„Aus der Nische heraus, hat sich Nachhaltigkeit zu einem gesellschaftlichen Megatrend entwickelt, der inzwischen auch im Asset Management sämtliche Bereiche durchdringt – zumindest bei uns im Haus ist das der Fall“, sagt Dieter Aigner, Geschäftsführer der Raiffeisen KAG. Mittelfristiges Ziel der österreichischen Fondsgesellschaft ist es, die gesamte Fondspalette nach ESG-Kriterien zu managen. „Um hier glaubwürdig zu sein, muss die Qualität der Produkte stimmen. Daran arbeiten wir konsequent und mit vollem Einsatz“, so Aigner. Mit Erfolg, denn die Vielzahl an „3-Sterne“-FNG-Siegel, die das Forum für Nachhaltige Geldanlage nur für eine besonders anspruchsvolle und umfassende Nachhaltigkeitsstrategie vergibt, ist ein Beleg dafür, dass die Qualität stimmt. Inzwischen haben elf Fonds, die von der österreichischen Fondsgesellschaft gemanagt werden, ein „3-Sterne“-Siegel. Ein weiterer Fonds wurde mit einem „2-Sterne“-Siegel ausgezeichnet. Die Raiffeisen KAG ist somit die Fondsgesellschaft im deutschsprachigen Raum, die die meisten „3-Sterne“-Siegel hält. Insgesamt haben 47 Asset Manager Fonds eingereicht.
Auch die (Wo-)Manpower, die hinter den nachhaltigen Investments der Raiffeisen KAG steckt, verstärkt sich laufend. Inzwischen ist jeder Bereich des Unternehmens mit dem Transformationsprozess in Richtung Nachhaltigkeit befasst und es gibt keine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr, die das Thema nicht in irgendeiner Weise betrifft. Nachhaltigkeit ist vom Rand ins Zentrum der Aktivitäten der Raiffeisen KAG gerückt und weitet sich von dort dynamisch auf alle Ebenen aus. Wolfgang Pinner, Leiter des Teams „Nachhaltige Investments“ im Fondsmanagement, ist überzeugt, dass konsequente Nachhaltigkeit und das Streben, diese weiterzuentwickeln, wesentliche Aspekte des Erfolgs sind. „Die Raiffeisen KAG setzt hier oft Standards und nimmt eine Vorreiterrolle ein. So verzichten wir – um nur ein Beispiel zu nennen – schon jetzt auf Investments in Explorationsunternehmen aus dem Bereich fossiler Energien“, so Pinner. Die Summe all dieser Aktivitäten macht sich bezahlt, denn für die Bestbewertung „3 Sterne“ werden neben der strengen Definition der Nachhaltigkeitsaktivität auch institutionelle Glaubwürdigkeit, Produktstandards sowie Selektions- und Dialogstrategien bewertet.
Die Glaubwürdigkeit des FNG-Siegels wird untermauert durch ein unabhängiges Audit der Universität Hamburg und der zusätzlichen Überwachung durch ein externes Komitee, mit Vertretern des WWF Schweiz, der Universität Kassel, einer Landeskirche aus der Schweiz und der österreichischen ÖGUT. Das FNG-Siegel ist der Qualitätsstandard für nachhaltige Investmentfonds im deutschsprachigen Raum. Die ganzheitliche Methodik des FNG-Siegels basiert auf einem Mindeststandard. Dazu zählen Transparenzkriterien und die Berücksichtigung von Arbeits- & Menschenrechten, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung wie sie im weltweit anerkannten UN Global Compact zusammengefasst sind. Auch müssen die einzelnen Unternehmen des jeweiligen Fonds explizit auf Nachhaltigkeits-Kriterien hin analysiert werden. Investitionen in Atomkraft, Uranbergbau, Kohlebergbau, bedeutsame Kohleverstromung, Fracking, Ölsande sowie Waffen und Rüstung sind tabu. Hochwertige Nachhaltigkeits-Investments, die sich in den Bereichen „institutionelle Glaubwürdigkeit“, „Produktstandards“ und „Selektions- & Dialogverfahren“ besonders hervorheben, erhalten bis zu drei Sterne. Sämtliche Titel des Portfolios sind geprüft.
Dabei geht das FNG-Siegel weit über die reine Portfoliobetrachtung hinaus. Mit über 80 Fragen wird z. B. der Nachhaltigkeits-Anlagestil, der damit einhergehende Investmentprozess, die dazugehörigen ESG-Researchkapazitäten und ein evtl. begleitender Engagement-Prozess analysiert und bewertet. Darüber hinaus spielen u.a. Elemente wie Reporting, die Fondsgesellschaft als solche, ein externer Nachhaltigkeitsbeirat und Themen der guten Unternehmensführung eine wichtige Rolle.