„Die fundamentale Situation in den meisten Schwellenländern ist heutzutage nicht vergleichbar mit der Situation Mitte der 1990er Jahre. Viele Wachstumsländer haben größtenteils ihre Leistungsbilanzdefizite in Leistungsbilanzüberschüsse verkehrt und ausreichend Devisenreserven angehäuft“, kommentiert Martin Bruckner, Vorstandsmitglied der Allianz Investmentbank und Chief Investment Officer der Allianz Gruppe in Österreich, die Ergebnisse der aktuellen Untersuchung.
Devisenreserven mehr als verdoppelt, Staatsschulden um ein Drittel gesenkt
Wirft man einen Blick auf volkswirtschaftliche Indikatoren, so lassen sich bei den Emerging Markets einige positive Entwicklungen seit 1997 feststellen: Das Wirtschaftswachstum der Schwellenländer liegt deutlich über jenem der Industrieländer, auch der Anteil am globalen Bruttoinlandsprodukt hat sich von 1997 auf 2013 auf knapp 40 Prozent verdoppelt. Verfügten die aufstrebenden Staaten noch Mitte der 1990er Jahre über lediglich rund 30 Prozent der weltweiten Devisenreserven, so sind es mittlerweile knapp 70 Prozent. Ebenso stellt sich die Situation bei der Auslandsverschuldung dar: Lag die gesamte Auslandsverschuldung vieler Emerging Markets bei 36 Prozent des BIP, liegt sie aktuell auf 25 Prozent des BIP, nahe einem 30-Jahrestief. Länderbezogen weist beispielsweise Thailand eine Auslandsverschuldung von 36 Prozent des BIP aus, nach über 70 Prozent im Jahr 1997. Ähnlich Indonesien, wo sich die Auslandsverschuldung im selben Zeitraum von über 60 Prozent auf unter 30 Prozent mehr als halbiert hat. In asiatischen Schwellenländern fallen einzig Indonesien und Indien aus der Reihe: Sie weisen laut IWF nach wie vor ein Leistungsbilanzdefizit aus, das sich im Vergleich zu Mitte der 1990er Jahre sogar noch ausgeweitet hat. Ähnlich sieht es auch mit den Leistungsbilanzen Brasiliens, Südafrikas und der Türkei aus.