Der nachfolgende Inhalt ist ausschließlich für Benutzer vorgesehen, die über ausreichende Kenntnisse und Erfahrungen verfügen, um ihre Anlageentscheidungen selbst zu treffen und die damit verbundenen Risiken angemessen zu beurteilen - also für professionelle Anleger im Sinne des § 58 Absatz 1 WAG. Mit Klick auf das Feld "Akzeptieren" bestätigen Sie, dass Sie ein professioneller Anleger im Sinne des § 58 Absatz 1 WAG sind."

Europa und die Energiewende – Es braucht mehr Zuckerbrot statt Peitsche

Was funktioniert besser: Zuckerbrot oder Peitsche? Wenn es um die Energiewende geht, führen politische Entscheidungsträger auf der ganzen Welt ein Experiment in Echtzeit durch. M&G Investments | 17.07.2023 14:15 Uhr
Michael Rae, Fondsmanager des M&G (Lux) Climate Solutions Fund / © e-fundresearch.com / M&G Investments
Michael Rae, Fondsmanager des M&G (Lux) Climate Solutions Fund / © e-fundresearch.com / M&G Investments
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Am 19. Juli veranstaltet der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss in Brüssel seine dritte Konferenz zum Thema „Bekämpfung der Energiearmut für einen gerechten Übergang“. Dort wird man sich unter anderem mit der aktuell wichtigsten Maßnahme, dem REPowerEU-Plan, befassen, die starke Preisschwankungen vermeiden soll und eine erschwingliche Energieversorgung und einen gut funktionierenden Energiemarkt erreichen möchte. Michael Rae, Fondsmanager des M&G (Lux) Climate Solutions Fund, meint, dass Europa auf jeden Fall mehr Zuckerbrot braucht, um bei der Energiewende international nicht ins Hintertreffen zu geraten – sei es in Form von radikal vereinfachten Genehmigungsverfahren, stärkeren Subventionen oder einer Kombination aus beidem:

„Auf der einen Seite stehen die USA, die mit dem Inflation Reduction Act von 2022 ein (Steuer-) Subventionspaket für erneuerbare Energien, Wasserstoff, Biokraftstoffe, Kohlenstoffabscheidung, Batteriematerialien, Hardwarekomponenten, Elektrofahrzeuge, Netzausbau und andere wichtige Mineralien eingeführt haben. Die USA verteilen also offensichtlich Zuckerbrot. Europa auf der anderen Seite ist seit langem weltweit führend bei der Formulierung von Rahmenbedingungen, koppelt diese nun aber auf ungeschickte Weise mit Übergewinnsteuern und einer Reform des Strommarktes. Kern des europäischen Konzepts ist seit jeher ein System der Emissionsbegrenzung und des Emissionshandels, das an einen CO2-Preis für die Verursacher gebunden ist – und dieser steigt per Definition immer weiter. Anders ausgedrückt: Europa schwingt die Peitsche.

Sowohl in den USA, Europa als auch China, den drei aktivsten Weltregionen in Bezug auf die Energiewende, werden die Kapazitäten für erneuerbare Energien in den kommenden Jahren weiter ausgebaut. Auf den zweiten Blick offenbaren sich allerdings unterschiedliche Entwicklungen. So zeigt eine Datenreihe von Bloomberg New Energy Finance, wie sich Erwartungen für das Aktivitätsniveau im Laufe der Zeit verändern. Auf diese Weise können wir beobachten, wie sich die Genehmigungen von Projekten, die Lieferketten, die Kosteninflation und die Risikobereitschaft der Unternehmen in der Realität darstellen – im Vergleich zu dem, was nach den theoretischen Prognosen passieren sollte.

Für 2024 hat Bloomberg New Energy Finance die Prognosen für die Umsetzung von Onshore-Windkraftanlagen in Deutschland, Frankreich, Spanien und dem Vereinigten Königreich zusammen um insgesamt fast 10% nach unten korrigiert (siehe Grafik). Für die USA wurden die gleichen Prognosen dagegen um beachtliche 30% nach oben korrigiert. In China fiel die Anhebung bescheidener aus.

Veränderung der für 2024 erwarteten Onshore-Windkraftanlagen, im Vergleich zum letzten Jahr

Quelle: Bloomberg New Energy Finance


Wir beobachten weltweit mehr als 200 Unternehmen, die wir als bedeutende Anbieter von Klimalösungen betrachten. Für diese Gruppe haben wir für 2024 ein durchschnittliches Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 21 für US-Unternehmen und 17 für europäische Unternehmen berechnet. Dies ist zugegebenermaßen eine niedrigere Prämie als für die breiteren regionalen Aktienmärkte – der Stoxx 600 etwa wird mit dem 13-fachen der zukünftigen Gewinne gehandelt, der S&P500 mit dem 20,6-fachen. Zu bedenken ist jedoch, dass Unternehmen im Bereich „Clean Technology“ grundsätzlich denselben strukturellen Wachstumsfaktoren ausgesetzt sein sollten, was wiederum einen regionalen Abschlag weniger rechtfertigt. Der Markt insgesamt scheint also eher bereit zu sein, für das Wachstum von US-Unternehmen zu zahlen, als für das von europäischen Unternehmen. Es überrascht vielleicht nicht, dass sich die Aktienkurse im Bereich der sauberen Technologien in den USA auch in der Vergangenheit besser entwickelt haben. Über drei Jahre liegt der Medianwert der US-Aktien in unserem Anlageuniversum bei +14,6%, im Vergleich zu +9,8% in Europa.

Möglich, dass Europa mit dem Net Zero Industry Act, der derzeit verhandelt wird, das Gleichgewicht zwischen den Blöcken wiederherstellen kann. Dieser Vorschlag ist weitreichend und zielt darauf ab, Vorschriften zu vereinfachen, die Herstellung von Netto-Null-Technologien zu steigern und Wettbewerbsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit der Netto-Null-Branchen zu verbessern. Alles lobenswerte Ziele, aber die erste Reaktion der Industrie auf den Umfang und den Ehrgeiz des Gesetzes war nicht übermäßig begeistert. Wenn man sich am Erfolg der USA orientiert, sind Tempo, Vereinfachungen und die Beibehaltung vieler Steuererleichterungen für zehn Jahre der Schlüssel zum Aufbau eines attraktiven Investitionsumfelds.“

Veränderung der für 2024 erwarteten Onshore-Windkraftanlagen, im Vergleich zum letzten Jahr

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
Klimabewusste Website

AXA Investment Managers unterstützt e-fundresearch.com auf dem Weg zur Klimaneutralität. Erfahren Sie mehr.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.