„Nach Anhebung der Federal Funds Rate um 25 Basispunkte im letzten Dezember ist von der kommenden Sitzung des Fed-Offenmarktausschusses keine besondere Ankündigung zu erwarten. Die Sitzung Ende Januar ist die letzte unter dem Vorsitz von Janet Yellen, und im Anschluss ist keine Pressekonferenz geplant.
Es ist daher interessanter, das Umfeld für die Federal Reserve im neuen Jahr zu betrachten. Das Repricing infolge der Markterwartung weiterer Zinserhöhungen durch die Zentralbank hat sich in den letzten Wochen nicht abgeschwächt. Dies kontrastiert deutlich mit der relativen Unempfindlichkeit, mit der die Märkte zuvor auf Aussagen der Fed in Richtung Straffung der Geldpolitik reagiert haben. In der Tat erwarten die Märkte nunmehr nicht weniger als drei Zinserhöhungen für 2018 und stützen sich dabei auf eine vielversprechende Konjunktur, sowohl aus Wachstums- als auch aus Inflationsperspektive. Schließlich sind die Inflationserwartungen in den letzten Wochen gestiegen.
Ein weiteres neues Element stellt der Amtsantritt von Jerome Powell als Nachfolger von Janet Yellen dar, deren Mandat am 3. Februar endet. Spannend ist daher, ob der neue Fed-Präsident die Debatte über die Aufgabe eines von vielen als zu starr angesehenen Inflationsziels lostreten wird oder nicht. Vor dem Hintergrund, dass in letzter Zeit die Inflation aus verschiedenen – singulären wie strukturellen – Gründen stets unter den Erwartungen lag, ist die Frage berechtigt, ob die zu starre Auslegung nicht kontraproduktiv war. Denn dies hat die Intention der Fed eher verschleiert, wo doch das Inflationsziel eigentlich zur besseren Steuerung der Markterwartungen gedacht war.“
Franck Dixmier, Global Head of Fixed Income, Allianz Global Investors