KI: Abnehmender Hype nach anfänglicher Euphorie?
In den letzten Jahren standen die Aktienmärkte ganz im Bann der "Magischen Sieben" (bestehend aus Apple, Microsoft, Nvidia, Amazon, Alphabet (Google), Meta und Tesla). Diese Unternehmen haben die globalen Aktienmärkte maßgeblich beeinflusst und dominieren derzeit die technologische Entwicklung. Vor allem durch ihre Investitionen in KI-Technologien bzw. durch das mit der künstlichen Intelligenz in Verbindung gebrachte Ertragspotenzial konnten sie herausragende Kurszuwächse erzielen. Beispielswiese erreichte Nvidia (einer der weltweit führenden Hersteller von Grafikprozessoren und Computerchips) im Juni 2024 eine Marktkapitalisierung von 3,4 Billionen US-Dollar und wurde zeitweise zum wertvollsten börsennotierten Unternehmen weltweit.
Sind die "Magischen Sieben" gar nicht mehr so magisch?
In den letzten Monaten verdichten sich aber die Anzeichen, dass der Hype um die „Magischen Sieben“ und die KI-Technologie abnimmt. Die Aktienkurse mehrerer Unternehmen der "Magischen Sieben" entwickelten sich zuletzt nicht nur negativ, sondern deutlich schlechter als der Gesamtmarkt, speziell die Tesla-Aktie. Investor:innen hinterfragen zunehmend die Bewertungsniveaus, die langfristigen Ertragsaussichten und die tatsächliche Rentabilität von KI-Investitionen. Auch die Ankündigung von DeepSeek führte bei US-Technologieaktien zu erheblichen Turbulenzen. Nvidia verlor binnen 24 Stunden fast 600 Milliarden US-Dollar an Marktkapitalisierung – der größte Tagesverlust in der Geschichte der Wall Street. Obwohl sich die Aktie seitdem teilweise erholt hat, bleibt die Unsicherheit bestehen. Nvidias CEO Jensen Huang betonte jedoch, dass die Innovationen von DeepSeek die langfristige Nachfrage nach Nvidias Hochleistungschips nicht beeinträchtigen werden.
DeepSeek stellt den KI-Boom auf die Probe
Im Jänner 2025 stellte das chinesische Startup DeepSeek sein KI-Modell R1 vor, das mit deutlich geringeren Kosten entwickelt wurde und weniger leistungsstarke Hardware benötigt. Bemerkenswerterweise wurde das Modell dem Vernehmen nach mit etwa 2.000 älteren und kostengünstigeren Nvidia-Chips trainiert. Dennoch erzielte DeepSeek Ergebnisse, die mit denen von Modellen westlicher Technologiegiganten vergleichbar sind, wie beispielsweise ChatGPT, jedoch nur mit rund einem Zehntel der Kosten.
Diese Entwicklung stellt die Notwendigkeit eines massiven Einsatzes neuester Hardware ebenso in Frage, wie die zahlreichen Datencenter, die für KI-Anwendungen derzeit gebaut oder geplant werden und könnte den Markt für KI und die dafür benötigte Infrastruktur nachhaltig beeinflussen. Zugleich offenbarte DeepSeek, dass der technologische Vorsprung der US-Unternehmen im Bereich von KI-Anwendungen weit weniger groß und vor allem keinesfalls so dauerhaft zu sein scheint, wie bislang angenommen wurde.
Megatrend KI: gekommen, um zu bleiben
Trotz der Kursturbulenzen und der abflauenden Begeisterung bleibt künstliche Intelligenz ein zentraler Innovationsmotor. Große US-Technologieunternehmen erhöhen weiterhin ihre Investitionen in KI und die dazugehörige Infrastruktur. Beispielsweise plant Meta, die gigantische Summe von rund 200 Milliarden US-Dollar in den Ausbau seiner KI-Infrastruktur zu investieren. Und das von der neuen US-Administration forcierte "Stargate"-Projekt hat angekündigt, in den nächsten vier Jahren etwa 500 Milliarden US-Dollar für den Ausbau von Datencenter bereitzustellen. Diese Investitionen unterstreichen das anhaltende Vertrauen in das Potenzial von KI.
Dass die Euphorie abebbt, ist aber auch positiv zu bewerten: Dadurch erhalten realistischere Erwartungen Einzug. Dies ermöglicht auch Blicke über die Börsengiganten hinaus auf weitere Unternehmen und Investmentmöglichkeiten im Zusammenhang mit KI.
Künstliche Intelligenz ist einer der Subtrends in unserem globalen Megatrend-Aktienfonds. Daher kann man mit einem Investment in den Raiffeisen-MegaTrends-ESG-Aktien auch an der Entwicklung dieses Themas partizipieren.