• Globale Stromnachfrage steigt um 75 % bis 2050
• Vor allem Wind- und Solarenergie werden bis 2030 stark an Bedeutung gewinnen: technologischer Fortschritt führt zu niedrigeren Kosten
• EU-Renovierungswelle notwendig: 75 % des Gebäudebestands energieineffizient
• Operative Kapazität von Wasserstoff soll bis 2030 von aktuell 0,2 auf 40 Gigawatt steigen
• Raiffeisen-SmartEnergy-ESG-Aktien: Aufgrund sorgfältiger Titelauswahl deutlich geringerer CO2-Fußabdruck
Im Rahmen einer Pressekonferenz von Raiffeisen Capital Management1hat Hannes Loacker, Investmentexperte für die Themen (Erneuerbare) Energie, Energieeffizienzen, Energiemanagement und -transport, heute (21. September 2022) die wachsende Bedeutung der Energiewende für den Kapitalmarkt unterstrichen.
„Überschwemmungen, Waldbrände, Massenmigration und die Zerstörung der Biodiversität sind nur einige Folgen der Erderwärmung, die wir bereits jetzt deutlich zu spüren bekommen. Um die Erwärmung unter den notwendigen 2 Grad Celsius bis ins Jahr 2100 zu halten2, dürften weltweit nur noch 600 Gigatonnen an Treibhausgasen emittiert werden.
Doch der aktuelle Verbrauch ist so hoch, dass dieses Restbudget bereits in wenigen Jahren erschöpft sein wird“, so Loacker. Der Energiesektor produziere zwei Drittel der Treibhausgase. Daher müssten die Emissionen gerade in diesem Bereich sehr schnell reduziert werden, so der Investmentexperte.
Globale Stromnachfrage steigt bis 2050 um 75 %
Doch Prognosen gehen davon aus, dass die globale Stromnachfrage bis 2050 um 75 % steigen wird. Daher werden wir die Treibhausgase nur in den Griff bekommen, wenn wir die Energiewende konsequent vorantreiben. „Es muss daher – unabhängig von den aktuellen geopolitischen Notwendigkeiten – sehr viel Geld in erneuerbare Energien fließen. Zukunftsorientierte Energieerzeugung und -förderung sowie verantwortungsvolles Energiemanagement sind das Gebot der Stunde“, so Loacker.
Unternehmen sind geprägt von Wachstumschancen
Anlegerinnen und Anleger können den Kampf gegen die Erderwärmung durch gezielte ESG3-Investments, also Anlagen auf Basis nachhaltiger Kriterien, unterstützen. Konkret geht es dabei um Unternehmen aus den Themenspektren erneuerbare Energie, Energiedistribution, Energieeffizienzen, Energiemanagement, Energiespeicherung und Transport. Im Fokus steht dabei die kohlestofffreie Wirtschaft („low carbon economy“). Loacker: „Viele der entsprechenden Branchen sind geprägt von Wachstumschancen, das wiederum erhöht die Aussicht auf attraktive Renditen. Dies betrifft Wasserstoff – sowohl als alternativen Kraftstoff als auch als Langzeitspeicher für Wind- und Solarenergie – ebenso wie effizientere und kostengünstigere Batterien für Elektrofahrzeuge.“ So soll laut EU-Wasserstoffstrategie die operative Kapazität von Wasserstoff bis 2030 von aktuell 0,2 auf 40 GW steigen. Auch die Bedeutung der E-Mobilität wird weiterhin stark zunehmen.
Solar- und Windenergie werden laut Loacker mit dem zunehmenden Abbau von Kohlekraftwerken sowie fallenden Produktionskosten noch größere Bedeutung gewinnen. Auch Unternehmen, die „intelligente“ Energienetze betreiben oder mit entsprechender Software (z.B. Smart Metering) ausstatten, seien für Investoren von großem Interesse, ist Loacker überzeugt. Wobei derartige Investments den Schwankungen der Kapitalmärkte unterworfen sind und auch Kapitalverluste möglich sind.
Darüber hinaus sind die ehrgeizigen Klimaziele – Stichwort Pariser Klimaabkommen oder Green Deal der EU – nur zu erreichen, wenn die Investitionen zur Erhöhung der Energieeffizienz bei Gebäuden deutlich ausgeweitet werden. Loacker: „Aktuell sind z.B. in der EU 35 % der Gebäude über 50 Jahre alt und 75 % der Gebäude gelten als energieineffizient4. Im Rahmen einer Renovierungsoffensive der EU sollen bis 2030 jährlich zusätzlich EUR 275 Mrd. an Investitionen in diesem Bereich getätigt werden. Davon können Industrie- und IT-Unternehmen, die in Bereichen wie Wärmedämmung oder elektrische und digitale Gebäudeinfrastrukturen tätig sind, profitieren.“
Europa führend bei investierbaren Titeln
Europa ist in Hinblick auf erneuerbare Energie besonders engagiert, wobei Skandinavien ganz klar die Nase vorn hat, denn gerade in diesen Ländern tut sich auf technologischer Seite sehr viel. Insgesamt ist beeindruckend, wie viel erneuerbarer Strom mittlerweile in europäischen Ländern produziert wird. Und auch in den USA sind sehr viele Unternehmen in diesem Bereich tätig. In Asien liegt derzeit noch etwas zurück, allerdings kann man davon ausgehen, dass sich das innerhalb der nächsten Jahre ändern wird, und auch die asiatischen Märkte attraktive Investment-Möglichkeiten bieten werden. Allein die Luftverschmutzung zwingt viele Länder dazu, etwas zu tun.
Raiffeisen-SmartEnergy-ESG-Aktien: Aufgrund sorgfältiger Titelauswahl, Investment mit deutlich geringerem CO2-Fußabdruck
Wie der Prozess eines ESG-Fondsinvestments im Bereich Smart Energy verläuft, hängt von den Investment-Guidelines des jeweiligen Produktes ab. „Beim Raiffeisen-SmartEnergy-ESG-Aktien ist dort – neben vielem anderen – klar definiert, wie hoch der Mindestumsatz des Unternehmens im Bereich Smart Energy sein muss. Daher screent das Fondsmanagement zuerst das Universum hinsichtlich ihrer Umsätze in diesem Bereich und legt dann den hauseigenen ESG-Indikator an“, so Loacker. Unternehmen mit Atomstrom, Kohle-, Gas- oder Ölproduktion würden nicht ins Portfolio aufgenommen. Die Letztentscheidung falle auf Basis einer Fundamentalanalyse, bei der die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen den dominanten Faktor bilden.
Die sorgfältige Titelauswahl bewirkt, dass Investments in den Raiffeisen-SmartEnergy-ESG-Aktien im Vergleich zu konventionellen Energiefonds einen deutlich geringeren CO2-Fußabdruck hinterlassen.
[1] Raiffeisen Capital Management steht für Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H.
[2] Die 2°C Erderwärmung im Jahr 2100 beziehen sich auf den Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter.
[3] Kennzahlen, die Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung betreffen
[4] Quelle: EU-Kommission