Problemfeld: Schnelles Wachstum der privaten Verschuldung
Auch wenn sich die Fundamentaldaten von Schwellenländern im letzten Jahrzehnt deutlich verbessert haben und viele Schwellenländer inzwischen als „Investment Grade“ eingestuft werden, gibt das rasante private Schuldenwachstum in Teilen der Emerging Markets Grund zu Besorgnis: So erhöhte sich die Privatverschuldung beispielsweise in der Türkei von Ende 2007 bis zum zweiten Quartal 2013 um 24 Prozentpunkte auf 65 Prozent des BIP. Eine ähnliche Entwicklung wurde auch in Brasilien und Malaysia (Anstieg um jeweils 28 Prozentpunkte auf 74 Prozent bzw. 137 Prozent des BIP), Thailand (Anstieg um 26 auf 123 Prozent des BIP), Singapur (Anstieg um 29 Prozentpunkte auf 136 Prozent des BIP) sowie in China und Hongkong beobachtet. Bei den beiden Letzteren stieg die private Verschuldung gar um 63 Prozentpunkte auf über 180 Prozent bzw. 67 Prozentpunkte auf über 260 Prozent des BIP, so die Studie.
Rendite: Schwellenländeranleihen auf Augenhöhe mit US-Aktien
Aufgrund der von Land zu Land unterschiedlichen wirtschaftlichen Entwicklungen empfiehlt es sich, bei Investments innerhalb der Emerging Markets sehr selektiv vorzugehen. „Aktives Management ist entscheidend. Schwellenländeranleihen stellen eine gute Ergänzung in jedem Anlegerportfolio dar“, erklärt Stefan Scheurer, Studienautor bei Allianz Global Investors. Vor allem institutionelle Anleger scheinen die Vorteile von Schwellenländeranleihen erkannt zu haben: Von 2003 bis 2013 haben Staatsanleihen und Unternehmensanleihen aus Schwellenländern eine durchschnittliche jährliche Rendite von 10,36 Prozent bzw. 8,43 Prozent erwirtschaftet, die maximalen Verluste pro Jahr lagen bei -10,91 Prozent bzw. -16,81 Prozent. „Damit ähneln Schwellenländeranleihen vom Renditepotenzial US-Aktien oder US-Hochzinsanleihen, sind aber deutlich defensiver in schlechten Marktphasen“, erklärt Scheurer.
Chancen für Anleger
Wirft man einen Blick auf künftige Entwicklungen, sollte die Entscheidung der US-Notenbank, ihr Anleiheaufkaufprogramm sukzessive zurückzufahren („Tapering“), auch als ein Zeichen der konjunkturellen Erholung gesehen werden. „Eine wirtschaftliche Belebung in den USA und auch in Europa kann positiv für die globalen Wachstumsländer in Asien, Lateinamerika und Osteuropa sein. Das lässt auch mittel- bis langfristig eine reale Aufwertung vieler globaler Emerging Markets-Währungen gegenüber dem US-Dollar erwarten“, so Scheurer. Private Anleger mit langfristigem Veranlagungshorizont, die an den Chancen dieser Entwicklungen partizipieren möchten, können ihr Portfolio unter anderem mit den in Österreich zum öffentlichen Vertrieb zugelassenen Fonds aus dem Fondsuniversum von Allianz Global Investors entsprechend international ausrichten.