Bank of Japan setzt auf Stabilität
Die Entscheidung der Bank of Japan (BoJ), die Zinsen unverändert zu lassen, unterstreicht ihre vorsichtige Haltung angesichts der nachlassenden Inflation und der globalen Unsicherheit: Stabilität hat Vorrang vor einer verfrühten Straffung. Durch die Beibehaltung ihrer politischen Flexibilität signalisiert die BoJ ihre Bereitschaft, auf externe Volatilität zu reagieren und gleichzeitig die Stärke der wirtschaftlichen Erholung Japans weiter zu bewerten.
Japan verfolgt eigenen geldpolitischen Kurs
Im Gegensatz zu den USA und Europa, wo die Zentralbanken zu Zinssenkungen neigen, erfordern die makroökonomischen Bedingungen in Japan einen bedächtigeren Ansatz. Die Strategie der BoJ unterstützt die frühen Phasen eines Reflationszyklus, anstatt eine Kehrtwende einzuleiten. Wir gehen davon aus, dass der Yen mit dem Verringern der Zinsunterschiede allmählich an Wert gewinnen wird, was die Kaufkraft Japans stärkt und die Binnennachfrage stützt.
Strukturelle Impulse stärken Wachstum
Auch strukturelle Rückenwindfaktoren gewinnen an Dynamik. Reformen der Corporate Governance, steigende Löhne und höhere Investitionsausgaben beflügeln den Binnenkonsum und die Produktivität. Da Japan seine Rolle als globale Handelsmacht stärkt, bleiben wir hinsichtlich seines langfristigen Wachstumskurses optimistisch.
Japan als attraktives Anlageland
Für langfristige Anleger ist dies ein guter Zeitpunkt, um die Chancen in Japan neu zu bewerten. Wir sehen weiterhin Wertpotenzial in Sektoren wie dem japanischen Industrie-, Fertigungs- und Automobilsektor – Branchen, die gut positioniert sind, um Handelshemmnisse zu meistern und von den Veränderungen in der globalen Lieferkette zu profitieren. Wir glauben, dass Japan für Anleger, die nach Wachstums- und Ertragsmöglichkeiten suchen, nach wie vor ein attraktives Ziel ist.
Christophe Braun, Equity Investment Director bei Capital Group
Weitere beliebte Meldungen: