Kursgewinnen von 8,9 Mrd. Euro standen Ausschüttungen von 2,5 Mrd. und Nettomittelzuflüsse in Höhe von 2,0 Mrd. Euro gegenüber. Den höchsten Stand erreichten die Fonds Ende 2006 mit 167,3 Mrd. Euro.
Größter heimischer Fondsanbieter blieb die Raiffeisen KAG. Sie konnte ihren Vorsprung auf die Erste-Sparinvest KAG ausbauen und verwaltete per Jahresende 2010 rund 29,4 Mrd. Euro, ein Plus von 9,25 Prozent. Das entsprach einem Marktanteil von 20,2 Prozent. Die Sparinvest stagnierte dagegen bei 26,7 Mrd. Euro, ein Marktanteil von 18,4 Prozent. An dritter Stelle lag die Bank Austria-Fondstochter Pioneer Investments Austria mit 19,4 Mrd. Euro (-1,0 Prozent) und einem Marktanteil von 13,3 Prozent. Auf über 10 Mrd. Euro verwaltetes Vermögen kommen noch die Allianz Invest KAG (10,7 Mrd.) und die Kepler-Fonds KAG (10,0 Mrd. Euro).
Das Vertrauen der Kleinanleger konnten die Kapitalanlagegesellschaften im abgelaufenen Jahr allerdings noch nicht zurückgewinnen. Die Nettomittelzuflüsse stammten zur Gänze aus Spezialfonds, deren Volumen sich um 4,0 Mrd. Euro erhöhte. Bei Publikumsfonds und Großanlegerfonds kam es dagegen zu Nettoabflüssen in Höhe von 560 Mio. bzw. 1,4 Mrd. Euro. "Durch die mediale Diskussion der Kursgewinnbesteuerung waren - insbesondere im letzten Quartal - Privatanleger stark verunsichert und haben trotz des positiven Aktienumfelds nicht im erwarteten Ausmaß in Investmentfonds investiert", so die VÖIG.
Spezialfonds haben höchstens zehn Anteilsinhaber, wobei das Mindestinvestment bei 250.000 Euro liegt. Diese Art der Veranlagung wird vor allem von institutionellen Anlegern - Lebensversicherungen, Pensionskassen, Unternehmen, Stiftungen, Verbänden oder kirchlichen und karitativen Einrichtungen - genutzt, um insbesondere Pensionsgelder zu veranlagen. Großanlegerfonds sind speziell auf die Wünsche einzelner Großanleger zugeschnittene Fonds.
Mit 24,9 Prozent legten österreichische Aktienfonds die beste Jahresperformance hin, gefolgt von den US-Aktienfonds mit rund 20 Prozent. Der Performancewert der Euroland-Aktienfonds belief sich auf minus 1,2 Prozent. Im Rentenbereich performten die Dollar-Rentenfonds (auf Euro-Basis) mit 14,8 Prozent, die Euro-Rentenfonds und die Geldmarktnahen-Fonds jeweils mit rund 4,3 Prozent.
Neu aufgelegt wurden 193 Fonds, 128 davon im institutionellen Bereich und 65 als Publikumsfonds. Insgesamt verwalten die 25 österreichischen Kapitalanlagegesellschaften per Ende Dezember 2.191 Wertpapierfonds, davon 1.141 Publikumsfonds, 304 Großanlegerfonds und 746 Spezialfonds. 132 Fonds wurden geschlossen und 46 fusioniert.
Neben den Spezialfonds konnten im Vorjahr Immobilien-Investmentfonds von der allgemeinen Verunsicherung an den Kapitalmärkten profitieren. Das Gesamtfondsvolumen der fünf österreichischen Immobilien-Investmentfondsgesellschaften erhöhte sich 2010 um fast ein Viertel bzw. 481,7 Mio. auf 2,4 Mrd. Euro. Den Ausschüttungen von 29 Mio. standen Nettomittelzuflüsse von 445,2 Mio. und Kursgewinne von 65 Mio. Euro gegenüber. Die mit Abstand größte Immofonds-KAG mit einem Marktanteil von über 63 Prozent ist die Bank Austria Real Invest Immobilien KAG mit 1,5 Mrd. Euro Volumen, an zweiter Stelle die Raiffeisen Immobilien KAG mit 391 Mio. Euro und 16 Prozent Marktanteil.