenumsätze und eine robuste Nachfrage nach Konsumkrediten verzeichnet haben. Für Anleger bedeuten die heutigen Daten deshalb nur: Der Zollstreit traf den US-Konsumenten in einer Position der Stärke. Ein Rückgang der Nachfrage ist zwar wahrscheinlich. Ein Einbruch der Konjunktur wäre aber vor allem der erratischen Politik der Trump-Administration zuzuschreiben und würde wohl als „unnötigste Rezession aller Zeiten“ in die Geschichtsbücher eingehen.

Von Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz

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