Pharmacyclics erweitert Einsatzspektrum
Die Zulassung von Imbruvica zur Behandlung von Mantelzell-Leukämie und chronisch lymphatischer Leukämie liess im vergangenen Jahr den Aktienkurs von Pharmacyclics abheben. Die Einnahmen von Imbruvica teilt sich Pharmacyclics mit Jansen, einer Tochterfirma von Johnson & Johnson. Im Zuge der allgemeinen Marktkorrektur im März gab die Aktie deutlich nach. Dazu kamen erste kritische Kommentare von Analysten. Diese stellen das bislang in Aussicht gestellte Milliardenpotenzial in Frage, sollten Konkurrenzprodukte wie Idelalisib den Sprung auf den Markt schaffen. Aus diesem Grund will Pharmacyclics das Einsatzspektrum für ihren Hoffnungsträger erweitern.
Auf der ASCO 2014 präsentierte die Gesellschaft Phase-III-Daten, die eine längere Überlebensrate sowie eine längere Dauer beim progressionsfreien Überleben als bei Standardtherapien bewiesen. Diese neuen Wirksamkeitsdaten könnten jene Ärzte überzeugen, die bislang zögerten, das Medikament auf der Grundlage der bisherigen Wirksamkeitsdaten zu verschreiben. Darüber hinaus strebt das Unternehmen für Imbruvica auch die Zulassung in CLL als Erstlinientherapie sowie zur Behandlung von Patienten an, bei denen die Krankheit erstmals diagnostiziert wurde. Nächste klinische Daten werden hier für 2015 erwartet.
Incyte und Ariad im Aufwind
Positive Akzente setzte Incyte mit dem JAK-Inhibitor Jakafi, der bereits zur Behandlung von Myelofibrose, einer Erkrankung des Knochenmarks, zugelassen ist. Auf der ASCO überzeugte das Unterneh-men mit seinen Wirksamkeitsdaten für Jakafi in der Knochenmarkserkrankung Polycythaemia vera. Damit sind die Chancen erheblich gestiegen, dass Incyte Anfang 2015 die Zulassung auch für diese Indikation erhält. Wir schätzen die jährlichen globalen Spitzenumsätze in diesen beiden Krankheitsfeldern auf zusammen bis zu 2 Milliarden US-Dollar. Darüber hinaus lieferte Jakafi vielversprechende Wirksamkeitsdaten als Kombinationstherapie mit Xeloda zur Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Der Wirkstoff schaltet dabei das für die Blockade von Abwehrzellen verantwortliche Enzym IDO-1 aus. Ein klinischer Erfolg bei soliden Tumoren könnte das Marktpotenzial für Jakafi weiter erhöhen. Wir sehen anhaltend hohes Wachstumspotenzial für Incyte. Darüber hinaus ist die Firma ein aussichtsreicher Übernahmekandidat.
Nebenwirkungen beim zugelassenen Leukämiemittel Iclusig liessen Ende 2013 den Aktienkurs von Ariad Pharma einbrechen. Auf der ASCO lieferte die Firma positive klinische Resultate. So zeigte eine klinische Studie mit Iclusig in Magenkrebs bei der Hälfte aller Patienten ein verbessertes Krankheitsbild. Ein gemischtes Bild bot dagegen Clovis Oncology. Die Aktie geriet während der ASCO unter Druck, nachdem ein Konkurrenzprodukt von AstraZeneca überzeugende Wirksamkeitsdaten vorlegte. Der Wirkstoff zeigte bei 65% aller Patienten eine positive Wirkung und schnitt damit noch besser ab als der Kandidat von Clovis mit seiner Ansprechrate von 58%. Weil das Clovis-Präparat ausserdem zu erhöhten Zuckerwerten bei einem Teil der Patienten führte, mehren sich die kritischen Stimmen, die dem Präparat von AstraZeneca einen Vorteil einräumen. Wir halten jedoch an unserer Auffassung fest, dass sich beide Kandidaten weiter einen Wettbewerb um das bessere Wirkprofil liefern, ohne dass sich bereits eine Entscheidung abzeichnet.
Portfoliostrategie von BB Biotech
Nach der deutlichen Kurskorrektur in den Monaten März und April verzeichneten die meisten Biotech-Aktien zuletzt wieder Kursgewinne. Daran beteiligt waren Unternehmen, die in der Krebsforschung tätig sind und zuletzt positive Nachrichten lieferten. Die Investmentstrategie von BB Biotech trägt diesem Trend Rechnung. Mit einem Anteil von 34% zum 31. März 2014 bildet die Onkologie in unserem Beteiligungsportfolio die mit Abstand grösste Indikation, gefolgt von seltenen Erkrankungen (Orphan Diseases) und Infektionskrankhei-ten. Insgesamt zwölf Portfoliofirmen haben Krebsmedikamente in unterschiedlichsten klinischen Entwicklungsstadien. Mit Celgene, Gilead Sciences und Incyte sind drei der fünf Kernbeteiligungen in der Krebsforschung tätig. Mit unserem ausbalancierten Firmenportfolio, das auf einen Mix aus profitablen Branchenführern als Kerninvestments und mittelgrossen Firmen mit Produktkandidaten vor der Marktreife setzt, bietet das Beteiligungsportfolio von BB Biotech ein optimales Chance-Risiko-Profil, um mit der Innovationskraft und dem Wachstumspotenzial der Biotechnologiebranche eine überdurchschnittliche Rendite zu erzielen.