Die Auswirkungen des Klimawandels und der Erderwärmung zeigen sich auch in Europa bereits deutlich. Seit Beginn der Industrialisierung ist beispielsweise in Österreich die durchschnittliche Temperatur um rund zwei Grad Celsius angestiegen. Die Zahl der Hitzetage mit Temperaturen von über 30 Grad Celsius hat sich verdreifacht. Außerdem belegen Untersuchungen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Wien, dass Wetterlagen mit Unwetterpotenzial hierzulande seit den 2000er-Jahren um etwa 20 Prozent zugenommen haben. Im Rahmen des Pariser Klimaabkommens, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu begrenzen, hat sich Österreich vorgenommen, bis 2040 klimaneutral zu werden. Dies setzt den Ausbau erneuerbarer Energien voraus, denn der Energiesektor produziert derzeit rund zwei Drittel aller verursachten Treibhausgase. Dabei kommt die Stromproduktion auf etwa 40 Prozent der gesamten energiebedingten CO2-Emissionen.
Treiber der Energiewende
Immer schärfere Klimaziele sorgen dafür, dass sich der Markt für erneuerbare Energielösungen grundlegend wandelt.
Bei Endkundinnen und Endkunden steigen die Ansprüche auf Nachhaltigkeit, ihr Nachfrageverhalten verändert sich.
Auf technologischer Seite verschärft die Entwicklung neuer nachhaltiger Erzeugungs- und Speichertechnologien den Wettbewerb. Die Kosten in der Stromerzeugung aus Photovoltaik-Anlagen sind in den vergangenen zehn Jahren um mehr als 85 Prozent gesunken.
Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine machen deutlich, was Abhängigkeit von fossiler – und damit überwiegend importierter – Energie heißt.
In weniger als zehn Jahren soll der Strom in Österreich, über das Jahr betrachtet, vollständig aus erneuerbaren Quellen stammen
Dafür müssen erneuerbare Erzeugungskapazitäten im Ausmaß von 27 Terawattstunden errichtet werden. Durch die Dekarbonisierung des Verkehrssektors (Stichwort E-Mobilität), des Wärmesektors (Stichwort Wärmepumpe) und der Industrie wird Strom aus erneuerbaren Energien zum universell einsetzbaren Energieträger. Insgesamt geht die E-Wirtschaft davon aus, dass dies ein Investitionsvolumen von rund 28 Milliarden Euro erfordern wird. Davon entfallen etwa 16 Milliarden Euro auf Projekte zum Ausbau der Erzeugung erneuerbarer Energie und 12 Milliarden auf Projekte zur Steigerung der Flexibilität der Stromnetze und Speicherung. Die weltweiten Zahlen wirken noch beeindruckender: Die Internationale Energie Agentur prognostiziert, dass im Jahr 2030 mehr als zwei Billionen US-Dollar in erneuerbare Energie investiert werden.
Erneuerbare Energie: Potenziale in Österreich
Unter Berücksichtigung der topographischen Gegebenheiten in Österreich ergibt sich für den Ausbau erneuerbarer Stromproduktion ein zusätzliches realisierbares Potenzial von rund 55 bis 80 TWh. Die bereits ausgebauten Kapazitäten betragen 54 TWh.1
Bis zum Jahr 2030 soll die Stromnachfrage zu 15 Prozent durch Photovoltaik-Anlagen gedeckt werden. Derzeit liegt der Anteil bei 4,7 Prozent.2
Wenn bis zum Jahr 2030 rund 120 Windkraftanlagen pro Jahr errichtet werden, kann der Windstrom 26 Prozent des österreichischen Strombedarfs decken. Derzeit kommt Windenergie auf einen Anteil von neun Prozent.3
Breites Spektrum für Anlegerinnen und Anleger
Die Energiewende bietet Anleger:innen in den kommenden Jahrzehnten ein breites Spektrum, um durch die Veranlagung ihres Geldes einen Umbau der Wirtschaft in Richtung Klimafreundlichkeit zu fördern. Der Raiffeisen-SmartEnergy-ESG-Aktien geht das Thema Energiewende breit gefächert an. Das Fondsmanagement investiert dabei in rund 50 verschiedene Unternehmen, die selbst nachhaltig wirtschaften. Knapp 50 Prozent des Fondsvolumens sind in Stromkonzerne mit Fokus auf regenerative Energien (Wasserkraft, Windkraft, Solarenergie) und Betreiber von Solar- oder Windkraftwerken investiert. Der Fonds kann sich einem breiten Rückgang des Marktes aber trotz der Diversifizierung nicht entziehen, womit Kapitalverluste möglich sind.
1 (Stand 2018; Quelle: Digitalisierung im Rahmen der Energiewende am Wirtschaftsstandort Österreich, Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, November 2021)
2 (Quelle: Photovoltaik Austria)
3 (Quelle: windfakten.at)