Dass die EZB vor diesem Hintergrund den Anleihemärkten allmählich ihre Unterstützung entzieht, werde sich wohl auf die Anleihekurse auswirken. „Im Credit-Bereich setzen wir auf steigende Kurse und bleiben deshalb „long“ sowie bei einer eher niedrigen Zinsduration“, sagt Woolnough. 2017 hätten vor allem Finanzwerte, Staatsanleihen der Euro-Peripherie und langlaufende US-Dollar-Anleihen von Emittenten der Technologie-, Medien- und Telekommunikationsbranche zur Wertentwicklung seines Portfolios beigetragen. Im laufenden Jahr führte Woolnough trotz der teils heftigen Marktschwankungen keine wesentlichen Änderungen in der Fondspositionierung durch. „Fundamental hat sich nichts geändert“, sagt der Bondexperte. „Allerdings richten wir das Portfolio nun schrittweise auf Bereiche aus, deren Bewertung wir jetzt für attraktiver halten und die zu unserem Ausblick passen.“ Anfang Mai habe er aufgrund der starken Performance das Engagement in der Euro-Peripherie zurückgefahren – eine Entscheidung, die angesichts der folgenden politischen Unsicherheit zu einem besonders günstigen Zeitpunkt kam.
„Aktuell sehen wir vor allem Chancen in hochwertigen US-Unternehmensanleihen, kurzfristigen US-Treasuries und – am Rande – auch in Aktien“, sagt der Fondsmanager. Durch diese Fokussierung auf US-Qualitätstiteln sei die durchschnittliche Bonität der Anleihen im M&G Optimal Income Fund aktuell auf dem höchsten Stand seit der Auflegung Ende 2006. Staatsanleihen seien mit Blick auf mögliche Zinserhöhungen und eine anziehende Inflation grundsätzlich wenig attraktiv. Manche Bereiche könnten sich aber wieder lohnen, meint Woolnough: „Seit sich die Rendite der US Treasuries wieder um die 3 % bewegt, lösen wir die zuletzt ausgeprägt kurze Duration im Portfolio wieder auf, vor allem am kurzen Ende der Kurve. Bei Laufzeiten um die fünf Jahre war in den letzten Monaten ein Rückgang zu beobachten, so dass ein Einstieg in dieses Segment inzwischen interessanter geworden ist. Lang laufende US-Staatsanleihen sehen wir aber nach wie vor pessimistisch. Insgesamt haben wir den Anteil der Treasuries bis Ende Mai auf 11% aufgestockt, wovon 1,4% in inflationsindexierten Titeln investiert sind.“
Auch der Aktienanteil im Fonds hat sich seit Jahresanfang leicht erhöht, fällt mit insgesamt knapp 5% aber immer noch niedrig aus. Hier kaufte Woolnough vor allem im europäischen Bankensektor zu, da deren Aktien im Vergleich zu den nachrangigen Anleihen inzwischen attraktiver bewertet sind.