Cross Asset Weekly | Handelsresilienz in einer multipolaren Welt

Der globale Handel zeigt sich trotz geopolitischer Spannungen widerstandsfähig: Während sich Lieferströme neu ordnen, bleibt das Wachstum robust. Gleichzeitig steht Großbritannien vor fiskalischen Weichenstellungen, und in den USA liefern Unternehmensgewinne wichtige Signale für die Konjunktur. J. Safra Sarasin Fund Management | 15.11.2025 08:22 Uhr
Dr. Karsten Junius, Chief Economist, J. Safra Sarasin / © e-fundresearch.com / J. Safra Sarasin Fund Management
Dr. Karsten Junius, Chief Economist, J. Safra Sarasin / © e-fundresearch.com / J. Safra Sarasin Fund Management

Der Handelskrieg der USA mit dem Rest der Welt hat bislang nur geringe Auswirkungen auf das gesamte globale Handelsvolumen. Der weltweite Handel mit Waren und Dienstleistungen wächst weiter, auch wenn sich die Handelsmuster klar verändert haben. Die USA importieren weniger aus China und mehr aus anderen Ländern. China wiederum liefert mehr Waren in andere ASEAN-Staaten, nach Lateinamerika und Afrika. Und trotz Zollniveaus wie in den 1930er-Jahren wird das US-Handelsdefizit in diesem Jahr voraussichtlich nicht schrumpfen, da sich das Verhältnis von Ersparnissen und Investitionen aller Wahrscheinlichkeit nach nicht verbessern wird. Der laufende Übergang zu einer multipolaren Welt bedeutet keinen Rückzug in wirtschaftlichen Isolationismus. Vielmehr dürfte er Länder dazu anregen, ihre Handelsbeziehungen zu verbreitern. Folglich erwarten wir in den kommenden Jahren ein stetiges Wachstum des globalen Handels, getragen von einem vielfältigeren und komplexeren Geflecht kommerzieller Beziehungen.

Im Vereinigten Königreich wird Finanzministerin Rachel Reeves am 26. November den Haushalt vorlegen, mit weiterer fiskalischer Konsolidierung als unausweichlich. Sie wird einen überzeugenden Fahrplan zu dauerhaft niedrigeren Defiziten vorlegen müssen, mit ausreichend finanzpolitischem Spielraum, um Zweifel auszuräumen. Um ihre fiskalische Regel einzuhalten, ohne das Wachstum zu beeinträchtigen, wird die Regierung voraussichtlich auf Steuererhöhungen in mehreren Bereichen setzen, die zusammen mindestens 1 Prozent des BIP ausmachen. Dies sollte der Bank of England die Möglichkeit geben, die Zinsen etwas stärker zu senken, als es die Märkte derzeit erwarten und damit sowohl Kreditnehmern als auch dem Staatshaushalt zumindest etwas Entlastung verschaffen.

Die US-Gewinne im dritten Quartal bleiben bemerkenswert stark. Die Gewinnstärke hat sich über den Technologie- und Finanzsektor hinaus verbreitert; Versorger und andere defensive Sektoren verzeichnen kräftige Zuwächse. Zykliker haben ebenfalls ein starkes jährliches Wachstum gezeigt, während Materialien und Industrie hinterherhinken. Die Berichte von Walmart, Target und Home Depot in der kommenden Woche werden genau beobachtet, um weitere Hinweise auf die Verfassung des US-Konsums zu erhalten. Nvidia wird am Mittwoch ebenfalls im Mittelpunkt stehen. Ein deutlicher Gewinne über den Erwartungen wäre wohl nötig, um den etwas ermüdeten KI-Handel wiederzubeleben.

Von Dr. Karsten Junius, Chief Economist, J. Safra Sarasin

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