„Green Bonds – grüne Anleihen – sind in den letzten Jahren zur fixen Größe im Anlageuniversum nachhaltiger Investoren geworden. Warum? Weil diese Anleihen speziell der Finanzierung grüner Projekte gewidmet sind. Das heißt, mit den Geldern, die aus Emissionen dieser Wertpapiere stammen, werden Projekte mit Klimarelevanz finanziert. Die Emittenten dieser Anleihen können u. a. Unternehmen, Staaten, kommunale Einrichtungen aber auch supranationale Organisationen wie Entwicklungsbanken sein. Die Volumina von Green Bonds wachsen rasant: Für 2019 werden rund 250 Milliarden US-Dollar an Investitionen erwartet. Mittel, die dringend benötigt werden, denn 2015 wurden einerseits die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (SDG) postuliert und andererseits hat die Staatengemeinschaft auf der Weltklimakonferenz in Paris beschlossen, die Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Niveau auf deutlich unter 2 Grad Celsius zu halten. Beides erfordert enorme Investitionen seitens der einzelnen Staaten. Die geschätzte, weltweit benötigte Summe überschreitet die Höhe von mehreren Billionen US-Dollar. Um diese Mittel stemmen zu können, braucht es einen Schulterschluss der öffentlichen Hand, der Finanzindustrie und von uns Investoren. Dies wiederum erfordert ein gewisses Regelwerk, das die Europäische Kommission gerade dabei ist zu entwerfen bzw. zu implementieren. So wird ein Rahmen vorgegeben, den die Mitgliedstaaten und die Europäische Union bei der Einführung von Kennzeichnungen für nachhaltige Finanzprodukte berücksichtigen müssen. Auch für Green Bonds werden einheitliche Anforderungen erarbeitet. Damit geht einher, dass die Emittenten grüner Anleihen transparent nachweisen müssen, dass die Gelder ausschließlich in grüne Projekte fließen (werden). Eine für uns sehr wichtige Weiterentwicklung. Die Frage, wie man die nachhaltige Wirkung verantwortungsvoller Investments misst, bewegt die gesamte Branche. Bei Green Bonds lässt sich diese Frage vergleichsweise leicht beantworten. Als Speerspitze des wirkungsvollen Investierens – des Impact Investing – dienen diese Anleihen per se dem Zweck, CO2-Emissionen zu reduzieren. Anlegerinnen und Anleger können hier über ihre Investitionen unmittelbar an der Erreichung der globalen Klimaziele mitwirken.“
(Aus dem Editorial, Dieter Aigner, Geschäftsführer der Raiffeisen KAG)
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